St. Kilda

16.December 2014 - Melbourne


Das Hostel hatte keine Betten für eine zweite nacht frei und so machte ich mich auf die Suche nach einem anderen Hostel. Gleich eine Straße weiter ging ich in das erstbeste Hostel und es war ein Volltreffer, free wifi, ein gemütlicher livingroom und eine gute Küche. Das Hostel war recht klein, und die Bewohner waren wie eine Familie. Ich kochte oft mit anderen Bewohnern des Hostels, und lernte so diverse schwedische Gerichte, probierte isländische Kekse und indisches Courry. Ich entwickelte mein eigenes Pfankuchenrezept und kochte so wie es mir gefiel.
Das Hostel war etwas besonderes, es gab keinen Fernseher, dafür hatte es eine ordentliche Musikanlage auf der man nach Lust und Laune Musik auflegen konnte. Da es ja nun auf weihnachten zuging wurde jeden Abend Party gemacht, besonders die Engländer sagten dem Gun zu und nicht selten saßen sie noch morgens schlafend oder trinkend auf den Sofas.
Trotz des Weihnachtsbaumes wollte in mir keine Weihnachtliche Stimmung aufkommen. Es war ein irritierender Anblick an Weihnachte am Strand zu sitzen mit lauter Leuten mit Weihnachtsmützen (in Australien feiert man am 25.).
Nach Weihnachten wurde es ruhig im Hostel, manche hatten drei Tage non stop durchgefeiert und konnten nicht sagen ob es morgens oder Abends war.
Ich hatte nach einer Woche einen Job als Möbelpacker gefunden, konnte jedoch erst nach Silvester anfangen, also genoss ich so lange das wunderschöne Melbourne.
Melbourne ist eine Kunst und live steile Stadt, in der Innenstadt sind überall Straßenkünstler wie z.B. Matsumoto Zoku, den ich kennen lernte nachdem ich das Schloss, welches ich gefunden hatte, an die Brücke gehängt hatte. besonders die Graffitistraßen haben es mir angetan und das schöne St. Kilda, mit seinen Straßen voller Bars, Cafés und Konditoreien.
Da Melbourne in einer vom offenen Meer abgeschirmten Bucht liegt kommt dort keine welle an, surfen gehen war also nicht. Dafür gab es einen Skatepark in der nähe des Hostels, direkt am Strand, in dem ich mit einem Geliehenen Skateboard öfters skatete.
Zu Silvester machte ich mit dem Inder Karan Chiliwodka, ein Teufelszeug welches wie die Hölle im Rachen brennt und somit nur von ihm und mir getrunken wurde. Silvester ohne Freunde und Familie, ist genau so wie Weihnachten, nicht das wahre. Ich vermisse euch!
Ich zog Neujahr aus dem Hostel aus und couchsurfte mit zwei Frauen aus Deutschland bei einer Amerikanerin, die in einem Apartment am Strand in St. Kilda wohnte.
Am Dienstag sollte für mich die Arbeit anfangen, ein Anruf am Vortag sollte mir dies bestätigen und mir meine Arbeitszeiten mitteilen.
Ich hatte das Gefühl man würde mich nicht anrufen und da man in Australien mit einer Email nichts erreicht, und ein Anruf nicht genug ist, rief ich am Samstag und am Montag an, doch konnte man mir nicht sagen wann meine Schicht begann, oder endete. Am Donnerstag Morgen rief ich erneut an und bekam die Information man Hätte keine Arbeit für mich.
Ich war frustriert und sauer und nahm die Straßenbahn zum Büro um herauszufinden was schiefgelaufen war.
Man war sehr "sorry", man hatte mein Unterlagen verschlampt und konnte mich somit nicht anrufen, Schlechte Ausrede, den meine Telefonnummer hatte ich mit meine Lebenslauf zusammen per Mail gesendet.
So läuft es aber nun mal, es werden 4 Backpacker "eingestellt" die dann auf Abruf arbeiten, ich war nicht "erreichbar" und somit wurde jemand anderes für die Woche eingeteilt.
Ich machte mich daran mir einen sicheren Job zu suchen, bei dem ich mir nicht den Rücken kaputt machen würde. und so lief ich in jede Eisdiele und Burgerbude die ich finden konnte, klapperte alle Bars, Cafés und Restaurants in den für diese bekannten Straßen ab, doch ohne Erfolg. Und ehe ihr mich fragt, ja ich war auch auf Gumtree. Gumtree ist eine Webseite, die Partnerbörse, ebay und Job Vermittlung in einem ist, fand jedoch lediglich einen Tagesjob als Gärtner.
Ich entschied die Jobsuche aufzugeben und weiter zu reisen, denn die Hostels waren voller nach Jobs suchender Backpacker und sobald irgendwo eine Stelle frei wurde war sie auch gleich wieder vergeben.
Ich wollte endlich wieder surfen, und fand auf Gumtree einen Australier, der einen Surftrip nach Perth mit seinem Geländewagen mit Anhänger, Zelt und Boot machen wollte.
Ich sicherte Mir einen von drei Plätzen in seinem Auto, und freute mich riesig.
Leider musste ich noch eine Woche auf den beginn der Reise warten, und so ging ich zurück ins Hostel und arbeitete in diesem für freie Unterkunft. Ich genoss meine letzte Woche in Melbourne, der Abschied viel mir schwer, hatte ich doch hier so viele nette Leute kennen gelernt, und Freunde gefunden.