Kia Ora. Weitere zwei Wochen sind vorüber und immernoch sind wir am Leben. Dieser Rhythmus 10 Tage arbeiten und 3 Tage frei geht schnell um und wir haben es noch 4 mal vor uns. Wir leben hier in absoluter Isolation von jedweder Zivilisation und letzten Abend stand ich draußen und dachte ?Es ist gar nicht mal so schlimm?. Allgemein waren die letzten Tage sehr gut. Die Wolkendecke zerriss und wir konnten in der Sonne braten. Ich hatte4 Tage Kühe zu treiben mit dem Bike. Das hieß 3.50 am Morgen raus und arbeiten. Aber dafür wurde der Nachmittag mit Sonne belohnt wobei ich schließlich zu der Erkenntnis kam, dass es hier echt gut sei. Nun, die Mentalität ändert sich hier eh ständig. Jona hat nun eine neue Aufgabe, er darf nach dem Frühstück beim Kühe befruchten helfen. Das heißt jetzt nicht, dass er einen Bullen auf eine Kuh packt, denn auf der Farm hier gibt es keine Bullen. Die Kühe werden hier künstlich befruchtet, worauf ich jetzt mal nicht genauer eingehen möchte. Jonas Aufgabe hierbei ist es die Kühe gelb zu markieren und die Plattform zu bewegen. Auch ich habe nun einen neuen Job nach dem Frühstück. Ich bekomme ein Backpack, darf dann als Giftmischer fungieren und auf dem Motorbike durch die riesigen Felder fahren und Unkraut besprühen. An sich ist das nicht schlimm, nur dass das Backpack etwas undicht ist und man mindestens 20 mal hin und her fahren muss und in diesen Feldern Matschlöcher und ähnlicher Spaß auf unerfahrene wartet.
Der erste Monat ist jetzt um und zwei liegen noch vor uns, gar keine so schlechte Devise und ich muss sagen, die Zeit hier wird mir gut tun. Das frühe Aufstehen, die langen Arbeitstage und unser Mitbewohner Jon ebnen uns den Weg für späteres. Ich kann dann immer sagen, dass ich schon schlimmeres gemacht habe und auf die WG bin ich auch vorbereitet aber ich muss gestehen, ich vermisse die Zivilisation. Also alles wie immer in Whataroa.
Jetzt mal was anderes. In letzter Zeit hören Jona und ich oft Hörspiele und eines davon ist ?Der Zeitdieb? von Terry Pratchet. Ich hatte in letzter Zeit etwas Gelegenheit über Zeit nachzudenken und die Ansätze des Buches sind echt tief. Ich bin zu folgenden Entschluss gekommen:
Es existiert kein Damals und kein Morgen. Keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur die Gegenwart in der wir jetzt leben. Jedes mal wenn man die Augen schließt und wieder öffnet ist ein neues Jetzt, eine neue Chance und da eine Gegenwart existiert muss sie auch eine Zeitspanne haben. Jede Handlung setzt sich also aus kleinen Schritten zusammen und mal sollte jeder versuchen optimal zu nutzen. Die beste Chance und der beste Moment ist also Jetzt. Und so wie die Zeit hier vorbei geht, könnte man wirklich denken, dass uns jemand unsere Zeit stiehlt. Ich kann mich an unseren ersten Tag noch klar Erinnern und an Jetzt. Die Zeit dazwischen ist an mir vorbei gegangen und hat trotzdem Spuren hinterlassen. Und ich hoffe, dass das mit der Zeit demnächst auch so wird. Es macht ?Tick? und dass das Jetzt der Tag ist, an dem wir hier verschwinden.

Tja, so sah es aus. Die Aktualisierung kommt später, da als ich meine letzten Days off hatte, das Internet hier abgeschmiert ist...

Nun die neusten Entwicklungen.
Unser Mitbewohner Jon macht sich heute auf den Weg Neuseeland zu erkunden, denn er hat seinen Dienst geleistet. Das heißt Jona und ich sind jetzt allein im Hasu und das wird erstmal Grundgereinigt.
Das gehen Jon's hatte aber auch ein paar folgen für uns. Zum einen darf ich jetzt immer die Kühe treiben und das heißt 3.50 aufstehen und zum anderen, haben Jonathan und ich nun getrennte Days off. Das ist auch der Grund, warum die aktualisierung jetzt kommt :D
Ja das wars auch erstmal wieder, bis demnächst.

Danke Schwesterherz für deinen Eintrag (:

P.s. Wir haben hier zur Zeit super Wetter und der Ausblick ist Hammer! So will mans doch :D