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02.May 2010 - Mount Cook


Wir haben euch heute endgültig den letzten Rest Wärme nach Deutschland gesendet, wenn ihr es noch etwas wärmer haben wollt, fragt bitte woanders nach. Heute morgen mussten wir uns aus dem Bett quälen und in der Campküche erfuhren wir dann von einer Neuseeländerin, dass es heute selbst für hart gesottene Kiwis schon richtig kalt ist. Aber die Kälte bringt einen klaren und wolkenlosen Himmel mit sich, was für uns ein Grund war schnell vom Campingplatz los zu ziehen und die Sonne in vollen Zügen zu genießen. Erster Stop war ein toller Aussichtspunkt am Lake Pukaki, der fast an den Füßen des Berges liegt. Dieser See hatte bei dem herrlichen Sonnenschein heute, exakt die Farbe des hellblauen Himmels und lenkte wie eine Schleuse, von dunkeln Kiefern und grünbraunen Hügeln gesäumt, den Blick auf den höchsten Berg Neuseelands.
Wir fanden es dort richtig schön und wollten eigentlich gar nicht weiter, da die Sonne das Auto schön aufgewärmt hatte und die Sitze sich in einen Sonnenstuhl verwandelten. Doch da für morgen schon wieder Regen angekündigt war und der Wolkenpiercer, wie Mount Cook bei den Maoris heißt, heute am Sonntag mal gar keine Kundschaft hatte, wollten wir noch einige kürzere Wanderungen machen.
Die Fahrt ging durch ein Gletschertal mit unbezahlbaren Blicken auf die weißen Bergketten, sowie dem See und dem Fluss, der Zweiteren nährt. Nach einer weiteren Stunde vorbei an grobem Geröll und gelb gewordenen Pflänzchen kamen wir in einem kleinen Bergdorf an, wo wir im Besucherzentrum ausführlich über das Gebiet und die alpinen Gefahren informiert wurden. Leider sind die Berge nicht immer so friedlich, wie sie heute auf uns wirkten, denn über hunderte Menschen starben bei dem Versuch die Spitze des Berges zu erklimmen. Deshalb begnügten wir uns mit mehreren kleinen Wegen, die wir entlang liefen und wurden am Ende immer mit tollen Aussichten belohnt. So sahen wir heute einen Gletschersee mit Eisbergen darauf und Neuseelands größten Gletscher, den man aber leider nur vermuten konnte. Dieser Gletscher versteckt sich nämlich unter einer Schicht schwarzen Staubs, die verhindert, dass der Gletscher im gleichen Tempo wie andere Genossen abschmilzt.
Der letzte Aussichtspunkt des Tages gab uns dann freien und nahen Blick auf den König der Berge. Majestätisch und wie mit einer Zuckerglasur überzogen lag er vor uns und zeigte sich in voller Größe, was laut Informationszentrum nur selten der Fall ist. Wir freuten uns über den ungehinderten Blick. Gigantisch waren auch die angrenzenden Felswände, die wie von Übermächten nach oben gezogen wurden. Der Schnee liegt hier fast bis an den Fuß des Berges und blaues Gletschereis windet sich in den Schluchten. Nun stehen wir am Fuße des Berges und nehmen die Tatsache hin, dass es kalt sein muss, wenn man tagsüber Eis sehen will.