Waldurlaub und Laserforce

02.October 2009 - Ravensbourne


Am 29.9. startete mittags unser Abenteuer Berg-Wald-Holzhütten-Urlaub ;) Nachdem ich ja anfangs wenig angetan war von der Idee 3 Tage mit 4 Jungs und den Großeltern zu verbringen, muss ich sagen war es doch echt nett und deutlich besser war als die Zeit von morgens bis abends alleine mit den Kids zuhause zu hocken... Das Haus befindet sich in Ravensbourne einem Dorf in den Bergen, ca.2,5 Stunden entfernt von Manly, auf ca.650 m Höhe mit einem tollen Ausblick über das 57 Hektar große Grundstück neben dem Nationalpark und alles besteht nur aus Wald und kleinen Seen. Jim der Opa hat fast 6 Jahre gebraucht um das Haus ganz alleine zu bauen, denn es hat nicht eine andere Person dabei geholfen und ich hatte echt nach den Beschreibungen mit einer deutlich schlimmeren Ausstattung gerechnet. Es war alles ein offener Raum, unten Küche und Wohnzimmer, oben dann 2 Einzelbetten und auf der anderen Seite der Treppe ein Doppelbett. Jim hat einen Buggy selber gebaut aus allem möglichen Autoresten und diesen Buggy scheint wirklich jedes Kind zu lieben, denn man kann damit herrlich über die hügeligen Wege durch den Wald düsen! Die Großeltern haben auch schon ganz viele Kinder mit dem Buggy durch die Gegend gefahren, denn die letzten 20 Jahre hat die Oma (ehem. Schuldirektorin) viele Kinder mit nach Ravensbourne gebracht damit sie dort campen können und Betty hat ihnen dann etwas über den Wald erklärt und Wanderungen mit ihnen gemacht. Wir haben mit den Jungs auch viele Sachen gespielt, wie z.B. Frisbees bemalen und anschließend eine Art Wettbedaraus Pfeil und Bogen gebaut, einen Papierfliegerwettbewerb gab es auch den Berg hinunter und wir sind auf einem fast ausgetrockneten See mit dem Boot rumgepaddelt. Es war echt schön die Jungs mal von einer ganz anderen Seite zu sehen, denn sie hatten ihre Nintendos, Dvd's und Computer schnell vergessen als ihnen bewusst wurde was man alles so draußen spielen kann und wie viel Freiraum sie haben und einfach tun und lassen können was sie wollen weil niemand da ist den es stört. Wir sind auch noch in einen Park mit großem Spielplatz gefahren um da ein Picknick zu machen, haben in einer Jahrhundert alten Limonadenfabrik was getrunken und ein Mann hat den Jungs alles gezeigt, anschließend waren wir dann in einem "Schwarzwald-Haus" wo man Kuckucksuhren, andere große Uhren, Dirndl, Weihnachtskrams und alles was andere Nationen halt noch so für "typisch deutsch" halten, kaufen kann. Wollten eigentlich anschließend im deutschen Restaurannt nebenan essen, aber das hatte geschlossen. Was ziemlich schlecht war, denn ich hatte verzweifelt versucht Betty Leberkäse zu erklären auf englisch, was wirklich nicht grade einfach ist, weil sie das in der Werbung des Lokals gelesen hatte....
Ein Besuch beim verrückten Nachbarn Vic durfte natürlich auch nicht fehlen. Vic lebt ganz alleine mitten im Wald, hat nicht einmal ein Haus oder so, sammelt Schrott, hat Hühner, man muss den ganzen Weg hupen damit er sich eine Hose anzieht, weil er eigentlich nackt rumläuft, während man verzweifelt verucht anzukommen, denn man muss über Äste, durch Flüsse und tausende Huckel fahren bis man die kilometerlange Strecke von der befestigten Straße hinter sich gebracht hat. Er scheint aber, auch wenn ich sein Leben ziemlich verrückt finde, ganz nett zu sein und kann echt gut mit den Kindern. Mir hat er ganz viel über Tiere erzählt die man nachts so trifft aber ich konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren, denn sein verwesener Gestank machte es wiirklich schwierig überhaupt in seiner Nähe zu sein. Hab auch erstmal 10 Min. Hände gewaschen danach ;)
Er hat mir als Geschenk 2 Steine und 30 Eier von seinen Hühner gegeben (war ja lieb gemeint aber naja ;) ) und seine absoluten Outdoor-Öko-Hühner legen tatsächlich grüne Eier ;)
Abends haben wir nach dem Essen Uno gespielt und ich habe das erste mal deutsches Fernsehen gehabt, denn Komissar Rex läuft hier mit englischen Untertiteln. Die Kids haben sich auch wieder köstlich über die deutsche Sprache amüsiert und das die Serie aus Österreich ist und ich nicht so "komisch" spreche hat eigentlich niemanden interessiert. Bin dann um 20:30 Uhr auch totmüde ins Bett gefallen, allerdings ging es morgens auch schon um 4:20 Uhr weiter, weil die Kindern im Zelt von dem ganzen Wind wach wurden. Nachts war es echt schweinekalt da in den Bergen und das Haus bestand ja auch nur aus Baumstämmen... Es war jedenfalls definitiv sogar für einen Frühaufsteher wie mich zu früh und Bacon und Ei brauch ich eigentlich auch noch nicht um 5 Uhr morgens... Haben dann nach dem Frühstück noch eine Wanderung durch den Wald gemacht wo Betty uns ein paar Fischfossile gezeigt hat und ansonsten habe ich versucht mal 20 Min. in der Hängematte zu dösen als die Jungs mit dem Buggy unterwegs waren. Die komplette Rückfahrt haben die Jungs dann friedlich geschlafen, was ich auch zu gerne getan hätte aber von Bettys Geschichten über Gott und diie Welt daran gehindert wurde. Nach einem Stop bei Mc Donals waren wir dann Donnerstag Nachmittag wieder zurück in Manly. Alle waren ziemlich schrott und kaputt und Scott hatte mal wieder so seine Aussetzer. Als ich ihm dann mal klargemacht habe das er mit mir nicht so umspringen kann wie er will mit anspucken und allem drum und dran, kam er nach einer halben Stunde dann aber wieder äusserst erfolgreich angeschleimt. Ich sah nur, dass ein Zettel der unter der Tür durchgeschoben wurde und hörte ihn wegrennen. Der kleine Scoott hat mir ein Bild gemalt mit seinem Namen und einem roten Herz drauf. 2 Minuten später guckte er ganz schüchtern um die Ecke und fragte ob ich seinen Brief bekommen hätte. Er hat sich brav bei mir entschuldigt und mir erklärt das sein Brief etwas doof wäre weil er ja noch nicht schreiben kann und es dann ja kein richtiger Brief wäre, aber dass es "I love you" heißen sollte ;) Ach ja der Kleine ist entweder echt so süß oder ein kleiner Teufel!

Abends gings dann schon wieder auf Tour. Bruce fuhr mit uns zum Laserforce, einer Art Paintball nur mit Laser und ohne Schmerzen, wo man durch eine Art Raumschiff läuft und versucht andere Gruppen abzuschiessen. Alec hat natürlich nach der ersten Mission den kompletten Abend geheult und war unausstehlich! Bruce war auch bedient da es echt ein teurer Spaß war und er nun ja die ganze Zeit mit Alec draußen warten musste. Kye, Scoott und ich hatten wiederum sehr viel Spaß und wir drei waren echt begeistert!