Als ich heute morgen aus dem Fenster sah, wusste ich, dass es ein "schöner" Tag werden würde, wie durch die Wettervoraussage zu erwarten war. Ich startete (etwas später als am Vortag) um 8:15 Uhr, weil das Frühstück nicht früher zu bekommen war.

Mein Ziel waren heute mindestens 130 km, aber wie es manchmal so geschieht, kam etwas dazwischen. Gegen Mittag traf ich einen älteren Herren, mit dem ich ein Gespräch über Politik anfing und im Nu war fast eine Stunde vorbei. Dann ging es aber schnell auf den Drahtesel und ich radelte bis ca. 16:00 Uhr.
An einem Imbiss traf ich dann Udo, der in einem modernen Dreirad unterwegs war. Ich bemerkte, dass ihm ein Bein fehlte und fragte, wo er es gelassen habe. Er lachte und sagte so habe ihn noch keiner gefragt. Es stellte sich heraus, dass er querschnittsgelähmt ist und am Vortag ca. 20 km rückwärts mit seinem Rollstuhl von Basen am Rhein entlang nach Köln zurückgelegt hatte. Er sagte, er habe gestern jemanden getroffen, der ihm das Fahrrad schenkte - mit der Anmerkung er würde mit diesem schneller sein, was sich bewahrheitet habe. Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte sich noch heraus, dass er früher Rocker gewesen war und natürlich Motorrad fuhr - bis zu einem gewissen Tag. Seitdem sei er ein gläubiger Mensch geworden und wisse heute, welche Dummheit er begangen habe. Aber trotzdem empfände er keinen Hass. Im Gegenteil sei er seelisch im Reinen mit sich, was ihn sehr zufrieden mache. Die Religion war somit auch unser Thema und vereinnahmte etwas mehr als eine halbe Stunde. So ging meine Zeit dahin und schließlich fuhr ich "nur" nach Rheinau.

Am Schluss des heutigen Tages muss ich sagen, dass die gesehene Natur für mich sehr faszinierend ist. Also, setzt euch auf die Fahrräder und begegnet Menschen, aber genießt auch die Natur!

Soviel für heute. Morgen ist ein neuer Tag, an dem es gilt ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen. Mal sehen, welche Wirkung das morgige Wetter aber auch der Vatertag mit Bollerwagen haben werden.