Nochmal Glueck gehabt

20.March 2009 - Im Nichts


Das folgende hört sich eher nach einem schlechtem Traum an, aber lest selber:
Nach Broome sollte es eigentlich in Richtung Darwin gehen, doch auf Grund schlechter Straßenverhältnissen planten wir gleich nach Cairns zu fahren. Um Zeit und Kilometer zu sparen, sollte es mal wieder durchs Outback gehen. Am Start der 400km langen Strecke durchs Nichts machte ein Schild darauf aufmerksam, dass die ?Straße? auf Grund von heftigen Regenfällen geschlossen sei.
Da wir keinen Ferarri sondern einen 4WD hatten, sollte das doch kein Problem sein, also weiter! Auf den ersten km bereuten wir dann diese Entscheidung, da ein Schlagloch größer als das andere war. Nach ca. 1Std. besserten sich jedoch die Feldwegverhältnisse. Es wurde dann schon etwas dunkel und ein recht heißer Tag im Auto lag hinter uns, als wir an diese eine Kurve gelangten.
Wir versuchten mit 120km/h einem scheinbaren Schlagloch auszuweichen, wobei der Wagen außer Kontrolle geriet. Alles ging sehr schnell und letztlich überschlug sich unser Gefährt, als wir einen Baum seitlich mitnahmen...Wie durch einen Wunder ist uns beiden Experten nichts passiert!
Zwei gestrandete Backpacker mittem im Nichts, kein Handyempfang und die nächste "Stadt" war ca. 60km entfernt- was nun?! Mittlerweile war es auch schon Dunkel und in den Büschen raschelte es...Hoffentlich keine Dingos! Wir krochen dann in unser Zelt und hofften, dass uns jemand finden würde.
Mitten in der Nacht stoppte dann ein Auto vor unserem Zelt- Träumen wir das oder steht da wirklich Einer draußen?! Es war kein Traum, denn direkt vor unserem Zelt stand ein etwas eingeschüchteter Aboriginal der uns fragte, ob er uns helfen kann. Klar, hier sind unsere Taschen und ab ins nächste Örtchen. Ich glaube der Gute kam sich etwas überfallen von uns gestrandeten Backpackern vor, aber das war uns in dieser Situation ziemlich egal.
Angekommen im Ort, wurden wir vorm Buschkrankenhaus abgesetzt und weg war der gute Mann. Nach einem kurzem Check und einem Pläuschchen mit dem Krankenpfleger ging es dann mit der Polizei zum Unfallort, die restlichen Sachen aufpicken und die Kiste wieder auf den Kopf drehen. Noch schnell ein paar Erinnerungsfotos vom guten Pajero und dann wartete auch ein schönes kuschliges Bett auf uns...Wär hätte das gedacht?! Vor ein paar Stunden waren wir noch mittem im Nichts und wussten nicht, wie es weiter gehen sollte und nun ein ordentliches Schlafgemach. Wir konnten unser Glück noch nicht so recht fassen...Am nächsten Tag wurden dann noch ein paar formale Sachen geklärt und dann wurden wir höchstpersönlich mit der Polizei ins 400km weiter entfernte Kathrine gefahren. Aber wartet, was ist eigentlich mit unserem ehemaligem Gefährt? Das haben wir in der Wüste zurückgelassen, was auch mit der Polizei klar ging. In Australien findet sich schon jemand, der Verwendung für einige Teile finden wird, also nicht so schlimm, wenn es an Ort und Stelle gelassen wird.
Angekommen in Katherine bedankten wir uns nochmal rechtherzlich für den "Lift" und wünschten eine gute Rückfahrt (400km)