neues Ziel

24.September 2010 - Cairns


Nach 4 Tagen Fahrt sind wir schließlich auch in Cairns angekommen. Cairns ist eine schöne Stadt, doch es wimmelt hier nur so von Backpackern. Es hat keinen direkten Strand, doch eine Pool genau am Meer. Wenn man etwas aus der Stadt raus fährt gibt es wunderschöne Strände und Cairns ist umgeben von Regenwald und Bergen. Am nächsten Tag ging es dann sofort auf Jobsuche, die sich aber leider als sehr schwierig erwies. Doch mal wieder war das Glück auf unserer Seite und Caro, Laura und ich haben einen Job gefunden. Caro arbeitete im Rattle&Ham und im Dolce&Café, Laura im Crown Hotel und ich in der Crocbar und im Coffeebean Estate. Die Lage zwischen mir und Laura hatte sich durch Ignorieren wieder etwas beruhigt, doch vergessen war Nichts!

Morgens 6.30 sollte ich topfit im Café auf der Matte stehen-nach 3 Monaten ausschlafen unvorstellbar! Ärgerlich, dass ich mich immer noch nicht an den nervtötenden Alarmton meines Handys gewöhnt habe. Das Ergebnis: Am ersten Tag hatte ich eine Viertelstunde, um mich fertig zu machen und zur Arbeit zu kommen?eine Viertelstunde!!! Fragt mich nicht, wie ich das geschafft habe. Und schon gar nicht, wie ich an dem Tag aussah (langsam gewöhne ich mich an fettige Haare..sieht ganz stylisch aus? ;)
und dann wurde erst mal mit den üblichen Morgenaggressionen die Terrasse aufgebaut..

?Hey, how are you?? lau-tete die Begrüßung der Gäste (Es interessiert hier übrigens niemanden, wie es dir geht. Das ist nur ei-ne Floskel?das musste ich auch erst einmal ler-nen? ) Meine Mitarbeiter konnte ich nicht so richtig leiden und wenn nichts los war (wie fast immer) wurden saubere Sachen nochmal geputzt! Das ende vom Lied: nach 3 Wochen war es mir zu viel und ich habe gekündigt!

Die Arbeit in der Crocbar hat mir hingegen echt viel Spaß gemacht, da ich mit vielen netten, jungen Mädels zusammengearbeitet habe und wir oft zusammen weg gegangen sind. Die Spirituosen waren mir schon be-kannt und Alkoholiker wurden wie in Mt. Isa zu meinen Freunden? seufz ? Nur Marty unser Manager hat mir manchmal die Laune verdorben, aber dafür hat das Trinkgeld gestimmt. Somit sind in einer Woche schnell mal 800 Dollar zusammen gekommen-Ich kann nie wieder in Deutschland arbeiten?.





Nach 2 Wochen ver-zweifelten Autoverkauf mit vielen Interessenten, aber nicht den ge-wünschten Angebot haben wir es doch noch geschafft unser Auto mit 1.600 Dollar Plus zu verkaufen und somit wa-ren Laura und mein Kon-tostand wieder aufge-bessert.

Die ersten 3 Wochen haben wir in dem BHA-Hostel gewohnt, das mittlerweile als Gayhostel gilt, bis wir dann mit 2 Jungs aus Essen (Jugo und Max) und der kleinen Anna aus dem Saarland, die wir in Darwin kennen ge-lernt haben.

Abgesehen von der Hygienesituation der Wasch-räume (es muss hier wirklich viele Leute mir dunklen Haaren geben?), dem Leben aus dem Rucksack (ich kann bei gutem Willen nicht sagen welche Farbe unser Bodenbelag im Zimmer hat-dafür, welcher Mit-bewohner welche Unterwäsche dabei hat) und im-mer wiederkehrenden krabbelnden Mitbewohnern (meine Kameratasche hat letztens einer Riesenameise den Todesstoß versetzt) trifft man hier unglaublich ulkige Leute und hat immer jemanden zum Reden. Und einen kleinen Pool zum Rein hüpfen (auch ger-ne mal um 2 Uhr nachts ?vollbekleidet?herrlich).

Nach 3 Wochen im Hostel haben wir alle mal wieder unsere Sachen gepackt und sind in das Hotel über meiner Bar gezogen. Das Hotel war sehr alt und eher ein Hostel, doch wir hatten alle (Hugo, Max, Caro, Anna, Laura und Ich) eine schöne Zeit hier und ich musste nur die Treppen runter gehen und war auf Arbeit-wie praktisch!



Tja, was mache ich sonst in meiner mittler-weile eingegrenzten Freizeit? Barbecue am Strand, wobei es kos-tenlose Grills gibt, an denen abends von Familien bis Jugendli-chen alles zu finden ist und man bei brutzeln-den Kängurusteaks und Krokodilwürstchen Konversation betreibt.
Ein verbotenes Bier am Meer, das man in un-scheinbaren braunen Papiertüten versteckt. Wenn dann doch mal ein Securitymann vor-bei kommt, versteht man plötzlich kein Eng-lisch und lächelt nett. Dabei sieht man hun-derte von fetten Kreb-sen durch den Sand wuseln?einfach wun-derschön.

Für uns alle war Cairns sowas wie eine Heimat geworden. Der beinahe tägliche Gang zur Arbeit, die Sonnen-stunden an der Lagune und das abendliche Zusammensitzen auf dem Balkon unseres Hotels sind Alltag ge-worden. Hinzu kommt, dass man sich langsam aber sicher ein festes soziales Umfeld aufbaut. Da kann ein Abschied schon richtig schwer fallen. Am 17. Sind Hugo und Max mit den Bus Richtung Townsville gefahren und am Freitag gab es einen traurigen Ab-schied von Caro? Jetzt wir der Balkon leer und nur noch An-na und Ich sind übrig. Es muss endlich eine Veränderung her-zum Glück kommt mein Papa am 26.11 und dann geht es endlich die Ostküste runter!

Mit meinen 2 Perlen: Anna und Caro habe ich so eine schöne Zeit hier in Cairns gehabt. Ich bin so froh 2 richtig tolle Mädels kennen gelernt zu haben, mit denen ich 2 Monate zusammen gewohnt habe.

Die beiden sind mir so wichtig geworden. Jede mit ihrer eigenen Art. Wir haben uns einmal in der Woche einen richtig schönen Mädelsabend mit Massage auf den Nightmarkets für 15 Dollar für 40 Minuten?

und anschließender Par-ty gemacht!

Laura ist Anfang November mit Heiko dann auf eine Bananenplantage gegangen um nach dem 5. Mal leeren Konto wieder etwas Geld rein zu bekommen, damit die Beiden noch bis Ankunft ihrer Eltern etwas rum reisen konnten.

Hugo und Max hatten sich eine Angel gekauft. Eine sinnvolle Investition, wenn man bedenkt, dass man die geangelten Fische dann essen und somit Geld sparen kann. Weniger sinnvoll, wenn man nie etwas fängt und stundenlang untätig am Wasser sitzt, während die Angelnachbarn einen Oschi nach dem anderen aus dem Meer ziehen. Aber lustig ist es trotzdem. Wir sind nur zu geizig richtige Köder zu kaufen, dementsprechend muss die kalte Lammbratwurst vom Vortag herhalten. Ich als Fisch würde da glaube ich auch nicht anbeißen?