Belo Horizonte, Der erste Tag

26.July 2011 - Belo Horizonte


26.07. ungefähr 6 Uhr morgens. Übermüdet und verspannt stehe ich nach 8 Stunden Fahrt mit dem Nachtbus am Busbahnhof von Belo Horizonte. Ich schaue mich um. Ein Freund eines Freundes, ein Brasilianer, hatte angeboten mich abzuholen. Ich hatte ihm von Rio aus eine Mail mit meiner Ankunftszeit geschickt.
Ich schaue mich um, halte Ausschau nach einem Mann der auf der Suche nach jemandem zu sein scheint. Nach einigen Minuten wird mir klar, dass hier fast jeder auf der Suche ist. Die Ankommenden halten Ausschau nach ihren Verwandten die sie abholen, und umgekehrt suchen andere ihre ankommenden Verwandten. Trotzdem spreche ich einige an und frage ob sie evtl auf der Suche nach mir sein....
Nach einer halben Stunde, einem zuckersüßen Kaffee und meinem ersten Pao de Caju (einer Spezialität aus Minas Gerais - Kleine Brötchen mit Käseteig, die warm serviert werden) gebe ich auf und gehe gen Ausgang.
Was nun? Mit dem Reiseführer (der eine Stadtkarte enthält) in der einen Hand, einem riesen Rucksack auf dem Rücken, einem weiteren Rucksack und einer großen Reisetasche in der anderen Hand mache ich meine ersten Schritte durch das verschlafene Belo Horizonte. Erstmal gen Zentrum. Dort soll es auch ein recht gutes Hostel mit 200 Betten geben. Vielleicht erstmal da einquartieren und Schlaf nachholen. Ich klingel, da die Tür noch verschlossen ist. Eine brasilianische Frauenstimme fragt mich irgendwas durchdie Freisprechanlage. Ohne sie zu verstehen, lese ich meinen vrobereiteten Satz vor (zu diesem Zeitpunkt ist mein Portugiesisch, wie der brasilianer sagen würde weitestgehend RUIM). Und umgehend erhalte ich die Antwort, dass alles belegt sei. 200 Betten? im touristisch nicht besonders relevanten Belo Horizonte? Ich frage nochmal. Doch an ihrer Antwort ändert sich nichts. Weiter.
Die Hauptstraße hinunter. Erste Sonnenstrahlen tauchen die Stadt in ein warmes angenehmes Licht. ich komme beim Park an und beschließe mich dort erstmal auf die Wiese zu legen, warm ist es ja.
Der Rest des ersten Tages verlief ähnlich chaotisch und unglaublich anstrengend. Ständig mit dem gesamten Gepäck beladen, pendelte ich sozusagen zwischen Park und Internetkaffee um den Freund zu erreichen. Gen späten Nachmittag machte ich mich dann auf den Weg zur Capoeira Akademie von der ich zum Glück die Adresse hatte. Dort traf ich dann zum Glück auch den Freund des Freundes, der den ganzen Tag gearbeitet hatte. Er nahm mich super freundlich mit zu sich nachhause und ließ mich die ersten Tage bei ihm wohnen...