...und irgendwie auch nicht!!!

Ich bin nun schon seit 4 1/2 Monaten in den USA und mir kommt es wie eine Ewigkeit vor. Auf der einen Seite vergeht die Zeit richtig schnell um und für mich ist es so lange her, als ich in Deutschland am Flughafen Good-Bye zu meiner Familie sagen musste. Vielleicht liegt es daran, weil ich schon jetzt ein anderer Mensch bin, als der der gegangen ist. Und doch dauert es noch so lang, bis ich meine Familie und Freunde daheim wieder in die Arme nehmen kann.
Dass die Zeit so schnell vergeht und ich aber noch so viele Monate vor mir habe zeigt mir, dass ich jeden Moment hier in den USA genießen muss, bevor dieser wieder vorbei ist. Schließlich habe ich so lange auf den Moment gewartet.
Es ist echt das reinste auf und ab der Gefühle. Es gibt Tage, an denen man sich nicht vorstellen kann, wieder zurück nach Deutschland zu gehen, da man hier ein komplett anderes Leben führt und hier auch vieles anders ist, als in Deutschland. Es gibt dann aber auch die Tage, an denen man nach Hause möchte. Und das sofort. An denen man alles und jeden unheimlich doll vermisst. Dieses Jahr ist nicht nur ein Abenteuer an sich, sondern auch ein Abenteuer der Gefühle. Ich muss zugeben, dass ich mich noch nicht in meiner Gastfamilie eingelebt habe. Auch nach 4 Monaten fühle ich mich noch fremd und eher wie ein Gast. Ich hoffe sehr, dass es bald nachlässt, denn das schränkt einen sehr ein. Natürlich muss man sich mit allem Zeit lassen. Mit dem Einleben, mit der Sprache, und doch kann es für einen nicht schnell genug gehen.
Viel Zeit verbringen tue ich mit meinen deutschen Au Pair-Mädels und auch mit einem brasilianischen Au Pair. Wenn ich sage, dass wir viel Zeit miteinander verbringen, dann meine ich wirklich viel. Normalerweise müsste man sich schon auf die Nerven gehen, so oft, wie wir uns sehen! :D Wir treffen uns fast jeden Tag nach der Arbeit und eigentlich jedes Wochenende. Denn jeder von uns muss mal aus der Familie heraus, um abschalten zu können. Wir deutschen Au Pairs geben uns untereinander ganz viel aus unserer Heimat. Nicht nur, dass wir uns in unserer Heimatsprache unterhalten (ob das vorteilhaft ist oder eher nicht, muss jeder für sich sehen) und uns über Dinge austauschen können, die uns in unserern Gastfamilien nerven. WIr kommen aus derselben Kultur und haben weitgehend in vieler Hinsicht gleiche Sichtweisen und jeder zeigt oft für den anderen Verständnis und man fühlt sich von den anderen verstanden. Auch wenn man viele Sachen hier nicht ändern kann, weil es nunmal ein komplett anderes Leben ist, tut es gut darüber sprechen zu können.
Ich habe mir hier in so kurzer Zeit richtige Freundschaften aufgebaut, die ich auch nach dem Jahr weiterhin pflegen möchte! Man teilt sehr viel miteinander und verbringt so viel Zeit zusammen!! Man wird gemeinsam erwachsen!!
Ich bin froh, dass ich meine Mädels hier habe, die mir das Leben hier sehr angenehm machen und um einiges erleichtern!! :)