Outback

13.February 2010 - Ayers Rock


Hallo liebe Freunde und Verwandte!

Ich bin gesund und munter von meiner Outback Tour zurück gekommen und um einige neue Erfahrungen reicher. Die Tour war einfach der Wahnsinn!
Gleich zu Beginn stellte sich heraus, dass unser Tourguide ?vom anderen Ufer? war als er mit seiner Louis Vitton Handtasche zu unserem Treffpunkt kam um uns abzuholen... Zum Ärger der Herren die mit auf Tour waren wurde die ganzen 3 Tage im Bus nichts anderes gespielt als die Spice Girls und Britney Spears! Die Mädchen freute das natürlich, wer in meinem Alter war nicht früher ein Spice Girls Fan!?! Aber nach 3 Tagen konnten selbst wir es nicht mehr hören... Hinzu kam, dass der Tourguide jünger war als ich!!! Erst vor einem Monat ist er 20 geworden. Ja gut.. da kann man ja auch ruhig schon mal 'ne mehrtägige Outbacktour leiten.... Zu Beginn fühlte ich mich also etwas unwohl von diesem ?Jüngling? durchs Outback gefahren zu werden, und damit war ich nicht die einzige. Wie sich aber herausstellte, hatte er gute Kenntnisse über die Umgebung, war ein guter Fahrer und auch immer für einen Spaß zu haben. Somit konnten wir uns doch noch alle entspannen. Der 1. Tag fing damit an, dass wir nach 8 Stunden fahrt von Alice Springs aus erstmal in ein Cultural Centre gebracht wurden. Dort haben wir eine Menge über die Ureinwohner Australiens erfahren, die sich in dieser Gegend ja zum größten Teil noch aufhalten.Es war sehr interessant und uns wurde gepredigt, dass wir doch bitte nicht den Ayers Rock besteigen sollen, da dieser für die Aborigine ein heiliger Ort sei und man dies doch bitte respektieren solle. Verboten ist es trotzdem nicht, aber es ist eben eine Frage des Gewissens und ich würde ja auch nicht auf meiner eigenen Religion oder Kirche rumtrampeln, wieso sollte ich das dann also bei ihnen machen. Danach ging es zu ?den Olgas?, in der Sprache der Aborigine: Kata Tjutas. Diese Bergen sehen wirklich toll aus! Mit mehreren hohen Hügeln haben sich sich empor erhoben, sie werden auch als ?Schwestern? bezeichnet. Wir haben eine Wanderung durch das Tal ?Vally of the winds? gemacht, was beeindruckend schön war! Zusammen mit dem Ayers Rock gehören sie zu einem der schönsten Nationalparks der Welt. Die Anangu (Aborigine-Stamm) sind die offiziellen Besitzer des Nationalparks, der aber von ?Parks Australia? gepachtet ist und ihnen gemeinsam mit dieser Institution verwaltet wird. Nach dem Marsch durch Kata Tutja ging es zum Sonnenuntergang zum Uluru (Ayers Rock). Diesen wundervollen Anblick mussten wir uns allerdings mit ca.1000 anderen Leuten teilen. Es war die reinste Massenabfertigung, so viele Busse haben dort angehalten um den Touristen dieses Naturschauspiel nicht vorenthaltenen zu wollen. Der große Felsen leuchtet dann wirklich feuerrot und es sieht so spektakulär aus, das es einem fast den Atem raubt. Danach ging es zu unserem Camp, mitten im Nirgendwo haben wir es uns gemütlich gemacht, essen zubereitet und unseren Schlafplatz eingerichtet. Wir haben in Schlafsäcken unter freiem Himmel geschlafen. Die Aussicht auf die vielen Sterne war fantastisch, da es ja keine andere Lichtquelle weit und breit gab, haben sie geleuchtet wie verrückt. Sogar den Mars konnten wir sehen. Er sah aus wie die anderen Sterne, nur hat er rot geleuchtet. Das hat sogar ein wenig davon abgelenkt, dass wir alle total schissig waren wegen den ganzen Viechern die um uns rum unterwegs waren. Es gibt dort draußen sooo viele Insekten und die sind alle RIESIG!! Ich weiß nicht was das für einen Sinn hat, dass es so große Insekten geben muss, ich bin da wirklich kein Fan von! Außerdem gibt es im Outback ja Spinnen und Schlangen ohne Ende, und so haben wir uns trotz der Bullenhitze komplett in unseren Schlafsäcken verkrochen. Das Schlafen war dann gar nicht mehr so einfach, es war schlimmer als in einer Sauna aber das war (vor allem uns Mädchen) dann doch lieber als Gewissen oder überrannt zu werden von irgendwelchen Tieren. Wir hatten sogar den Luxus einer Buschtoilette und einer Dusche, diese waren allerdings so eingenommen von Insekten, dass ich nachdem mich eine Heuschrecke in der Dusche angesprungen hat, die so groß wie meine ganze Hand, die Nase voll hatte!!! Am nächsten Morgen bekam ich eine leise Ahnung davon, wie es vielleicht bei der Bundeswehr sein könnte, nach den Geschichten zu urteilen, die ich am Wochenende immer davon erzählt bekomme. :-) Um 4 Uhr nachts wurfden wir geweckt, viertel Stunde zum frühstücken und dann ging es gleich los zum Sonnenaufgang gucken. Mal wieder sah der Ayers Rock grandios aus, doch gleich danach ging es zu einem fast 20km Marsch rund um den Ayers Rock, und das um 5uhr morgens.. Optional konnte man auch den Fels besteigen, aber wie ich schon erwähnte habe ich diese Möglichkeit für mich persönlich gleich wegfallen lassen. Zwischen durch durfte man nicht mals Fotos vom Ayers Rock machen, da heilige Pfade der Aborigine den Wanderweg um den Berg kreuzen und das sollte natürlich auch respektiert werden! Sollte man trotz allem von den Stellen des Fels Fotos machen, flattert einem eine Strafe von unglaublichen 25.000 $ ins Haus. Dafür sorgen die Ranger die dort umher gehen und ein Auge darauf werfen ob fotografiert wird. Jedenfalls waren wir nach unserem 20km Marsch bei luftigen 47°Grad völlig im Eimer.... Kurz danach wurden auch alle Wanderwege für den Tag gesperrt, da es einfach zu gefährlich gewesen wäre, Leute bei dieser Hitze noch weiter wandern zu lassen. Diese Temperatur begleitete uns übrigens die ganzen Tage über.. Ich glaube das war mit Abstand meine anstrengendste Tour, aber auch die beste! Es ging zurück zum Camp, diesmal zu einem anderen, wo es dann Mittagessen gab. Danach haben wir uns noch einen Salzsee angesehen. Plötzlich teile uns unser Tourguide dann mit, dass wir diese Nacht nicht in Schlafsäcken schlafen würden, sondern dass Zelte für uns bereitgestellt worden wären, da ein Sturm vorhergesagt wurde. Diese kam dann auch. Nach einem lustigen Abend am Lagerfeuer waren wir alle froh, dass wir so komfortable 2-manns Zelte hatten, in denen man sogar vor allerlei Getier geschützt war! Wir hatten wieder den Luxus einer Dusche, die allerdings nicht benutzt werden konnte, da das Wasser kochend da raus kam!! Selbst wenn man den kalten Wasserhahn aufgedreht hat. Das Wasser hatte sich so aufgehitzt in den Sammelbehältern. Am nächsten Morgen mussten wir wieder um 4 Uhr aufstehen, diesmal ging es in den Kings Canyon. Nach einer 6 stündigen Wanderung auf dem Canyon waren wir mal wieder total am Ende. Die Hitze machte einem sehr zu schaffen, hat sich aber gelohnt für das, was man zu sehen bekam! Die Landschaft war beeindruckend und hat sehr an die Bilder vom Grand Canyon in Amerika erinnert, die man so im Gedächtnis davon hat. Insgesamt saßen wir ziemlich oft und lange im Bus, da wir zwischen den verschiedenen Sehenswürdigkeiten / Felsen jedes mal mehrere 100 Kilometer zurück legen mussten. Das schlimmste waren aber die Fliegen! Da es im Staat Northern Territory wahnsinnig viele Rinderfarmen gibt, von denen manche so groß sind wie Jamaika oder ganz Belgien, gibt es unzählige Fliegen, die einen belästigen bis man es wirklich nicht mehr aushalten kann. Aus dem Grund haben wir alle Fliegennetze über dem Kopf gehabt, was zwar schön bescheuert aussah aber eine tolle Wirkung hatte. So mussten wir uns wenigstens nicht mehr die Fliegen aus Augen und Nase rauspulen, und hatten die Hände frei für Fotoapparat und Wasserflasche. Wir haben einen ziemlich großen Skorpion an unserem Lagerfeuer-Abend gesehen, ebenso eine Schlange am Kings Canyon. Ich bin wirklich froh, dass ich mir diese Naturschönheiten nicht entgehen lassen habe. Besonders der Ayers Rock war sehr beeindruckend, irgendwie hat der ganze Ort um ihn etwas magisches ? es klingt verrückt, aber man kann es fast schon in der Luft spüren.
Gestern Abend sind wir dann wieder gut in Alice Springs angekommen und haben uns danach noch mit der ganzen Reisegruppe (wir waren 24 Leute) in einem Restaurant zusammen gefunden um lecker zu essen und danach noch zusammen zu feiern.

Liebste Grüße in die Heimat, eure Alex :-)