Hallo Welt

05.April 2010 - Perth


zwar nicht besonders kreativ, aber dennoch sehr herzlich heißen wir Euch willkommen auf diesem Blog. Hier berichten wir über unsere Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken während unserer Reise durch Australien. Wir, das sind Anne und Inga.

Bericht Inga:
Körperlich bin ich ja bereits Donnerstag Nacht, 2:00 Uhr Ortszeit hier in Perth angekommen. Aber realisiert, dass ich jetzt Down Under bin, habe ich immer noch nicht. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass es ungefähr 4 Millionen Deutsche in Australien gibt (sicher nicht nicht alle davon Backpacker) und ich eben jeden Tag auf Deutsche treffe. Sprachlich musste ich mich bisher also kaum umstellen. In dem Hostel, in dem ich momentan wohne (http://www.oneworldbackpackers.com.au) ist die Hälfte der Gäste Deutsch und die andere Hälfte sind Engländer bzw Iren. Obwohl man meinen könnte, dass man sich sofort mit letzteren unterhalten kann um so wieder ins Englische zu kommen, ist das leichter gesagt als getan. Zwar habe ich nicht das Gefühl auf der anderen Seite der Erde zu sein, aber dennoch tendiere ich dazu, mich momentan eher mit Deutschen zu umgeben um mich nicht ganz so fremd zu fühlen. Ganz allmählich ändert sich das bereits, aber es kostet - was ich nicht gedacht hätte - doch eine ziemliche Überwindung bewusst Englisch zu sprechen.

Obwohl ich noch keine Vergleichsmöglichkeiten habe, scheint mir Perth ein guter Ort zu sein, um einen Work und Travel-Aufenthalt zu beginnen. Denn obwohl Perth mit x Millionen Einwohnern eine Großstadt ist, hat sie meiner Meinung nach wirklich gar nichts von der Hektik und Geschäftigkeit anderer Großstädte, die ich kenne. Auf den ersten Blick erinnerte mich Perth mit seinen Hochhäusern im Zentrum an Frankfurt am Main. Als ich mitten im Zentrum unterwegs war und sich dort auf einmal der Swan River entlangschlängelte, erinnerte mich Perth an Hamburg. Aber in Wirklichkeit ist Perth mit keiner Stadt vergleichbar, die ich bisher gesehen habe. Obwohl Perth flächenmäßig und auch von der Einwohnerzahl gesehen sehr groß ist, kann von Hektik, Lautstärke, Menschenmassen überhaupt gar keine Rede sein. Die Straßen sind ziemlich leer, nur am Wochenende und Feierabend ist im Stadtteil Northbridge einiges los, wenn sich die Australier in den zahlreichen Bars und Parks niederlassen.
Die australische Mentalität unterscheidet sich einfach eminent von der deutschen. Sie lässt sich ganz einfach als "lässig und entspannt" beschreiben. Die meisten Gespräche werden mit einem offenen, herzlichen Lächeln begonnen und einem "no worries" beendet. Es ist ganz einfach mit den Australiern in Kontakt zu kommen, wobei es wiederum etwas schwieriger ist, sie zu verstehen :) Alle sind sehr hilfsbereit und kümmern sich um ihre Mitmenschen. Probleme werden nicht mit Sorge und Aufregung angegangen sondern in aller Ruhe.

Auch in meinem Hostel fühle ich mich sehr wohl. Es ist recht klein und familiär, dadurch lernt man sehr schnell neue Leute kennen. Andere Backpacker zu treffen, die schon länger auf der Reise sind, können Neuankömmlingen wie mir wirklich hervorragende und bereichernde Tipps geben. Ob es die Empfehlung einer Bank ist, bei der man am besten sein, oder aber Tipps, wo man günstig (Australien ist wirklich wahnsinnig teuer) Lebensmittel bekommt bis hin zu Joberfahrungen - hier erfährt man wirklich alles und es ist gar nicht so einfach, sich das alles zu merken.

Da ja gerade Ostern ist, habe ich aber bisher weder ein Konto eröffnet, noch eine australische Simcard besorgt und auch noch keine Steuernummer beantragt - Dinge, die man als Erstes erledigen sollte, wenn man in Australien gelandet ist. Diese Situation, erstmal nichts tun zu können, ist für mich nicht sehr leicht zu ertragen, weil ich Dinge gern sofort erledige und nicht so lange vor mir herschiebe. Und da diese organisatorischen Dinge auch nicht problemlos ablaufen werden, hätte ich sie lieber heute als morgen erledigt.

Dass das Planen und Organisieren nicht mit dem Abflug nach Australien aufhört, und dass kein netter und entspannter Abenteuerurlaub vor mir liegt, war mir von Anfang an klar. Aber hier zu sein und noch nicht zu wissen, wo man in der nächsten Woche schläft, wie man an einen Job kommt, in welche Richtung man eigentlich reisen soll und wie man von A nach B kommt, ist wirklich sehr anstrengend. Dinge, die in meinem Alltagsleben in Deutschland alltäglich waren, sind hier ganz anders oder gar nicht erst existent. Es gibt so viele Dinge, über die wir uns hier informieren müssen und das ohne jederzeit Zugang zum Internet zu haben!!! Ja, das ist für uns eine wirklich große Herausforderung. Aber Gottseidank sind die anderen Hostelbewohner eine fast grenzenlose und hilfreiche Informationsquelle.

Als nächstes steht für uns die Jobsuche auf dem Plan, damit wir anschließend weiterreisen können. Wir wollen in Perth und Umgebung arbeiten und danach die Westküste entlang gen Norden reisen, da in Australien allmählich der Winter anbricht und es im Süden nun kälter wird. Zwar kommen die Temperaturen im Süden mit 10-15 Grad nicht an unseren harten deutschen Winter dieses Jahr heran, aber die warme Sommersonne im Norden und das trockene Outback reizen uns einfach mehr.