Segeln und Tauchen

12.November 2010 - Whitsunday Islands


Sind nach 4stündiger Busfahrt nachmittags in Airlie Beach angekommen. Temperatur: ca 30°C, Bewölkt und Luftfeuchtigkeit: ca. 80 Nachdem wir erstmal im Hostel eingecheckt hatten, haben wir danach erstmal Sachen für die nächsten 4 Tage eingekauft, da wir ja am nächsten Tag abends um 19 Uhr auf einen Segelturn gehen werden. Es war natürlich wieder mal kein Supermarkt in der Nähe des Hostels, deshalb sind wir mit dem Bus gefahren und mussten unsere Einkaufssachen durch die halbe Stadt schleppen. Danach haben wir den Abend bei ein paar Bier in ner Kneipe ausklingen lassen, wobei wir wieder mal gestaunt haben, wie die Engländer hier feiern und trinken. Echt abartig?
Am nächsten Tag mussten wir um 10 Uhr früh aus unserem Hostel auschecken und haben deswegen den ganzen Tag an der ?Lagoon? verbracht, einem großen Pool, den hier fast jede Stadt hat, da man wegen der Krokodile und Jelly Box nicht ins Meer darf. Es hat dann auf jeden Fall 3 Stunden geregnet und wir saßen wie begossene Pudel herum und haben gehofft, dass das Wetter auf dem Boot dann besser wird. Leider hat es pünktlich um 19 Uhr wieder das regnen angefangen, so dass wir bei strömendem Regen aufs Boot sind und auch noch die Kabine neben der Bar erwischt haben. Der Skipper meinte nur: "It might be a good or a bad thing". Am ersten Abend wurde uns dann kurz unsere Route erklärt und wir mussten die Sicherheitsregeln lernen. Die Nacht auf dem Boot war überraschend gut. Die Kabinen sind zwar absolut mini und das Boot schaukelt manchmal echt heftig, aber ich konnte die Nacht durchschlafen. Am nächsten Morgen wurden wir dann von so ?Gute-Laune-Musik? geweckt, so dass wir uns in unserer Kajüte erstmal verwirrt angeschaut haben und dann beide lachen mussten. Hat mich irgendwie an Schullandheim und Skikurs erinnert. Das Boot hat dann an einer Bucht der Whitsunday Islands Anker geworfen. Mit kleinen Motorbooten wurden wir zum Strand gebracht und mit Schnorcheln und Masken versorgt. Hier sollte eine kurze Einführung fürs Tauchen stattfinden und ich würde meine ersten Schnorchelerfahrungen sammeln können. Also hat uns Reese, unser Tauchlehrer erstmal die Westen mit den Tauchflaschen umgeschnellt, die echt schwer sind und wir haben so die ersten Grundlagen des Tauchens gelernt. Das ging ohne Probleme und so sind wir nach ca. 15 Minuten zum Schnorcheln entlassen worden. Mit der Taucherbrille sieht man unter Wasser echt gut und das Wasser ist extrem klar. Ich war nach kurzer Zeit absolut begeistert, weil der ganze Boden mit Korallen bedeckt war und man viele Fische gesehen hat. Ich bin sogar durch ein paar Fischschwärme durchgeschwommen. Die Fische hier leuchten in allen Farben, wirklich so wie man es vom Fernsehen her kennt. So haben wir dann die ganze Bucht erkundet undanschließend ging es zurück aufs Boot, wo dann so gegen Mittag die Segel in Richtung Great Barrier Reef gesetzt wurden. Die Fahrt hat dann ca. 3 Stunden gedauert und für mein empfinden war heftiger Seegang. Ein paar erfahrenere Segler meinten aber, dass es echt ruhig gewesen wäre. Als wir dann so gegen Mittag am Reef angekommen waren, haben Daniel und ich beschlossen unseren ersten Scuba- Dive zu machen. Da wir aber erst in der zweiten Gruppe waren, sind wir erst noch einmal für 30 Minuten zum Schnorcheln. Im Vergleich zum Schnorcheln in der Bucht fand ich es nicht so toll, aber ich habe zum ersten Mal eine Meeresschildkröte gesehen. Nach 30 Minuten war es dann soweit: unser erster Tauchgang stand an. Das Wetter war wieder nicht so berauschend und so sind wir mit dem Motorboot bei stärkerem Wellengang zu einer Boje ca. 100m entfernt vom Boot gefahren. Von dort ging dann ein Seil ca. 10m in die Tiefe, an dem wir uns hinunterhangeln mussten und dabei ständig Druckausgleich über die Nase durchführen mussten, damit das Trommelfell danach nicht im Arsch ist. Ich war anfangs ein bisschen nervös, auch weil mir vorher natürlich die ganzen lustigen Geschichten über Haie erzählt worden sind. Aber als ich dann unten war, war ich echt entspannt und hab dieses Unterwassergefühl echt genossen. Leider hat Daniel beim Abtauchen Wasser in seine Maske bekommen und musste den Tauchgang abbrechen. Ich bin dann einfach Reese hinterher getaucht und er hat mich an einer Wand des Reefs entlang geführt. Es war echt der Hammer! Zuerst durfte ich eine Koralle anlangen, die zurückzuckte, als ich sie berührte. Danach hat er einen Kugelfisch eingefangen, und in seiner Hand gehalten, den ich dann streicheln dürfte. Echt abgefahren! Es ist echt cool wie sich unter Wasser ne ganz neue Welt auftut. Doch auf einmal hat Reese seine Hand senkrecht auf den Kopf gestellt und nach vorne gedeutet. Das Zeichen, dass er einen Hai gesehen hat. Er ist ihm sofort hinterher geschwommen, wo hingegen ich erstmal noch ein bisschen Respekt hatte, aber dann hinterher bin. Ich hab den Hai leider nicht mehr gesehen. Hier gibt es hauptsächlich Riffhaie, die viel viel kleiner sind als zum Beispiel der Weiße Hai, ungefährlich sind und Angst vor Menschen haben. So ging mein erster Tauchgang relativ schnell zu Ende und ich war voller Adrenalin. Ich fand es echt geil. Abends haben wir dann in der Bar noch ein bisschen mit der Crew geredet und sind dann so gegen 11 Uhr in unsere Kajüte gefallen und relativ schnell eingeschlafen. Heute morgen konnte man wieder tauchen wenn man wollte, ich und Daniel haben uns aber fürs Schnorcheln entschieden. Nachdem wir gestern nicht so viele Fische gesehen hatten, waren heut morgen perfekte Bedingungen und wir haben wieder Hunderte von Fischen gesehen und coole Riffe. Kurz vor Schluss habe ich dann doch meinen ersten Hai gesehen, der ganz ruhig am Boden lag und ca. 1,50 m lang war. Haben jetzt gerade Segel gesetzt und fahren zu einem anderen Riff, an dem ich meinen zweiten Tauchgang machen werde. Freu mich schon drauf. Mal sehen was es da zu berichten gibt. Auf jeden Fall war es schon jetzt ein Hammer Erlebnis.