Arabische Welt

27.May 2011 - Abu Dhabi


Ja auch irgendwann war auch bei mir dann der 27te und der Flug ging so gut wie durchgehend über den indischen Ozean.
Die einzigen Landbereiche waren mal für einige Minuten Südindien und dann erst wieder die arabische Halbinsel.

Den Großteil der Zeit verbrachte ich mit Film schauen oder einfach nichts tun und auch ein bisschen Schlaf konnte ich herausschlagen.
Jedoch werden 11 Stunden dann doch etwas hart für unseren größten Muskel und ich war echt froh, als wir endlich mal um 5:30 Ortszeit mit einer sanften Landung in Dubai wieder Boden berührten.

Hier musste ich nun wieder Zeit totschlage, da mein Bus nach Abu Dhabi erst um 8 Uhr fuhr und schon am Flughafen machte ich wieder Bekanntschaft mit meinem Lieblingsvolk, den Indern.
Es drängelte sich einfach so mal wieder einer vor am Zoll, aber ich hatte ja die Zeit und staunte danach wieder über die im Vergleich zu Australien so irre günstigen Alkoholpreise.

Im Emirates-Bus brauchte ich sofort wieder meinen Pulli, da hier mal wieder alles extrem herunter gekühlt wird und 2 Stunden Fahrt später stieg ich in Abu Dhabi aus dem Bus und dachte mich trifft der Schlag.
So eine irre Hitze auf einmal und ich musste auch meine dicke Jeanshose etwas hochkrempeln.
Dies fanden die Einheimischen weniger lustig (passt denen warum auch immer nicht) und ich bekam einige böse Kommentare auf dem Weg zum Hotel und der netteste war noch ?He must be American?
Schon auf dem Weg zum Hotel machte ich Bekanntschaft mit dem nervigen Volk der Taxifahrer. Sobald sie einen Touri sehen, hupen sie dauernd, damit man aufmerksam hinschaut und fahren dann weiter. Nun wäre das in Ordnung, wenn es hin und wieder passiert, aber bei den 10 Millionen Taxis hier wird man verrückt, wenn die Penner dauernd hupen -.-

Hier wurde ich aber dennoch herzlich empfangen und sogar mein Koffer wurde vom Concierge nach oben gebracht.
Das Zimmer ist im Gegensatz zu allem anderem in den letzten 10 Monaten der reinste Luxus und es ist schön mal wieder alleine in einem Zimmer zu schlafen :-)

Ich zog mir nun aber dann doch eine lange Stoffhose an, da ich ja sowieso schon genug auffalle und lief ein bisschen durch die Stadt.
Mein Weg brachte mich dann über 5 Kilometer quer durch die Stadt und auch in einige weniger gepflegte Gassen, ehe ich kurz vor meiner Dehydrierung an der deutschen Botschaft ankam und auch an einer der vielen großen Shoppingcenter (Malls).
Während meines Marsches rief der Muezzin zum Gebet auf. Das ist relativ lustig, wenn überall in der Stadt Lautsprecher sind und der gute Mann einfach mal so 10 Minuten rumjammert (hört sich echt so an!).

Hier durfte sich mein Körper mal wieder etwas abkühlen, ehe ich mit einem Bus zum Emirates Palace fuhr.
Ich sprang noch schnell in den Bus und wunderte mich, was ich schon wieder falsch gemacht habe, da die Leute noch mehr starrten als sonst. So schaute ich also nochmal um mich und musste feststellen, dass die vordere Hälfte des Busses nur für Frauen ist und verzog mich also schnell nach hinten.

Der Emirates Palace war leider von einem großen Zaun umgeben und ich konnte nicht so viel sehen und suchte nach der nächsten Bushaltestelle.
Die war jedoch eeeeeeeeeewig weit weg und ich lief und lief...

Ein paar Tage später kam ich dann wieder an einer Mall an und auch hier gab es erstmal wieder den Genuss der brutal gekühlten Luft, die ca. 20 Grad kälter ist als außerhalb des Gebäudes.
Ich wollte mir dort ein Red Bull kaufen und keiner der Menschen am Info Schalter wusste was das ist, noch wo man irgendwelche Getränke außer Kaffee kaufen kann.
Ich fand nach einer Weile dann im untersten Geschoss einen Supermarkt und gönnte mir sogar mal wieder Bananen, da die hier nicht 11 Euro pro Kilo kosten wie in Australien.

Auch jetzt stand wieder 40 Minuten warten auf den Bus in der Sonne an, ehe es endlich weitergehen konnte.
Nächster Halt: Sheik Zayed Grand Mosque.
Kaum fährt der Bus los und mit etwas überhöhter Geschwindigkeit in einen Kreisverkehr, gibt es einen ordentlichen Schlag.
Mein erster Gedanke war, dass er nur mit dem Reifen den Bordstein gerammt hatte, doch als wir dann aussteigen mussten, sah ich, dass eine Frau einfach in den Bus gefahren war :-D
Ergebnis: Bus 1
Auto 0
Der Bus trug nur kleine Blessuren davon, dafür war die Front des Autos ziemlich im Eimer.
Passenderweise fuhr eine Frau mit Kopftuch und ich frage mich schon länger, wie die einen ordentlichen Schulterblick machen wollen xD

Altes Spiel:
Auf den nächsten Bus warten.
Der füllte sich immer mehr, bis an einer Haltestelle dann nicht mehr die Türen zugingen, da immer mehr Inder hinein wollten.
Der Busfahrer plärrte auf einmal in arabisch rum und ich hatte keine Ahnung mehr was abging.
Der Spaß wiederholte sich an jeder Station und man hörte auch mal die ein oder anderen Menschen schreien, ehe der Busfahrer an einer Station ausstieg und einfach so einen Mann rausschmiss :-D

So dauerte meine Odyssee zur dritt größten Moschee der Welt über 2 Stunden und als ich ankam war ich mir noch nicht so sicher, ob ich überhaupt reinkomme (Freitagsgebet).
Ich schaffte es dann doch und schaute mir dann mal das Teil an.
Ja Steffen in einer Moschee hätte ich auch nicht gedacht, da dies nicht meine liebste Form von Gebäude ist, doch das konnte ich mir nicht entgehen lassen.

Leider schlug mir teilweise der pure Hass entgegen, als ich im Innenhof umherwanderte.
Ich bin es ja gewohnt in anderen Kulturen komisch angeschaut zu werden (Blond, groß, helle Haut) aber was dort abging war echt komisch.
Da schauen dich die alten Männer mit ihrem Betttuch als Kleidung, Bart im Gesicht und Häckeldeckchen auf dem Kopf so böse an, dass du jederzeit mit einem Überfall rechnen musst.
In der Moschee bekam ich auch eine neue Lebensform zu sehen.
Man kennt ja normale Schleier, mit einem runden Loch für das Gesicht. In Abu Dhabi rennen viele Frauen dann mit einem Schlitz für die Augen rum und ein paar mit nur 2 Löchern für die Augen.
Aber hier gab es Wesen, die einfach nur ein schwarzes Tuch über dem Körper hatten ? vielleicht waren es auch Geister (wer weiß) ?
Es kam auch wieder jemand und wollte ein Foto von mir, aber viel länger wollte ich dann im feindlichem Gebiet auch nicht bleiben und begab mich auf die ewige Fahrt zurück Richtung Hotel.

Jetzt geht?s dann auch mal ins Bett, nachdem ich in den letzten 44 Stunden nur 4 Stunden Schlaf hatte.