und William Creek

20.February 2010 - Flinders Ranges


schon vor ca 4 monaten hab ich eine einwoechige tour von adelaide nach alice springs durch das outback gebucht. ich hab mich riesig auf diese tour gefreut weil mich das outback schon sehr interessiert hat.
die gruppe war ziemlich klein, 21 leute, und anfangs waren alle ein bisschen verhalten. aber nach ein paar tagen ging es und wir hatten eine unglaublich tolle zeit zusammen.
am ersten tag fuhren wir gleich in die anfaenge der wueste rein und konnten auch schon ein paar wandmalereien der aborigines anschauen. abends waren wir dann schon in den flinders ranges, eine art bergkette in der wueste, aber die sind nicht besonders hoch. dort haben wir dann in einem art hostel uebernachtet.
am naechsten morgen hatten wir die gelegenheit eine kurze fahrradtour zu machen waehrend uns staendig kangurus in den weg gesprungen sind (verdammte viecher ;D). es war aber trotzdem schon und auch nicht besonders anstrengend obwohl es um 10 bestimmt schon ueber 30 grad waren.
den 2. tag sind wir praktisch nur durch das nichts gefahren. zuerst stundenlang durch das outback, wo es NUR hitze, sand und minibuesche gab. wir hielten unterwegs noch bei einem (ein bisschen verrueckten) postboten, der schon 20 oder 30 jahre im outback lebt, um mal zu sehen, wie diese menschen so sind. er hat uns dann eine lektion in sprachwissenschaft gegeben und erklaert woher einige worte kommen. es war irgendwie seltsam, denn nach seiner theorie kommen viele worte und buchstaben aus china und deutschland wuerde sowas wie "viele siedlungen" bedeuten ( germany = ger sei siedlung und dann many... ?????) soviel dazu. aber es ist ja auch oft heiss da und warscheinlich wusste er oft nicht was machen.
dann hielten wir noch unterwegs bei dem groessten salzsee der welt (so nebenbei), der lake eyre. ich wollte diesen see schon immer mal sehn weil ich mir nie richtig vorstellen konnte wie er aussieht. letztlich war es einfach nur ein riesiges ausgetrocknetes loch mit einer salzkruste drauf und schlamm drunter (weil es vor ein paar wochen sehr viel regen in der gegend gab). trotzdem fand ich es sehr spannend auch mal so etwas zu sehen auch wenn unser enthusiastischer tourguide tucker (was fuer ein australischer name!) meinte dass es das grosse nichts sei.
nach vielen vielen mehr stunden ueber eine fast unbefahrbare strasse (sie wurde durch den vielen regen zerstoert und tucker war sich nicht mal sicher ob wir es ueberhaupt schaffen wuerden) mit einem bus, der so was von ueberhaupt nicht fuer so eine strasse gebaut wurde. wir hatten alle ein bisschen zweifel und ich hab mir schon vorgestellt wie ich in dieser einoede eine unvergessliche nacht verbringen darf. aber wie durch ein wunder ging es dann. unser ziel war william creek, das ziemlich bekannt war (wir haben mal ein doku daruber angeguckt mama). william creek ist naemlich eine multikulturelle weltstadt mitten im nichts und der bevoelkerung von ..... 5. nein, nicht 500 000, auch nicht 5 mio... sondern 5, um genau zu sagen 3 - 5, das aendert sich wohl von zeit zu zeit. und das ganze dorf mitten im nichts (im wahrsten sinne des wortes) besteht hauptsichlich aus einer bar, typisch australisch outbackisch halt. die bar ist besonders so bekannt weil wohl anscheindend jeder der da hingeht etwas von sich dalaesst. sprich alle waende und die decke sind voller paesse, geld, kreditkarten, bankkarten, studentenausweise, krimskrams etc von leuten aus den letzten 30 jahren. von uns hat aber niemand was dagelassen. ich fand die bar auch nicht so der hammer und wir waren alle so kaputt von der fahrt, dass wir nur noch schlafen wollten.
wir haben draussen geschlafen in sogenannten "swags". das sind wir dicke schlafsaecke mit einer matratze am boden. eigentlich ziemlich bequem und es waere auch alles ganz toll gewesen, schoener sonnenuntergang, wunderschoener sternenhimmel, alles traumhaft... aber diese ganzen insekten waren einfach nur schrecklich! tagsueber ueberall fliegen, ueberall, in den ohren augen, um einen drum. nur ein fliegennetz um den kopf hilft da (das hat auch jeder getragen). als die sonne dann unterging kamen dann die ganzen mosqitos und haben mich die ganze nacht aufgehalten und vollgestochen. den rest der ganzen woche war ich noch voller stiche!!