should I stay or should I go ...?

08.March 2014 - Christchurch


wie geht eigentlich reisen? ich meine, diese art von reisen, wo du nichts im rücken hast von in meinem fall 17 kg rucksackgewicht ( und dann dazu kommend 6 oder 7 kg im handgepäck ...). das habe ich mich hier manchmal gefragt, und schon so einiges über mich und auch über MEINE art des reisens hier und jetzt in neuseeland lernen dürfen.

wichtige lektion meiner zeit hier in christchurch (heute mein 11. tag hier) : immer wieder das tempo rausnehmen. meinen, dies machen zu wollen, das anzugucken und jenes zu erleben .... nein. weniger ist mehr - und mit all diesen neuen dingen ist "wenig" schon ungeheuer viel!!

so meinte ich - nach altem muster - z.B. schon nach den ersten fünf tagen, doch nun mal einen plan für meine weiterreise entwickeln zu "müssen" ... aber jeglicher versuch in diese richtung fühlte sich schräg an und kein plan ging auf. dann kam heftiges wetter dazu für einige tage, das lud auch gar nicht zu unternehmungen ein, sondern rief eher nach innerer einkehr. das habe ich dann auch gemacht.
(by the way, als es vorbei war, das "heftige" wetter, hab ich dann erfahren, dass es ein jahrhundert-sturm war ...)

ergebnis meiner inneren einkehr (eines morgens erwachend war es mir im wahrsten sinne des wortes sonnenklar): ich lasse meinen ursprünglichen plan, zunächst die südinsel zu bereisen, los und tue mich für eine weile mit jonathan zusammen, der jetzt auf die nordinsel reisen will.

grund für meinen ersten plan war, das es auf der südinsel eher in das herbstlich-kühlere wetter übergeht, und ich meinte ja, "alles mitnehmen zu wollen oder zu müssen". jetzt fühlt es sich viel stimmiger an, eine zeit mit jonathan zu reisen (was er sich gewünscht hatte ... :-) ). wir nutzen gemeinsam sein auto - können also jederzeit stop machen und dies oder jenes genießen, angucken, erleben, und schauen, was für uns gemeinsam stimmig ist und wieviel jeder individuell gestaltet.

also: morgen geht es los, und es heißt: abschied nehmen von pimmys home ...
es ist mir hier richtig lieb geworden. das leben ist bunt: besonders die vielfalt an nationalitäten, denen ich in diesen tagen hier schon begegnen durfte, haben mich inspiriert und mir freude gemacht. ling-ling, die 23jährige chinesin mit ihren faszinierenden kräuteraufgüssen und spannenden kochkünsten, stefane, der weltreisende franzose mit seinen beeindruckenden geschichten, angie, eine junge malaysierin, fabian und vincent, zwei 18 jährige deutsche die hier mit "vielen stunden schaffen" ihr geld für die weiterreise verdienen, und nun noch eine 62 jährige schweizerin, die für ein jahr mit ihrem rucksack auf weltreise ist.

in der kommunikation konnte ich nach und nach feststellen: am anfang konnte ich oft den gesprächen nicht wirklich befriedigend folgen, nach so langer "englischpause" fehlte mir so einiges .. ABER: viel zuhören, immer wieder nachfragen, vokabeln erforschen... - was soll ich sagen: in den letzten tagen hab ich dann mit einem inneren schmunzeln wahgenommen, das ich es war, die die runde am tisch unterhalten hat!

und immer wieder: viel viel lachen ....

weitere geschichten könnt ich natürlich noch erzählen von der delphin-erfahrung, der herausforderung, mit dem links-verkehr hier umzugehen, von meinen momenten des tiefgangs hier, von wunderbaren erlebnissen sowohl in der natur wie auch im botanischen garten ... aber mir reichts für heute. gibt noch ein bißchen was vorzubereiten für unseren start morgen, ach ja, wir ziehen die ostküste hoch, machen halt in kaikoura mit übernachtung, dann wollen wir weiter zur fähre, übersetzen auf die nordinsel, und dann ein paar tage in wellington verbringen.

na, und dann sollte es wohl bald auch mal erste bilder zu gucken geben, habe hier ein noch bißchen technische probleme, denke, da kann jonathan helfen.

ich grüße euch in euren abend - während ich hier nun in den tag starte.

Kia ora! (was soviel bedeutet wie: mögest du gesund sein, oder, möge es Dir gut gehen..)

Alles Liebe, Astrid