Mit diesem Bericht ist die nächste Etappe meines Neuseelandaufenthalts zu Ende und damit steht die Halbzeit auch unmittelbar bevor.
Um das Fazit vorwegzunehmen: Es war schön die Familie mit allen ihren Facetten wieder zu erleben, jedoch ist es ein luxuriöseres Reisen als das eines Backpackers. Es war eine wunderschöne Zeit allerdings hat es mir die Freiheiten aufgezeigt, die ich als Backpacker habe und irgendwann auch wieder vermisste. Trotzdem bereue ich keine Sekunde von den letzten 3 Wochen und freu mich auf ein Wiedersehen in Deutschland.
Begonnen wurde der Familienurlaub mit 2 Nächten in Christchurch, die ehrlich gesagt an einem anderem Ort, sehr viel besser gewesen wären. Daher war die zerstörte Stadt nicht der beste Beginn einer Rundreise, die ich auch immer wieder betonte bzw. darauf hinwies, dass dies nicht das wahre Neuseeland ist. Außerdem war das Motel sehr schäbig, das diesen Eindruck noch verstärkte. Nichtsdestotrotz war das Familienwiedersehen das erwartete und herbeigesehnte freudige und liebevolle Zusammentreffen. Vor allem meine Mutter war überaus Glücklich ihren Erstgeborenen wiederzusehen und sich zu vergewissern, dass es ihm gut geht. Nach ein paar Bier und den neusten Nachrichten planten wir wie es weitergehen sollte.
Die Entscheidung fiel in Richtung Norden zu fahren und nur die Südinsel ohne die wunderschöne Hauptstadt Wellington, welche sich auf der Nordinsel befindet, zu bereisen. Deshalb ging die Reise zuerst nach Kaikoura, Nelson und dann nach Murchison. Wir sahen unglaubliche Aussichten, Berge, Wasserfälle und Robben, welche uns die ganze Reise begleiten sollten. Im Endeffekt waren wir immer auf der Suche nach den besten Plätzen, mit den schönsten Aussichten und nach Robben. Diese Geschöpfe sind die Lieblingstiere meines kleinen Bruders geworden und waren daher immer Teil der Reise.
Nach Besuchen der längster Hängebrücke Neuseelands und den Stränden der Westküste mit etwas Regenwetter erreichten wir die Siedlung ?Fox Glacier Village?. Diese liegt, wie der Name schon sagt, an einem Gletscher und bietet bei gutem Wetter einen hervorragenden Blick auf den Mount Cook, dem höchsten Bergs Neueelands. Da sowohl das Wetter als auch die Unterkünfte immer besser wurden, ist dies eines der Höhepunkte der vielen Highlights unserer Reise. Der Blick von einem See aus in dem sich die Berge spiegeln, zeigt einmal mehr die wunderschöne Seite des Landes. Selbst wenn der Gletscher nicht so beeindruckend ist, zeigte sich das Dorf von seiner besten Seite. Das I-tüpfelchen darauf, war bei Sonnenuntergang am Strand etwa 15km entfernt. Von hier aus konnten wir sowohl den atemberaubenden Sonnenuntergang über dem Meer beobachten, als auch das rote anlaufen der Berge. Auch wenn die Berge etwas durch Wolken verdeckt waren, erkannte man die Besonderheit dieses Ortes.
Von hier ging es nach Wanaka, einer ruhigen Stadt im Süden der Insel. Dem guten Wetter sei Dank, konnten wir auf einem Hügel die Aussicht über die Stadt und den See genießen. Das darauffolgende Grillen im Motel rundete des Tag sehr gut ab und jeder kam auf seine Kosten bevor es nach Queenstown ging. Diese Stadt gilt als die Stadt der Abenteuer bzw. des Extremsports Neuseelands, wenn nicht der Welt. In dieser Stadt wurde der Bungee erfunden, was auch den Flair ausmacht. Dies nahmen mein kleiner Bruder, Martin (der dort zu dieser Zeit lebte) und ich als Anlass den höchsten Bungee-Sprung Neuseelands zu machen. Die 134 Meter hohe Gondel von der man Absprang ist dabei schon beim puren Hinschauen beängstigend, jedoch von dort abzuspringen, bedeutet den puren Spaß. Im Vergleich zum Fallschirmsprung ist es ein anderer Kick den ich bekam. Dieser letzte Schritt den man alleine gehen muss, ist unbeschreiblich und einfach nur Überwindung. Die Veranstalter machen es einem durch ihr seriöses Auftreten sowie richtiger Musik allerdings leichter, um sich zu ermutigen. Diese Überwindung bringt einen weiter und wir Drei sind aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus gekommen. Ich wäre noch einmal gesprungen, wenn der Spaß nicht so teuer wäre. Danach wurde mit ausreichend Bier angestoßen und wir stürzten uns ins nächtliche Partyleben, um am nächsten Tag nach Te Anau zu fahren und für zwei Tage dort zu verweilen.
Auf der einen Seite lud der rießiger Gletscher See zum Sonnenbaden ein, was wir nutzten und das erste mal wirklich Rast machten. Auf der anderen Seite wollten wir Milford Sound besuchen, eine Fjordlandschaft mit riesigen Wasserfällen, Robben und Berge die 1000m aus dem Meer heraus ragen. Da dies auf dem Wasser noch besser zu erleben ist, machten wir eine Bootsfahrt die uns die versprochenen Impressionen lm vollen Umfang lieferte und uns alle begeisterte. Nachdem wir Invercargill im Süden passierten, erreichten wir den südlichsten Punkt der Südinsel und somit wohl den südlichsten den wir in unserem Leben erreichen.
Weiter führte uns die Route an weiteren Wasserfällen und auf der Straße herumlaufenden Kühe vorbei. Ziel war Dunedin, welche im Besitzt der steilsten Straße der Welt ist. Ebenfalls befindet sich eine Eishalle dort, die natürlich ein Ziel von mir war. Gelegen ist diese natürlich die direkt am Strand und einem Golfplatz. Meiner Meinung nach der beste Platz eine Eishalle zu bauen. Das kuriose dabei ist, dass die erste Mannschaft eine reine Hobbymannschaft ist, welche letzte Saison zweiter Platz in der ersten und einzigsten neuseeländischen Liga wurde. Daher werde ich probieren dort mit zu trainieren, wenn ich in den nächsten Wochen zurückkehre.
Leider war mit verlassen Dunedins auch einer der letzten drei Tage der Reise angebrochen. Richtung Christchurch zurück nahmen wir einen Umweg nach Lake Tekapo und wohnten in einem luxuriöseren Haus mit Kamin und super Aussicht, um dann die letzte Nacht in Christchurch zu verbringen.
Am letzteb Tag ging es dann nach dem letzten gemeinsamen Frühstück und einem kleinem Sonnenbad im städtischen Park, zum Flughafen. Trotz der kurzen Zeit die wir wieder miteinander verbrachten, war mir Deutschland wieder näher gekommen. Ein wenig neidisch war ich schon auf den Rückflug. Jedoch sind noch ein paar Orte und Dinge auf meiner Liste die ich besuchen und machen will, bevor ich mich wirklich damit beschäftige.
Nun geht es nach Picton im Norden der Insel, um dort Wandern zu gehen und mal wieder zur Ruhe zu kommen.
Viele Grüße Andy