Howdy Lady... oder auch nicht! Teil 2

16.February 2010 - Houston


Zurück im Hotel, habe ich noch kurz das kostenlose Internet ausgenutzt, aber nach so einem langen Tag schien auch schon um 20.30Uhr abends das Bett die beste Lösung zu sein... Vom Fernsehprogramm habe ich nicht mehr viel mitgekriegt, denn wenig später lag ich schon selig schlummernd da und habe eine Nacht und einen Morgen ohne Kindergeschrei genossen.
Am nächsten Morgen bin ich recht früh aufgestanden, ins Bad gegangen und anschließend mich vom Frühstücksbuffet verwöhnen lassen. Okay verwöhnen ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber ich war überrascht wie viel Auswahl es gab und habe definitiv äußerst gut gefrühstückt. Nach einem guten Start in den Tag ging es dann schon mit dem Bus in Richtung erste Sehenswürdigkeit... Und endlich hatte google maps auch mal ordentliche Arbeit geleistet und ich bin ohne Probleme gut angekommen :-)
"Failure is not an option" - Na habt ihrs? Okay dieser Satz des Mission Control Centers ist nicht allen bekannt, aber spätestens bei "Houston, we've got a problem" solltet ihr wissen, wo ich an diesem Tag hingegangen bin ;-) Richtig! Es ging zum space center, also mit anderen Worten zur NASA. Zur Erklärung an dieser Stelle noch einmal: Das space center in Houston besteht aus den Mission Control Räumen und anderen Bürogebäuden, der Trainingshalle für die Astronauten und einem Museum inklusive Rocket Park, in dem beispielsweise der Nachbau eines "Saturn" Raumschiffes (Apollo-Missionen) zu sehen ist. Der Kap Karneval (ich hätte es damals auch nicht besser gewusst Maii, trotzdem sehr lustig^^) beziehungsweise Cap Canaveral, also die offizielle Startfläche der Raumschiffe befindet sich in Florida, wodurch es an diesem Tag unmöglich wurde dies zusätzlich zu besichtigen...
Aber auch so hatte ich viel Spaß und habe zudem viel Interessantes gelernt. Auf ein paar Tatsachen, wie beispielsweise die Anwesenheit einer Maschine, die die Astronauten auf ihrer Reise begleitet, hätte ich jedoch verzichten können. Diese eben erwähnte Maschine macht nämlich nichts weiter als Urin in Trinkwasser umzuwandeln... Mein kurzzeitiger Traumberuf wurde damit recht schnell wieder verworfen :-)
Um euch meinen Aufenthalt nun ein wenig näher zu bringen, folgen erst einmal die Erklärungen der nächsten Bilder. Auf Bild 2 könnt ihr einen Mann beim Reparieren eines Raumschiffes bewundern. Jaaa, ich hab das auch gemacht, aber wenn man alleine auf Reise geht, gibt es wenig Selbstportraits. Trotzdem war ich sehr stolz auf mich, dass ich meine erste Weltraummission erfolgreich beendet hatte^^
Auf den Bildern 3 und 4 folgt nun der Blick in ein Raumschiff und schließlich auch auf das leckere Essen (Bild 5). Natürlich wurden auch die Astronauten gewürdigt und konnten auf großen Leinwanden, mit Emblemen von ihren Missionen nebendran, begutachtet werden. Auf Bild 6 seht ihr beispielsweise die Astronauten von "Einen kleinen Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit".
Mit einen Bimmelbähnchen (Bild 7) ging es in Richtung der NASA-Gebäude, inklusive den Mission Control Räumen. Während der Fragerunde tauchte dann plötzlich ein sehr ambitionierter, leicht "abgespacter" Kerl auf und stellte die Frage, warum die Gebäude keine Fenster hätten (Bsp. Bild 8). Ich meine, mir ist das ja nicht aufgefallen, aber ich fand es interessant, also teile ich die Antwort auch gerne mit euch :-) Da es sich um sehr wichtige Operationen handelt, die sich in den Räumen abspielen und aus heutigem Standpunkt natürlich auch erlebte Geschichte aufrechterhalten bleiben soll, haben die Gebäude keine Fenster, um bei Umweltkatastrophe, wie beispielsweise eines Tornados oder ähnlichem, mehr Standfestigkeit zu zeigen (stimmt das so, Papa?).
Um noch einmal auf das Wort Geschichte zurückzuführen, möchte ich gerne auf Bild 9 verweisen. Was ihr hier nämlich sehen könnt und ich mir live vor Augen führen konnte, ist der Original Mission Control Room, der bei vielen Missionen, unter anderem auch bei der Mondlandung oder der Tragödie der Apollo 13 zum Einsatz kam. Heute wurde dieser jedoch durch zwei neue Räume ersetzt und dient beispielsweise (wie auch auf dem Bild zu sehen ist) für Universitätsvorlesungen.
Anschließend ging es in die Trainingshalle der Astronauten. Dort wurden die verschiedenen Raumschiffe nachgebildet und weitere Möglichkeiten zur Vorbereitung auf die Reise in das All aufgebaut. An manchen Tagen, sieht man wohl auch echte Astronauten in ihren Anzügen, aber dieses Glück hatte ich leider nicht... Trotz allem hier ein Foto (->Bild 10) der Halle, auf dem aber nicht einmal die Hälfte der Hallengröße zu sehen ist ;-)
Schon fast erschlagen von den vielen Informationen ging es zum Abschluss der Bimmelbahntour noch in den Rocket Park. Im Rocket Park entstand beispielsweise Bild 11. Bekannt dieser Park vor allem für die Nachbildung des Saturn-Raumschiffes, dass die mit leichten Veränderungen bei jeder Neubildung, jede Apollo-Mission (geschlagene 17!!) bestritten hat. Die Dimensionen kommen trotz der bewusst mit fotografierten Menschen leider nicht ganz heraus, aber ich hoffe ihr könnt es euch trotzdem einigermaßen vorstellen. Auf Bild 12 das Raumschiff von vorne, 13 von hinten und 14 zeigt die beeindruckenden Antriebswerke.
Als ich wieder im Museum angekommen war, war es bereits 16.30Uhr und nach reichlicher Betrachtung von Moonrocks, trat ich aufgrund der vorgestrittenen Stunde die Heimreise an. Da ich über Downtown fahren musste, dachte ich mir den Abend mit einem kleinen Shoppingbummel versüßen zu können... Nichts wars!! Houston, wir sind hier in Amerika!!!! Kein Geschäft schließt hier unter der Woche (und am Wochenende!) vor acht eher vor zehn Uhr tztz, um sechs war alles zu :-O Somit war dies dann auch erledigt, es fing an zu dämmern und die Müdigkeit aufgrund eines langen und gedanklich hochwertigen Tag, stieg in mir hoch. Zurück im Hotel fielen mir die Augen erneut schnell zu und ich schlief glücklich ein. Zweifel an einer Reise ganz alleine waren bis dahin also unbegründet :-)
Am nächsten Morgen habe ich dank ungewohnter, aber mal wieder sehr angenehmer Ruhe, verschlafen und somit mein im Preis mit inbegriffenes Frühstück verpasst. Jaa, das war schlimm! Nachdem ich am Tag davor zwei Personen beobachtet hatte, wusste ich endlich wie das mit den Waffeln funktionierte, hatte aber kein Hunger mehr und dachte, schlau wie ich war: "Morgen ist ja auch noch ein Tag" - haha. Trotzdem bin ich gut gelaunt mit meinem Koffer Richtung Downtown gefahren und hatte zum ersten Mal Zeit die Stadt bei Tageslicht in Ruhe anzuschauen.
Entstanden sind unter anderem Bilder 15 und 16, aber auch Bild 17 beim Genießen meines Starbucksfrühstückes und vor allem beim Genießen von strahlendem Sonnenschein bei blauem Himmel.
Mittags war jedoch aus der Traum, mein Aufenthalt in Houston ging zu Ende. Ich packte meine sieben Sachen und machte mich auf zur Greyhoundbusstation und somit auf nach Dallas :-) Erste Traurigkeit machte sich breit, aber die Freude auf eine neue Stadt und neue Erlebnisse überwiegte. Die über fünf Stunden lange Busfahrt hätte man jedoch streichen können...^^