Couchsurfen in Cairns oder auch Die Regenhoelle auf Erden

21.April 2010 - Cairns



Im Dunkeln zu spaeter Stunde und unter stroemenden Regen erreichte wir das Haus unserer Gastgeber. Wir wurden freundlich von zahlreichen Jungs empfangen und sogleich ins Nachtleben ausgefuehrt. Die Party konnte sich sehen lassen, auch wenn diverse Drinks vielleicht ein wenig die klare Sicht vernebelten. Nach viel Spass und schon laengst wieder vergessenen Unterhaltungen schwankten wir durch den Regen nach Hause und fielen auf die fuer uns vorbereiteten Matratzen.
Am naechsten Morgen konnte wir uns neues kurzweilige Heim dann im Tageslicht begutachten ( draussen goss es uebrigens immer noch in Stroemen). Das Haus war riesig und hatte zahlreiche Zimmer, in denen zahlreiche Jungs lebten. Tatsaechlich konnten wir bis zum Schluss nicht wirklich erfassen, wer dort lebte oder wer nur auf Besuch war. Die Leute gingen ein und aus, manche schienen miteinander verwandt zu sein und die ganze Masse von Menschen wurde noch von einer jungen Mutter und ihren zwei kleinen Kindern gekroent. Nach einem Tag konnten wir aber immerhin feststellen, wer von den Jungs der Vater war. Ausser uns waren noch zwei Maedchen aus Schweden untergebracht und somit war die Gruppe komplett. Im grossen Wohnzimmer befanden sich drei Fernseher vor denen die ganze Meute meist den kompletten Tag diverse Computerspiele zockte, waehrend sich in der Kueche Geschirr und leere Pizzaschachteln stappelten. Dies Baeder waren ohne Witz bestimmt Monate nicht mehr geputzt worden.... usw. Es war goettlich. Unsere verschiedensten Hostel-Erfahrungen und der Backpacker-Lifestyle hatte uns gegen derartige Zustaende voellig imun gemacht. Viel wichtiger war es auch, dass wir mit den Leuten viel Spass hatten, vor allen Dingen Nachts, wenn sie von Computerspielen zu Nachtaktivitaeten wechselten. Die zwei kleinen Kinder, ein Baby und ein kleiner Junge waren anbetungswuerdig und das Baby wollte ich gar nicht mehr aus den Armen geben. Eli ging mit den Schwedinnen eines Nachts feiern, tanzte stundenlang auf Tischen, waehrend ich zu Hause mit den Jungs draussen sass und eher schlichter die Nacht genoss.
Dennoch.... Es regnete ununterbrochen und das bei einer drueckenden Schwuele, die einen wirklich in den Wahnsinn trieb. Tauchen im Great Barrier Reef, Sehen und Gesehen werden an der Strandpromenade, Sonnenbaden usw.... all das fiel bei diesem Wetter natuerlich flach und die Anzahl der Alternativen waren mehr als nur begrenzt.
So brach der Ostersonntag eher ziemlich nuechtern an, auch wenn die Kinder im Garten nach Eiern suchten. Wir goennten uns Abends einen suendhaft teuren, leckeren Cocktail in einer schicken Bar und als es am Montag immer noch nicht aufgehoert hatte zu regnen ( die letzte Chance fuer uns zum Tauchen) , beschlossenen wir es an diesem Abend nicht nur bei einem Cocktail zu belassen. Wir lernten dabei drei Maenner und ihre zwei kleinen Toechter kennen und wurden kurzerhand zu einem Ausflug fuer den naechsten Tag eingeladen. Am Ostermontag verabschiedeten wir uns danken von unseren Gastgebern und trafen uns mit unseren neuen Freunden. Wir besichtigten ( im stroemenden Regen, wie sollte es auch anders sein) einen unglaublichen Wasserfall und einen reissenden Fluss. Nachmittags schauten wir uns ein kleines verschlafenes Hippiedorf an und wurden dazu genoetigt einen Pie ( gebackener kleiner Kuchen mit diversen Fuellungen, wie Beef, Chicken etc) zu probieren, ein australisches Nationalgericht schlechthin. Wie es geschmeckt hat? Nicht schlecht, aber ziemlich schwer im Magen liegend.
Abends veranstalteten die Maenner fuer uns ein BBQ und wir bekamen ein eigenes Zimmer mit Bad fuer die Nacht angeboten. Es waren wirklich sehr nette Leute und die kleinen aufgeweckten Maedchen hatten uns den ganzen Tag in Anspruch genommen.
Nach der Verabschiedung am naechsten Morgen sollte es nach 5 Tagen Cairns endlich weiter gehen.
Wir starteten uns Auto und verliessen Cairns, das an diesem Tag unter einem strahlend blauen Sommerhimmel lag.......... wir wurden absolut verhoehnt.
Aus Cairns raus erwarteten uns die Tablelands. Eine Ansammlung von verschiedenen wunderschoenen Wasserfaellen mit nur wenig Entfernungen dazwischen. Wir badeten in einem natuerlichen Pool und machten uns dann weiter zum naechsten Nationalpark, wo wir unter sengender Hitze einen Bushwalk ueber Vulkangestein machten und hautnah an drei kleinen Kangaroos vobeispazierten.