Ein Unterschied wie Hund und Katze

09.March 2014 - Hanoi


Hallo ihr Fruehlingsanfaenger.
Haben wir euch eigentlich schon von Arne und Mihaela erzaehlt? Falls nicht, hier:
wohnen in Hamburg, haben wir bei der Klettertour kennengelernt und in Vang Vieng jeden Abend mit ihnen verbracht. Nach Luang Prabang sind wir dann auf unteschiedliche Wege aber fuer die gleich Zeit, also haben wir dort auch viel Zeit miteinander verbracht und hatten dann den gleichen Flug nach Hanoi.
Die beiden hatten ein Hotel vorgebucht und reisen in der gleichen Preiskategorie wie wir und da wir abends gelandet sind und dann erst gegen zehn in der Stadt waren haben wir gedacht, wir sparen uns die Sucherei und schlafen einfach im gleichen Hotel wie die beiden. 15 USD.
Die hatten gluecklicherweise auch noch ein Zimmer mehr frei. Wir hatten ja keine Reservierung.
Wir wurden erstmal gebeten Platz zu nehmen waehrend man den ganzen Papierkram macht. Danach kam der Typ von der Rezeption und hat uns einen Stadtplan gegeben und ganz ausfuehrlich markiert wo was liegt, was gut und interessant undundund
Und dann gings in die Zimmer.
Die Haeuser in Vietnam sind sehrsehr schmal. Dafuer sehr hoch. Ein Zimmer pro Etage dafuer 6-8 Stockwerke. Und natuerlich kein Fahrstuhl. Der Treppenaufgang mit Teppich ausgelegt und gerade so breit, dass man mit eingezogenen Schultern die Wand nicht beruehrt. Unsere Zimmer liegen im 5. und 6. Stock. Traumhaft.
Unser Zimmer ist das erste. Leider kein Fenster. Egal, sagen wir. Ist ja nur fuer eine Nacht.
Vom Wetter hab ich noch gar nicht berichtet: es ist kalt und regnet!! Regenjacken haben wir natuerlich keine dabei. Monsoonzeit im Norden Vietnams.
Wir sind also im 6. Stock. Die letzte Etage. Draussen regnet es. In unserem Bad auch, von der Decke.
Egal, denken wir. Ist ja nur fuer eine Nacht. Und ueberm Bett wirkt die Decke trocken.
Da haben wir aber den Schimmel noch nicht gesehen (die Wand hat naemlich ne schwarze Tapete, waere die Weg wuerde man wahrscheinlich kaum einen Unterschied erkennen).
Schon nicht mehr so gut denken wir. Aber ist ja nur fuer eine Nacht. Sehen wir mal Arnes & Mihaelas Zimmer an.
Die haben ein Fenster. Das steht jetzt schon 15min offen und es riecht trotzdem so, als haette der Vormieter den Schrank als Toilette genutzt.
Sehr unzufrieden stiefeln die beiden zurueck zur Rezeption und verlangen ein anderes Zimmer (das Hotel hatte im Internet uebrigens nur postivste Empfehlungen). Das bekommen sie auch. Das hat auch ein Fenster. Der Schimmel ist der gleiche, der Ekelfaktor hoch aber es stinkt nicht.
Daraufhin wir auch zur Rezeption, mit gepackten Backpacks (das Atmen im Zimmer faellt schon schwerer, ich muss niesen und irgendwie sind die Klamotten nach 20min im Zimmer schon ganz klamm). Jonas: My Girlfriend is very disappointed,...
Konnte er gar nicht verstehen, es gibt jetzt leider kein anderes Zimmer mehr, morgen gleich... Neenee sagen wir, wir gehen. Bezahlt hatten wir gluecklicherweise noch nicht.
Da greift er zum Hoehrer, telefoniert kurz und sagt dann es gaebe da noch ein Hotel von ihnen, grade ums Eck, da koennten wir schlafen. Auch fuer 15Dollar.
Besser als nichts denken wir und geben dem Ganzen eine Chance. Arne und Mihaela kommen mit, wollen aber nicht noch mehr Aufstand machen und schlafen im Horrorloch. Wir werden dann tatsaechlich im neuen Hotel "Rising Dragon" schon erwartet. Das macht gleich einen ganz anderen Eindruck. Nobler. Trotzdem bleiben wir skeptisch.
Das Zimmer liegt im 5.Stock, diesmal mit Aufzug und Koffertraeger. Der moechte natuerlich Trinkgeld. Das ignorieren wir irgendwie.
Das Zimmer sieht top aus. Eigentlich 35USD, heute Nacht wirklich nur 15. Mit Fruehstueck. Wir sind erleichtert und bleiben natuerlich.
Inzwischen ist es 23Uhr und wir vier haben Hunger. Wir sind mitten in der Altstadt und ziehen los.
Sehen dabei mehr Ratten als Menschen und haben gerade so Glueck beim letzten offenen Strassenstand noch ein Nudelsuppe mit Rindfleich zu ergattern. Bier gibts zum Glueck auch. Das ist zwar warm, dafuer aber schlecht. Schmeckt in der Situation aber trotzdem.
Irgendwie geknickt gehen wir dann schlafen.
Am naechsten Morgen treffen wir uns dann bei uns im Hotel und machen daraufhin eine Art Schnitzeljagd durch Hanoi, auf der Suche nach einem passenden Hotel. Wir haben nicht viel Zeit. Es ist kurz nach zehn als wir losziehen und um 12 muessen wir auschecken. Oder eben fuer 35Dollar bleiben.
Aber wir werden fuendig.
Arne und Mihaela entscheiden sich fuer ein Hostel, wir fuer ein Hotel mit riesiger Fensterfront und Blick auf die Kathedrale. 18Euro. Teuer zwar aber wir sind sehr zufrieden.

Tagsueber ist Hanoi das krasse Gegenteil zur Nacht. Laut, bunt, stinkig, lebendig. Den Rest des Tages schlendern wir durch die Strassen, Gassen und Gaesschen, besichtigen das Gefaengnismuseum und ein chinesischen Haus aus dem 18.Jahrhundert und treffen uns Abends wieder zum Essen, Kartenspielen, Bier trinken.

Heute dann also Tag 2. Besuch bei Onkel Ho.
Das Mausoleum ist eine grosse Attraktion. Man darf nichts mit rein nehmen, Taschen und Fotos muessen abgegeben werden, man laeuft in einer ewig langen Schlange Richtung Ho Chi Minhs letzter Ruhestaette. Alle 5m stehen Soldaten. Bricht man aus der Schlange aus wird man zurueckgewiesen.
Im Mausoleum gehts dann auch ganz schnell.
Da lieg der Freund des Volkes, umgeben von 8 Soldaten in einem glaesernen Sarg und sieht aus als waere er gerade erst gestorben. Das das funktioniert wird er jedes Jahr in Russland neu einbalsamiert. Komisch irgendwie. Vorallem weil er eigentlich verbrannt werden wollte.

Danach steht noch das War muesum auf dem Plan und die weitere Reiseplanung.

Und jetzt muessen wir los, Arne und MIhaela warten schon. Heute ist unser letzter Abend zusammen. WIr reisen nach Sueden, uns ist es zu kalt hier!
Bis bald!