Fraser Island

09.July 2009 - Fraser Island


Okay. Fraser Island war definitiv nicht das, was ich mir darunter vorgestellt hatte (was vllt mit meinen hohen Erwartungen in Richtung Komfort und Entspannung zu tun hat xD). Was aber nicht heißen soll, das sie mir nicht gefallen hat.
Mein hohes Ziel ist es heute einen roten Faden erkennen zu lassen. Ich verstecke ihn gut, aber wer ihn findet?Respekt :)
Morgens um 8 Uhr haben wir zunächst unseren 4-Rad-Antrieb-Jeep gepackt (soviel zum Thema Komfort?. Selber packen. Pah!). Dafür hat ein Freiwilliger das Dach ?bestiegen? und tonnenweise Gepäck für unsere 11 Leute starke Crew aufgeladen. Könnte glatt eine Matheklausur-Aufgabe sein, wie man dieses Volumen am platzsparensten auf dieser Fläche unterbringt. Unser Mann hätte mit einer 2- abgeschnitten. Dann ging es los.
Eine Fähre hat uns mit zwei weiteren Jeeps rüber geschifft. Das sah aus wie bei Jurassic Park. Technisch auf höchsten Niveau ausgerüstete Jeeps (man konnte ja nicht sehen, dass unter der Plane nur Schwimmsachen und Nahrung war^^) Richtung einer unbekannten Insel, für 3 Tage auf sich alleine gestellt. Ein Dutzend Delfine, oder waren das Dinosaurier?!, schwammen dabei direkt vor unserem Schiff. Die sind voll klein die Tiere. Und springen gar nicht so hoch, wie man das so erwartet.
Wie gewohnt wurden wir direkt auf dem Strand raus gelassen und los ging es. Meine Gruppe war zum Glück hochmotiviert?.und ist erstmal Kaffe trinken gefahren. Hallo? Das war Kenia und nicht Fraser, die für ihren Kaffee berühmt sind.
Man fährt die ganze Zeit auf dem Strand. Ha, ha. Wo auch sonst auf einer Insel aus Sand?!... Alle 200m ist ein sogenannter Wash-Out, ein kleines Rinnsal vom Inland in den Ozean, den man überqueren muss. Jedes Mal wird der Kopf des Glückspilzes auf dem hintersten Platz dabei mit der fast weichen Decke konfrontiert.
Unser erster Stopp war Lake?Lake?arg vergessen xD Aber wunderschön! Der Sand war wiedermal total weiß (oh Gott. Sollte ich jemals wieder an die Nordsee kommen. Wie soll man das noch genießen?) und das Wasser sah total unnatürlich aus. Perfekt Türkis die ersten 10m, dann kommt plötzlich eine grade magische Linie und dahinter ist es ohne irgendeinen Übergang dunkelblau. Hat Gott wahrscheinlich mit Paint erstellt, da gibt?s keine Farbübergänge xD
Aufgrund eines kleinen Schauers mussten wir leider weiter und sind zum ersten Zeltplatz gefahren. Organisatorische Talente entschieden sich für einen super windgeschützten Platz direkt am Meer?.NOOOOT. Der Wind war so übertrieben stark, dass wir kaum die Zelte aufgebaut bekommen haben. Geschweige denn zu Kochen. Wie man auf den Bildern erkennen kann, hatten wir letztendlich doch eine zufriedenstellende Lösung gefunden. Es gab leckeres Steak und Gemüse. Ausnahmsweise habe ich meine Nudeln vermisst, aufgrund der Tatsache, dass Gemüse schnibbeln bei völliger Dunkelheit und Windstärke 120 nicht besonders komfortabel ist. Den Abend verbrachte man mehr oder weniger im Auto bei ?einer? Dose Bier (Jaaa! Hier gibt es noch die guten alten Dosen mit dem tollen Zischen beim Öffnen). Ich hab zwar kein Wort Englisch verstanden, aber war trotzdem lustig.
Die Nacht war dagegen der Horror. Die haben uns 2,50? Zelte mitgegeben, die extra regen- und winddurchlässig sind. Dankeschön. Die ganze Nacht klebt dir die Zeltwand im Gesicht, weil sie vom Wind so eingedrückt wird und es ist verdammt laut. Von zwei Leuten ist das Zelt eingestürzt, die anderen waren einfach nur nass. Niemand hatte auch nur ein Stück trockene Klamotten und wir waren kurz davor, die Tour abzubrechen. Haben wir zum Glück aber nicht.
Obwohl wir eigentlich schon genug Wracks aufgrund der Nacht im Auto sitzen hatten, sind wir noch zu dem Wrack ?S.S.Meheno? gelaufen (hahaaa. Wortwitz?) Falls die Wetterbedingungen am Tag des Unfalls den unseren glichen kann man sich gut vorstellen, wie der Captain den 70 Meilen Strand übersehen konnte xD
Wir haben den Jahrestag des Unglücks um 2 Tage verpasst. Wayne!^^ Im Endeffekt liegt halt so ein Haufen Alteisen halb im Sand vergraben, der ein Schiff erahnen lässt. Das Wrack wurde nämlich lange Zeit als Trainingsobjekt für Kampfjets benutzt. Also entweder haben da die größten Volldeppen trainiert oder die haben Wattebäuschen als Munition verwendet. Denn es war kein einziges Einschussloch zu sehen.
Es sind auch grade 2 Jets 50m über dem Boden am Wrack vorbeigeflogen. Nein. Wir sind keine Terroristen! Hilfe? Vllt doch gut, wenn die nur mit Watte schiessen :)
Irgendwie haben wir uns durch den Wind dann zurück zum Auto gekämpft und sind wir zu einem Lookout am Ende der Insel gefahren. Nachdem man einen lebensgefährlichen Aufstieg zum Berg hinter sich gebracht hatte (endlich wurde uns klar, wo die ganzen Verletzungen zustande kamen), war die Aussicht enorm. Auf der einen Seite die tobende See, auf der anderen die Insel. Ein Fluss aus Sand umgeben von Regenwald! Wow!
Fragt mich nicht warum, aber das war das einzige was wir an diesem 8Std Tag geschafft haben. Soll heißen wir sind zum nächsten Campingplatz gefahren. Dort war die gleich Prozedur, wie die Nacht davor nur mit gutem Wetter. Allerdings fiel irgendeinem hochtalentierten Schönling mit heißem Body und?. ach egal, also ich war es? das Fleisch in den Sand, weil die Tüte aufriss. Deshalb stand dann crunchy chicken auf dem Menü. Wow. Wie hoch man damit doch auf der Beliebtheitsskala steigen kann?NOOOOT! xD Nein, war ganz locker.
Nachts ist dann ein Dingo (böse Hunde auf Fraser) zwischen den Zelten geschlichen. Man verscheucht die, indem man auf den Boden stampf. Die mögen nicht so gerne Vibrationen. Ich kam mir schon ziemlich dämlich vor, ganz alleine im Dunkel zwischen den Zelten durch zu stampfen xD Immerhin lebe ich noch :) Schön, oder???
Trocken und unausgeschlafen gab es ein wunderhübsches Frühstück am nächsten Morgen mit ganz viel Spiegelei. Gestärkt fuhren wir dann zum Lake Wabby (wem ist aufgefallen wie genial ich mich doch an diesen Namen erinner?...hab Nicole grade gefragt^^). Da ist halt die Grenze zwischen Regenwald und Sanddüne durch einen See. Die Sanddüne endet ganz steil im See, sodass man von oben 50m durch den Sand ins Wasser rennen konnte. Manche Sand-in-allen-Körperregionen-bevorzugende Menschen sind auch runter gerollt. Haha, die sind zu dritt gerollt, konnten dabei natürlich nichts sehen und haben wie abgesprochen alle 5m vor dem See angehalten, weil sie nicht mehr konnten xD Sah witzig aus. Im See selber gibt es angeblich ganz viele Fische, die die tote Haut (die Haut stirbt automatisch nach 5min in dieser Kälte gänzlich ab!!) abnagen, während man schwimmt. Eine tolle Vorstellung, wenn man grade taucht. Aber gab es keine.
Oben auf dem Dünenberg sah es aus wie in der Wüste. Ich bin alleine irgendwo hingerannt und habe einen steilen 5m Hügel gefunden. Da konnte man halt runterspringen, ewig in der Luft sein und ohne sich mehrere Verrenkungen zuzuziehen im weichen Sand landen. Olympia 2010, ich komme! Ich hätte auch Fotos gemacht, wenn die Kamera nicht exakt für die 5min meines kleinen Ausfluges funktionsunfähig gewesen wäre. Grrrr?
Das war es dann auch. Total versandet, riechbar im Umkreis von 100m, in nassen Klamotten und übermüdet warteten wir auf die Fähre zurück in die Zivilisation!
Dort nur noch alles ausladen, abwaschen und Auto säubern (ähhm?. Hab ich vllt ein Jahresgehalt für diesen Trip bezahlt?!? Wo ist meeeeein Komfort?) und bezahlen. Die tricksen hier echt überall. PeterPan schreibt die Tour für 150 aus. Nimmt dann noch 10$ Vermittlungsgebühr, 70$ für Verpflegung, 10$ für den Schlafsack, 10$ für das Benzin, etc., sodass man am Ende bei 250$ ankommt.
Hat sich aber gelohnt. Kein schöner Paradiesurlaub, dafür eine abenteuerliche Selbsterkundungstour :)
Obwohl ich mich so nach einer Dusche gesehnt habe, musste ich zunächst meine Mails checken. Darunter mein erwartetes Geschenk: Viiieeeel weiße Schokolade ohne großartige Verpackung :D Lecker!
Im Hostel hat dann jeder jedem irgendwie noch was ausgegeben und ein Live-Sänger hat mit dem Ditscheridoo Musik gemacht. Der hatte echt was drauf. Konnte auch beatboxen in dolby digital und sowas xD
Ja und jetzt bin ich nach Noosa gefahren und erzähle euch demnächst, was es hier so gibt.
Dingo-Ding
Adrian