Mataranka und Katherine...Leben im Neva Neva Land

21.April 2010 - Mataranka


Weiter ging es auf dem langen Weg durchs Outback.
Mittlerweile liess das erste Euphoriegefuehl jedoch nach und wir langweilten uns ziemlich. Stundenlang bei unglaublicher Hitze geradeaus fahren und das jeden Tag. Das kann schon mal etwas eintoenig werden.
Nach dem stundenlangen Suchen nach Felge und Reifen in Mount Isa waren wir aber ziemlich froh gewesen, dass jetzt mit dem Auto wieder alles in Ordnung war.
Dementsprechend dachten wir uns auch nichts dabei, wo ein Hollaender abends auf einer Restingarea Anna zu sich rief und meinte, er muesste ihr mal etwas zeigen.
Zwei Sekunden spaeter hoerte ich nur ihren gequaelten Aufschrei.
Ein erneuter Platten und wieder an der selben Stelle. Oh mein Gott.
Ich war nur heilfroh, dass wenigstens diesmal einige Maenner anwesend waren und wir nicht stundenlang auf einer einsamen und verlassenen Landstrasse ausharren mussten mit staendiger Gefahr erstochen zu werden.
Zehn Minuten spaeter war der Reifen auch schon gewechselt und wir verbrachten den Abend noch in angenehmer Runde mit einigen deutschen Reisenden.
Am naechsten Tag mussten wir uns erst einmal ueberlegen, wie wir jetzt vorgehen sollten. Lange Strecken im Outback ohne Erstatzreifen zu fahren ist schon ziemlich dumm, aber was sollten wir anderes machen. Weit und breit gab es nichts ausser Kuehe, Rinder, Baeumen und jede Menge trockener Erde.
Wir fuhren also weiter und waren ziemlich erleichtert, als wir in Mataranka beim Mechaniker ankamen ohne weitere Zwischenfaelle. Der erkannte dann auch ziemlich schnell das Problem. Beim Wechseln der Reifen wurden hinten zwei unterschiedlich grosse Reifen befaestigt. Er reparierte uns also den neuen Reifen und tauschte sie in zwei gleichgrosse Reifen aus. Auch wenn er uns versicherte, dass wir nun keine Probleme mehr haben sollten, war ich noch nicht so ueberzeugt. Nunja, wir werden ja sehen, ob wir es bis Perth noch damit schaffen.
Mataranka ist ein typisches Outbackdorf mit einigen kleinen Strassen, Bottleshop, Pub, Tankstelle und jeder kennt jeden, wie wir eindeutig bei dem Mechaniker mitbekommen konnten. Aber eine Besonderheit gab es hier.
Heisse Quellen. Die Bitter Springs ist ein kleines Fluesschen mitten im Regenwald umgeben von Palmen mit dunklem klarem tuerkisem Wasser und mit einer angenehmen Badewannentemperatur. Aufgrund der Stroehmung kann man sich einfach treiben lassen und ein wenig durch den Regenwald planschen.
Allerdings teilt man dieses Bad mit jeder Menge Spinnen und Schlangen, die zwar ungiftig sind, aber ich mit meiner Spinnenphobie, war nicht so wirklich gluecklich darueber und war Recht froh, als ich mich aus dem Wasser retten konnte. Anna hatte da ein wenig mehr Spass dabei.
Weiter ging es nach Katherine.
Mittlerweile waren unsere Lebensmittelvorraete und auch unser Goon zur Neige gegangen und wir machten uns erst einmal auf, alles wieder auf zu fuellen.
Es haette ja auch keiner ahnen koennen, was fuer ein Schrecken noch auf uns zu kommen sollte.
Nachdem der Einkauf der Lebensmittel schnell und einfach erledigt war, machten wir uns auf in den Bottleshop und erlebten den Schock unseres Lebens.
In Kimberly, der Region, in der wir uns im Moment befinden, gibt es sehr grosse Probleme mit einem hohen Anteil an alkoholabhaengigen Aboriginies. Deswegen wurde der Verkauf von Goon hier verboten und wenn sein Leben einem lieb ist, dann trinkt man auch lieber in der Oeffentlichkeit keinen Alkohol. Es ist eine Schande. Wie sollen wir denn weiter reisen ohne unseren so treuen und billigen Begleiter? Wir fuehlen uns ganz verlassen und einsam.
Aber da wir von Katherin auch positive Erinnerungen haben wollten, machten wir uns auf den Weg zu den Edith Falls.
Und nach einer kurzen aber doch Recht anstrengenden Wanderung in der puren Hitze kamen wir an einer wunderschoenen Oase an. Ein absolutes Spielparadies mit einem kleinen Wasserfall, verschiedenen Pools aus Steinformationen zum Plantschen, einer kleinen Rutsche aufgrund der Stroehmung und jeder Menge Klettermoeglichkeiten.
Wir plantschen dann auch erst einmal Recht ausgiebig herum und wollten am liebsten gar nicht mehr ans Weiterfahren denken.
Aber es musste sein und so machten wir uns am spaeten Nachmittag dann auf unseren Weg nach Kununurra.