Lektionen zum Reef

23.July 2010 - Great Barrier Reef


Heute bin ich die Endspitze Port Douglas? auf den Felsen entlang geklettert. Der einsame Blick auf das Meer hinaus war atemberaubend. Gegen 16h00 laufen beobachtete ich die heimkehrenden Ausflugsschiffe. Sie bringen tagtäglich hunderte von Touristen zum Great Barrier Reef. Die wenigsten wissen allerdings wie instabil dieses UNESCO-Weltnaturerbe (seit 1981) ist. Das Unterwasserparadies wird nicht nur durch die Erwärmung des Wassers und der Erdatmosphäre, sondern auch von Krorallenkrankheiten und einem gefrässigen Seestern bedroht. An sich gibt es auch nicht ein grosses, sondern 2500 Einzelriffe. Der Marine Park umfasst 350 000qkm, 2 000km australische Küste und 500 (nur 20 sind touristisch erschlossen) Inseln. In ihm leben 1 500 Fisch-, 400 Korallen- und 240 Vogelarten. Es beherbergt zudem 7 von 8 weltweit bekannten Wasserschildkrötenarten und ist somit einer der vielfältigsten Lebensräume des Planeten. Das Riff kann jährlich bis zu 26cm wachsen. Die kleinen Korallenpolypen begannen ihr Bauwerk vor ca. 180 Mio Jahren als der australische Kontinent Richtung Norden in wärmere Gewässer driftete. Korallen benötigen sauberes, warmes Wasser mit einem konstanten Salzgehalt und ausreichend Sonne. Ist alles im Lot, ist die kalkige Korallenoberfläsche mit einer Schicht aus Polypen (diese sind für die Farbenpracht verwantwortlich) überzogen, die wiederum über und über mit mikroskopsich kleinen Algen bedeck ist. Beide leben zusammen in friedlicher Symbiose.
Steigt nun die Wassertemperatur um 1°C, stossen die Polypen ihre Partner ab (Korallen werden grau) und die ersten Korallenstöcke sterben bereits nach 1 Woche ab. Nachwachsen dauert Jahrzehnte. Gründe für die Erwärmung sind neben dem Menschen (Resultat der steigenden Erderwärmung) auch die Natur selbst,: so z.B. El Nino. Korallenkrankheiten werden durch Bakterien (white syndrome) oder hungrigen Wimperntierchen (black band disease) ausgelöst. Schädlicher jedoch ist der sogenannte Dornenkronen-Seestern (bis 21 giftige Stacheln), dessen Lieblingsspeise Korallenpolypen sind. Weitere Bedrohungen sind ein steigender Meeresspiegel, häufigere Stürme, Ueberflutungen, Dürre und sich verändernde Meeresströmungen. Alles in Allem ist dieses Naturwunder also sehr sensibel. Da müssen Touristen nicht auch nich absichtlich Korallen als Souvenir abbrechen.