Farbenfroher Tag

03.May 2010 - Banks Peninsula


Camping ist doch immer wieder schön und spannend! Schläft man bei klarer Nacht ein und denkt, man hat eine ruhig Nacht vor sich, wacht man mitten in der Nacht durch so starke Windböen auf, dass man denkt der Van kippt gleich um 90°. Dazu noch das entspannende Geräusch einer undichten Tür, die jeden Windzug mit einem lautstarken Surren begleitet und schon ist die Nacht perfekt. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren, schließlich können wir dafür ja solang schlafen wie wir wollen, außer die Blase drückt oder die Kälte treibt einen aus den Federn.
Da heute Montag ist, hatte der Wolkenpiercer wieder aller Hand zu tun und die Kundschaft drängelte sich regelrecht um die Spitze des Berges, den man heute wirklich nicht ein kleinbisschen zu sehen bekam. Doch uns störte das nicht weiter, denn wir wollten ja eh weiter Richtung Norden und da sollte das schlechte Wetter ruhig hier unten bleiben. Da wir auf einer eher sporadischen Campanlage ohne Küche schliefen und bei dem Sturm, der dort herrschte uns sogar der Kaffee aus den Tassen geweht worden wäre, entschieden wir uns, gleich die Sachen zu packen und weiter zu düsen. Das zahlte sich aus, denn so konnten wir dann bei Sonnenschein ein paar Kilometer weiter entspannt frühstücken mit einem unglaublichen Blick auf das milchig türkisblaue Wasser des Lake Pukaki. Zwar wehte es hier auch wenig, aber dieser Ort war es wert!
Gut eine Stunde Fahrt hatten wir noch vor uns, um an den Lake Tekapo zu gelangen. Wir dachten schon alle Farbfacetten der neuseeländischen Gewässer zu kennen, doch diese Pracht kannten wir tatsächlich noch nicht. Der See leuchtete sogar an schattigen Plätzen in einem blau, was man nicht beschreiben kann. Am nahe liegensten ist wohl der Vergleich mit dem blau der Hallenbadfließen, nur das hier keine einzige Keramikplatte vorhanden war, die dies hätte hervorrufen können. Wir besuchten auch noch eine Kirche names ?Chruch of the good Shepherd?, die so klein und niedlich aussah, dass man unbedingt ein Foto, dieses Naturstein ? Eichengebäudes machen musste, denn zusammen mit dem See gab sie ein prächtiges Bild ab.
Dann fuhren wir wieder den ganzen Tag, denn das nächste Ziel lag noch einige Kilometer entfernt.
Gegen späten Nachmittag kamen wir dann endlich auf der Banks Peninsula an, einer Halbinsel vor Christchurch. Sie entstand vor tausenden Jahren durch den gewaltsamen Ausbruch zweier Vulkane und heute besteht die Möglichkeit entlang des Kraters zu fahren und herrliche Blicke auf die überspülten Täler, Buchten und Strände zu genießen, die zu dieser Jahreszeit eher wild und stürmisch wirken.
Wir durften heute auch noch ein zweites Farbspektakel der Natur erleben, denn der Himmel hatte bei Sonnenuntergang zig verschiedene Farben angenommen. Auf der Seite, wo die Sonne gerade unterging, nahm er ein helles orange an und ging dort in zartes blau über, während die entgegenliegende Seite schon in einem dunklen lila lag und mit pinken Wolkenstreifen gespickt war. Wir wissen nicht ob es nur hier so ist, oder ob es uns zu Hause nicht so aufgefallen ist - aber es ist wunder wunderschön.