Nationale Gruppenverbaende

10.July 2010 - Port Douglas


Schon seit Längerem musste ich leider folgende Feststellung machen: Nationalitäten bevorzugen es unter sich zu bleiben, insbesondere wenn sie bereits in Gruppen anreisen. Franzosen sitzten grundsätzlich nur mit französischen Genossen am Tisch, Italiener bauen ihre Zelte alle im selben Viertel auf, Asiaten reisen immer in Gruppen, Briten feiern nur unter sich. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen und ich möchte eine davon sein. Insbesondere Deutsche lieben es in ihrer Muttersprache zu reden ungeachtet dessen, welche Nationalitäten noch am Tisch sitzen oder neben Einem stehen. Dabei spielt es keine Rolle, wie gut die Englischkenntnisse sind. Ich erlebe TAEGLICH, dass Deutsche auf mich zukommen und es noch nicht einmal schaffen mich auf englisch zu gruessen, obwohl ich neben einem Australier stehe oder beim Dinner nicht ein englisches Wort rausbringen, obwohl ich die Frage fuer alle verständlich auf englisch stelle. Fehlen Vokabeln oder soll es schnell gehen kann ich ja den Umweg ins Deutsche halbwegs verstehen. Ich bin nicht nach Australien gekommen um Deutsche kennenzulernen. Da ich nun mal im Hostel lebe, komme ich nicht drumherum mit anderen Nationalitäten zusammentreffen. Möchte ich auch gar nicht, aber ich suche bevorzugt die Gesellschaft der Australier. Höhepunkte sind, wenn Deutsche mich etwas fragen, obwohl sie eigentlich eine Antwort von dem Australier neben mir brauchen. Dann muss ich übersetzen. Das ist lächerlich. Zudem ist es der australischen Kultur eigen, dass sie es nicht mögen geschweigedenn tolerieren, wenn in ihrer Gegenwart eine andere Sprache gesprochen (in Australien) wird. Damit macht man sich jedenfalls keine Freunde. Obwohl ich auf Arbeit mit einer Deutschen Kollegin nur ein, zwei Sätze privat auf deutsch geredet habe, wurde ich von meiner Chefin gebeten, englisch zu reden.