Getting there

12.March 2012 - Melbourne


So, um meinen Blog zu starten, beginne ich damit euch ein wenig von der Reise zu berichten. Am 12.03.2012 hieß es Abflug in Düsseldorf. Von dort aus hat mich Etihad Airways in ca. 6,5 Stunden nach Abu Dhabi geflogen. Der Flug war angenehm und der Service sehr gut. Kurz nach dem Abflug wurden Menükarten für das Essen ausgeteilt, bei denen man zwischen 3 Hauptgerichten unterscheiden konnte (Pasta, Chicken, Lamm). Pasta gab es nicht mehr als die Damen bei mir waren, daher gab es für mich Chicken. Ich muss zugeben, dass das Essen ? obwohl aufgewärmt ? ziemlich lecker war. Vor allem bekam man so viel, dass man gar nicht alles schaffen konnte. Dazu gab es nämlich eine Art von Bratkartoffeln, Brokkoli, Kartoffelsalat (keine Ahnung warum 2mal Kartoffeln), ein Brötchen und Aufstrich. Einige Zeit später wurden dann Kaffee oder Tee mit einem sooo leckeren Nachtisch serviert ? eine Art warmer Mini-Muffin mit Himbeeren unten drunter und weißer Schoki oben drauf. Und dann kamen nach einiger Zeit Caramel-Popcorn-Tüten. Ich hab ein paar probiert, aber erstens war ich satt und zweitens waren die Dinger so elendig süß, dass ich befürchtet habe evtl. gleich in der ersten Woche zum Zahnarzt zu müssen. Auch wenn man die halbe Zeit des Fluges mit Essen beschäftigt war, so konnte man sich mit einer Auswahl von über 100 Filmen, Dokus, Spielen, Cds und vielem mehr beschäftigen. Außerdem hatte man die Möglichkeit mit der Erdkarte rumzuspielen und ständig verschiedene Ansichten der Flugzeugkameras (vorne und nach unten) abzurufen. Das gleiche gab es natürlich auch auf dem zweiten Flug.
Da wir ja im Dunkeln in Abu Dhabi ankamen, hatte man einen tollen Blick auf die beleuchtete Stadt. Sogar das berühmte ?HQ Building Abu Dhabi? konnte ich beim Landeflug sehr gut sehen. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt ob ich nun auf Wasser oder Land schaue - als ich mal einen kurzen Blick auf die Homepage von Abu Dhabi geworfen habe, wurde mir einiges klar: Abu Dhabi beherbergt 200 natürliche Inseln ? dazu noch einige aufgeschüttete. Kein Wunder, das ich nicht wusste was genau ich da sehe ? wahrscheinlich war es beides.
Dann musste ich mir ein bisschen die Zeit am Flughafen vertreiben und war sehr froh, dass ich mein Netbook dabei hatte. Es gab nämlich überall freies Wi-Fi. Und da ich nichts im duty free ?Bereich kaufen wollte, hatte ich auch nichts Besseres zu tun als in der Abflughalle zu surfen. Draußen war übrigens echtes Wüstenklima angesagt, während drinnen die Klimaanlage auf Stufe Orkan gestellt war. Deshalb sah ich dann auch gleich landestypisch aus ? wie eine vermummte Beduinin ;).
Dann ging der nächste Flug, dieses Mal sollte es direkt nach Melbourne gehen. Geplant war Abflug um 22.30, aber da irgendwelche Probleme mit dem Omanischen Luftraum aufkamen, konnten wir erst später starten. Das Unterhaltungsprogramm war das Gleiche ? Filme und alles weitere bis zum Umfallen. Irgendwie hatte der Flug jedoch einen komischen Biorythmus. Erstmal gab es quasi mitten in der Nacht wieder ein komplettes warmes Menü, dann wieder Kaffee und einen ziemlich leckeren Nachtisch. Und dann kam plötzlich die Stewardess und hat alle Rollos runtergezogen. Ich hab mir dann überlegt, dass es vielleicht sinnvoll wäre zu schlafen. Das hat nämlich fast jeder getan und ich hatte das Gefühl, dass keiner spricht. Zu Schlafen war allerdings gar nicht so einfach, wenn rechts hinter einem ein Mann, der über 4 Sitze verteilt liegt, schnarcht als würde er einen Wald abholzen und man nicht weiß wie man sich am besten so auf 2Sitze lümmelt, dass man danach nicht das Gefühl hat 80 Jahre alt zu sein. Nachdem ich dann gerade weggedöst bin, kam die laute Durchsage des Kapitäns: Wir haben Turbulenzen, deshalb bitten wir Sie die Gurte anzulegen. Erst fand ich das ja noch spannend, aber als das innerhalb von ein paar Stunden mehrmals passierte, war es nur noch nervig. Es hat zwar etwas gerumpelt und bei den ersten Mal auch etwas mehr, aber danach hätte mich nichts aus meinem Sitz geschmissen. Da allerdings jedes Mal kontrolliert wurde, ob auch wirklich alle schön brav angeschnallt sind und man auch geweckt wurde, falls das nicht so war, hab ich gedacht ich lasse das nervige Ding halt zu. Blöd nur, dass ich damit nicht mehr in meine mühevoll ausgetüfftelte Schlafposition konnte. Daher gabs auf diesem Flug viel TV und Essen (2 mal warm und ein Sandwich), aber wenig Schlaf. Dann am Flughafen angekommen habe ich mich zu meinem Bus durchgewuselt. Mit dem bin ich bis zum Kings Cross (quasi der HBF) gefahren und dann in eine Tram umgestiegen. Leider in die falsche ?. Ich muss meine Denklogik (sofern vorhanden) noch ein wenig dem Linksverkehr anpassen. Ich stand nämlich zuerst an der richtigen Haltestelle, dann fuhr aber die auf der anderen Seite ein und ich mal ganz übermütig mit rein. Tja, doof nur, dass ich absolut keine Ahnung hatte wie viele Stops ich fahren musste, bis ich wieder umsteigen musste. Und noch viel doofer, dass auf die elektronischen Anzeige nichts angezeigt wurde und der Fahrer auch lieber geschwiegen hat. Also bin ich mal munter Station um Station gefahren, bis mir klar wurde, dass ich absolut zu weit sein muss, da wir den Stadtkern verlassen hatten. Dann hab ich bei den nächsten Haltestellen mal rausgeschaut und mir war schnell klar: bevor ich hier im Niemandsland im Dunkeln alleine mit meinem ganzen Zeug aussteige, fahre ich liebe noch ein paar Stunden sinnlos durch die Gegend. Dann sind plötzlich mehrere ältere Personen ausgestiegen und ich hab gedacht: dann mal hinterher, kann ja nicht so schlimm sein. Konnte es aber doch. Die lieben Leute sind nämlich natürlich direkt von der Haltestelle weggegangen. Und ich bin mit 25 Kilo Gepäck, ziemlich bewegungseingeschränkt und mit einem leichten Anflug von Panik zurückgeblieben. Gott sei Dank habe ich dann in der hinteren Ecke des überdachten Bahnsteigs ein asiatisches Mädel sitzen sehen. Ihr habe ich dann erklärt wo ich hin wollte und zum Glück musste ich einfach nur in die andere Richtung zurück. Wir haben uns dann noch ganz nett unterhalten und ich hab mich nicht mehr ganz wie ein prädestiniertes Raubüberfallopfer gefühlt.
Naja, den Rest hab ich dann relativ souverän und mit leichten Hitzewallungen gemeistert. Als ich angekommen bin, waren es nämlich ca. 30 Grad mit ziemlicher hoher Luftfeuchtigkeit. Als ich dann um ca. 23Uhr Ortszeit im Hostel war, wollte ich nur noch duschen und schlafen. Das habe ich dann auch getan, allerdings nur die halbe Nacht, weil mein Biorhythmus noch nicht ganz verstanden hat, das sich was geändert hat.