mit Hardi auf Tour

25.November 2010 - Cape Tribulation


Die erste Woche in der neuen Behausung ist um und so langsam gewöhnen wir uns drann. Also das Zelt ist toll. Wenn es aufgebaut ist. Also erstmal ist es groß! Viel größer als das alte Zelt. Der Vorraum ist so groß das wir da alle drei reinpassen mit Stühlen, unserem Tisch und dem Kühlschrank. Das ist echt gut, denn die Regenzeit kommt hier so langsam an und es regnet doch mittlerweile so 10 mal am Tag. Dann scheint auch wieder die Sonne aber es ist nie beständig. Wenn man meint das es nicht regnen wird in den nächsten 30 Minuten weil der Himmel strahlend blau ist regnets dann doch nach 10 Minuten aus grauen Wolken. So ists gut das wir jetzt einen trockenen Unterschlupf haben. Die Kehrseite an die wir nicht so gedacht haben ist natürlich das ein großes Zelt auch mehr Arbeit beim auf und Abbauen bedeutet. Wir waren immer so stolz drauf das wir unser Dachzelt in 1-2 Minuten komplett aufgeklappt hatten und nach weitern 10 Min. Tisch, Stühle, Kühlschrank und Kocher jeweils mit Gaspulle aufgebaut hatten. So saßen wir dann immer vor unserm Auto und haben uns schon ein kaltes Bierchen (bzw. Ginger-Beer-chen) getrunken wärend die anderen Camper rundherum die zur gleichen Zeit auf dem Caravan Parks eingetroffen waren noch mit Wasserwagen, Handkurbeln an den Stützfüßchen, Vorzelten, Markiesen, Trittstüfchen, Tischen und Stühlen hantierten obwohl sie doch das fertige Zuhause an der Anhängerkupplung mit sich herumziehen. Wir haben die immer belächelt und nun sind wir eher einer von dehnen, obwohl wir es doch erlich nicht sein wollten. 2 weitere dicke Kretikpunkte gibts noch an unserem neuen Zelt. Zum einen ist keine "dichte" Abtrennung zwischen dem "Schlafabteil" und dem Vorzelt was bedeutet das man immer die Mückennetzte an dem Vorzelt alle geschlossen haben muss wenn man nicht Nachts in einem Mückenschwarm schlafen will. Es gibt zwar eine Abtrennung aber das ist eher ein Sichtschutz der da locker eingehängt wird und rundherum eine Handbreit frei läßt. Also muss man immer wenn man ans bzw. ins Zelt will Reisverschluss auf rein huschen und Reißverschluss wieder zu. Der letzte dicke Kretikpunkt sind zwei fingerdicke Löcher an zwei Ecken unter der Matratze. Kein Problem beim Regen, aber ein echtes Problem bei Armeisen. Und die gibts hier wie Sand am Strand. Und da das Dachzelt IMMER Bodenkontakt hat sind mindestens immer 50 wenn nicht auch mal 300 Armeisen auf Erkundungstour über den Blauen Riesen. Ein anderer Grund die Mückennetzte bloß immer zu zu lassen! Und da sind so zwei fingerdicke Löcher auch schnell gefunden und so hatten wir neulich schon bestimmt 50 Armeisen durchs Bett flitzen.

Abgesehen davon ists natürlich toll. Aber es ist halt sehr sehr anders als das alte. Wir dachten wir kaufen quasi das selbe wieder aber das ist ja mal in die Hose gegangen. Na mal sehen wie wir in einem Jahr drüber denken. Andersrum ists ja auch gut bei so viel Regen einen richtigen Raum zu haben.

Nach einem weitern Tag im Wald am Fluss gings dann endlich richtig los. Norden zeigt unser Kompass im Auto. Durch Cairns durch, wieder an den nördlichen Villen-Vororten vorbei und immer weiter bis wir den ersten Stopp in einem kleinen Örtchen namens Newell gemacht haben. Der kleine Caravan Park lag nur 50 Meter vom Strand entfernt gut geschützt hinter einem kleinen Palmenwald. Ihr merkt schon, alles klein hier! Wir sind noch bis in die Nacht über den Strand gewandert. Zum ersten mal haben wir den Münz-Trockner benutzt um unsere nochnichtmal saubereen sondern benutzten Handtücher irgendwie mal wieder trocken zu kriegen. Dann am nächsten Tag weiter einen supergeilen kleinen Allrad-Schotter-Weg entlang. Erstmal bis Ayton. Hier wussten wir noch von letztem Jahr das es einen superschönen Campingplatz gibt. Und Hardi ist auch begeistert! Wir natürlich auch und so bleiben wir gleich mal 3 Nächte. Wir wandern durch das kleine Wäldchen zum Strand, lassen uns von den Mücken aussaugen und spielen Karten, hören Hörbuch oder lesen. Weiter nach Cooktown einer alten Goldgräberstadt die zu ihrer Blühtezeit, so um 1880, 20.000 Einwohner hatte und damit nach Brisbane 2. größte Stadt in Queensland war. Heute hat Cooktown vieleicht noch ein ein halb tausend Einwohner. Was eigentlich nur eine Nacht werden sollte wurden dann doch zwei und wir haben eine lange Wanderung einmal um die Stadt, über ein paar Hügel, durch eine verlassenen Kokospalmen Bucht gemacht bis rauf zum alten Leuchtturm, der früher den Goldschiffen den Weg zeigte. Danach sind wir in den Lakefield NP gefahren und haben uns nochmal Old Laura angeguckt. Eine alte verlassene Rinderfarm, auch aus Zeiten des Goldrausches. Viele Goldgräber müssen ja auch viel essen. Ein stückchen weiter haben wir in einem Flussbett ein nettes Plätzchen gefunden zum wild campen und sind auch da dierekt malwieder 2 Tage geblieben. Dann mit Zwischenstopp in Laura eine kleinen Aboregini Komune haben wir beschlossen zurück an die Küste zu fahren und den selben 4WD Track den wir hochgekommen waren wieder nach süden zu fahren. Natürlich hats uns wieder auf den Campingplatz in Ayton geführt. Einfach weils dort so schön ist. Vorallem die Camp-Kitchen. Nicht nur einfach eine Kochniesche! Ein großes Dach steht auf dicken Rustikalen Baumstämmen, die Arbeitsplatten sind so Baumscheiben die mit 100kg Lack schön glänzend und glatt lakiert sind. Darin sind Spühle und Herd eingelassen. Dann gibts noch 3 Tische, Stühle, ein Sofa und zwei Sessel. Bounty darf ohne Leine herumlaufen den ganzen Tag und Spielt mit den drei Hunden vom Campingplatz. Oder wurde von ihnen gejagt! Nachts schläft sie in der Campkitchen auf dem Sofa! Ob sie das darf? Naja wir habens nicht gesehen ;-P Rundherum blickt man hinter der Rasenfläche für die Camper auf Regenwald. Lianenumschlungene Bäume bilden eine schier undurchdringliche Wand rings herum. Direkt an der Campkitchen wachsen nochmal Palmen und Bananen um dem tropischen Gefühl noch die Sahnehaube aufzusetzen. Joa so lässts sichs leben. Gestern haben wir vom Strandspaziergang eine Kokosnuss mitgebracht geschält und geöffnet. Das war übrigenns Hardis erste selbst gesammelte, selbst geschälte und selbs geöffnete Kokosnuss. Süß ne? Wenn der häufige Regen doch nur mal nicht wäre....
Wir haben eine Entscheidung getroffen! Wir fahren hier weg. Ist ja schön und toll sonen Regenwald. Hat man ja nicht alle Tage aber der ganze Regen hier die ganze Zeit! Nä also irgendwann ists ja auch mal gut damit. Also wir fahren jetzt nach süden! Bis die Sonne scheint und wenn wir bis nach New South Wales fahren. Hauptsache Sonne. Am letzten Abend auf "dem-Campingplatz-mit-der-tollen-Campkitchen" ists sogar wieder etwas trockener und wir überlegen uns wirklich ob wir nicht vieleicht doch nach süden den 4WD-Track zurückfahren inklusive der 5 Creekcrossings. In der drauffolgenden Nacht setzt allerdings so ab 3:00 ein Regen ein der sich sehen lassen kann! 26mm das ist schon was! Ich sprech mit Paul dem Campingplatzbesitzer ob der Track wohl noch machbar ist und er ruft mal eben einen Freund mit einem kleinen General-Store am südende des Tracks an. Der meint dann allersings das einer der Creeks (hab schonwieder den Namen vergessen) "up" sei. Ich frage Paul nach dem Telefonat was "up" denn wohl heißen soll und er macht einen nachdenklichen Gesichtsausdruck und Zeigt mit seiner Hand an seine Schreibtischkannte und sagt: Ja so irgendwas zwischen hier und hier wärend seine Hand auf über 2 Meter höhe schnellt. Gut dann fahren wir eben NICHT die Piste. War eine gute Entscheidung. Kaum haben wir den Regenwald verlassen (gerade mal so 50km später) scheint die Sonne und es sieht aus als würde es nie Regnen. Wir sind total happy und essen uns an einem Roadhouse erstmal ne Pommes und trinken Kaffe bis zum abwinken. Ah Sonne... Herrlich! Die kommende Nacht werden wir auf einer Rest Area am Highway verbringen die wir auf der Karte entdeckt haben. Kaum kommen wir um die Ecke gebraust erinnern wir uns beide und erkennen das Plätzchen wieder. Auch hier waren wir letztes Jahr und man darf sogar 2 Nächte stehen. Mit kalten Duschen und Handynetz = Internet! Echt toll! Für die Kartenspezialisten unter euch: Mount Molloy heißt das Kaff.