Annas Woofingzeit in Takaka

05.March 2011 - Golden Bay


05.03. bis 02.04.2011
Woofingzeit in Takaka
Wie jeden Tag fuhren wir ganz in der Früh zur Arbeitsvermittlung in Nelson, dieses Mal bekam jeder eine Arbeit, außer mir. Somit beschloss ich ins I-site zu gehen, um ein paar Dinge zu erfragen. Zufällig entdeckte ich dort einen Flyer über Trekkingtouren mit Islandpferden. Mein Herz machte gleich einen großen Satz. Hier in der Umgebung Islandpferde, einfach super.
Ein paar Tage später beschloss ich mich dort einfach zu melden und nach zu fragen, ob sie jemand gebrauchen könnten, der ihnen bei den Pferden hilft. Da ich von meiner ganzen Familie vorgeschobenes Geburtstagsgeld bekommen( - vielen Dank dafür!) hatte und ich somit mich nicht nach weiterer Arbeitssuche begeben musste, wäre es perfekt dort zu woofen. Kurzerhand schrieb ich eine sms an die angegebene Nummer, nach kurzen hin und her texten vereinbarten wir ein Treffen am Samstag in Takaka.
Am Vortag gingen Nico, Marie, Mauricio, Susn, Micha und ich auf ein Livekonzert und feiert noch ein letztes Mal zusammen, bevor sich unsere Wege trennten. Mauricio ging zurück nach Blenheim, um dort zu arbeiten, Marie und Nico bereisten den Rest der Südinsel, Micha und Susn wollten sich in Motueka nach Arbeit umsehen.
Am Samstag in der Früh ging es dann los, ich war so aufgeregt und freute mich schon riesig. In Takaka trafen wir uns dann am I-site mit Christian. Er lud uns gleich zum Kaffee zu sich nach Hause ein, sehr freundlich. Ein weiterer Pluspunkt war, dass die Familie ursprünglich aus Österreich kommt und somit deutsch sprach. Zwar schlecht für mein Englisch, aber gut wenn es um pferdespezifische Sachen gehen sollte. Nach einem kurzen Gespräch mit ihm und seiner Frau Pam durfte ich gleich ein ziehen. Also packten Susn und ich meine Sachen aus dem Willi in ein großes Zimmer mit riesen Bett für mich ganz alleine. Besser konnte es kaum kommen. Die Familie hatte 6 Islandpferde und Christian organisierte die Ausritte. Pam ist in Takaka als Hebamme angestellt. Außerdem hatten sie 7 Kinder, davon lebten noch 3 zu Hause außerdem gab es noch eine Menge anderer Tiere. Sie hatten 7 Hasen, 4 Hühner, 2 Schafe, 2 Hunde und 2 Katzen.
Die folgenden vier Wochen, die ich in der wunderbaren Familie verbringen durfte, stellten sich als traumhaft heraus. Gleich am zweiten Tag durfte ich reiten, endlich nach 6 Monaten wieder auf einem Isländer sitzen. Ich konnte es kaum abwarten und war mega nervös. Das Beste an allem war, dass ich den 5- jährigen Fafnir einreiten durfte. Ein Traum, der in Erfüllung ging, auf einem Islandpferdehof woofen und ein Jungpferd einreiten. In den nächsten vier Wochen bestand mein Aufgabenfeld aus etwas Hausarbeit, Gartenarbeit und reiten, reiten, reiten! Dafür bekam ich die Unterkunft und das Essen umsonst. Jeden Tag durfte ich reiten, an manchen Tagen sogar zweimal und die Arbeit mit dem Jungpferd machte so viel Spaß. Er entwickelte sich richtig gut in den vier Wochen, deshalb durfte ich ihn sogar als erste am Strand ausreiten. Einfach Wahnsinn, ein unbeschreiblich tolles Glücksgefühl. Christian war richtig stolz auf Fafnir und mich :-) Außerdem war ich die erste, die ihn bei den geführten Trekkingtouren reiten durfte. Zwei Stunden am Strand entlang galoppieren und im Hintergrund die tolle Landschaft von Neuseeland, es gibt kaum was schöneres!
An meinem Geburtstag backte meine Gastmutter Pam sogar einen Schokoladenkuchen mit Geburtstagskerzen drauf, richtig nett. Am Nachmittag gab es dann noch ein kleines Fest mit der Familie und ich bekam sogar ein Geburtstagsgeschenk. Ein mehrstündiger Strandausritt mit Einkehr zum Mittagessen. In der darauffolgenden Woche wurde dann mein Geburtstagsausritt eingelöst und es war einfach super.
Am Wochenende holte mich dann Susn ab und fuhr mich nach Marahau. Dort feierten wir mit Marie, Fatima, Nico und Micha meinen Geburtstag. Danke, dass ihr Lieben extra gekommen seid.

Ich hatte riesen Glück in der Familie, alle waren super nett und der Traum vom Reiten auf Islandpferden in Neuseeland erfüllte sich auch. Diese vier Wochen werde ich immer in guter Erinnerung behalten. Somit fiel die Verabschiedung auch dementsprechend schwer, auf beiden Seiten. Die Familie sagte offen, dass sie mich gerne noch länger behalten hätten - schönes Kompliment. Aber ich freute mich auch riesig, die Anderen wieder zu sehen. Susn, Micha und Martin (den wir aus Te Puke kannten) wollten mich ab, um dann weiter zu starten. Der Rest der Südinsel wartete noch auf uns ;-)

So weit von meiner Zeit Anna