Abenteuer River Rafting

25.August 2008 - Cairns


Ganz am Ende unserer Reise haben wir das wohl groesste Abenteuer erlebt, zumindest was die physische Herausforderung betrifft. Denkt man an White River Rafting, hat man ja schon aufregende Bilder im Kopf: An einen Fluss gefahren werden, in einem grossen Schlauchboot sitzen mit 8 Leuten und Stromschnellen entlangfahren, dabei ordentlich nass werden und kreischen, wenn der professionelle Raftingfuehrer die naechste gefaehrliche Stelle ansteuert, und die ganze Zeit hält man sich krampfhaft am Seil fest, um nicht ueber Bord zu gehen...So ungefaehr war auch unsere Vorstellung, als wir uns fuer die Tour entschieden und wir hatten auch Lust auf so ein Abenteuer! Aber die Realitaet war dann doch noch ein klein wenig anders. Wir kamen mit unserem Kleinbus mit 12 Leuten am Barron River an und dann hiess es erst einmal Equipment in Empfang nehmen: Jeder bekam einen schicken gelben Sturzhelm, eine Schwimmweste und ein Paddel. Wieso Paddel? Ja genau! nichts mit Mitfahren bei einem Profi, selber paddeln war die Devise. Zwei Leute in einem Boot, also wir beide ein Team! Aber zu diesem Zeitpunkt war das fuer uns keine Ueberraschung mehr, das hatten wir im Prospekt gelesen und auch die Klausel mit dem eventuellen Gepaecktragen machte uns keine Sorgen. Das aenderte sich, als wir uns beladen mit unglaublich schweren Rucksaecken im unwegigen Urwald wiederfanden. Wir durften naemlich unsere ca 25 Kilo schweren aufblasbaren Boote selber durch den Dschungel buckeln, und zwar durch unwegiges Gelände und durch mehrere Gebirgsflüsschen hindurch. Also waren unsere Schuhe schon mal tropfnass. Aber nur halb so schlimm bzw. nur fuer die Haelfte von uns ganz so schlimm, denn nur die Maenner mussten schleppen. Jackie musste nur die prall mir Luft gefuellte Luftpumpe tragen. Dafuer war die Freude umso groesser, als wir am Fluss ankamen.Nach einer kurzen Einweisung zur Sichherheit, inclusive einer Mann-ueber-Bord-Uebung, ging es endlich los und wir mussten erstmal zusehen, wie wir beide unsere Paddelbewegungen koordinieren konnten. Aber damit kamen wir schnell zurecht, und schon bald kam die erste Stromschnelle auf uns zu...oder andersherum. Zwar wurde uns gesagt, wo entlang man am besten steuern sollte, dennoch sahen wir uns schon bald auf einem Fels, knapp unter der Oberflaeche, aufgelaufen. Eine Situation, der man nur durch heftiges rythmisches Herumwackeln entkommen kann. Im Englischen sagt man dafür "honeymoon shuffle". Uns so konnten wir uns mehr oder weniger gekonnt durch eine Schnelle nach der anderen....navigieren, obwohl paddeln-und-wackeln trifft es besser. Das machte riesig Spass, besonders natürlich, wenn man gut durchkam. Dann erfuhren wir, dass uns noch ein zweieinhalb Meter hoher Wasserfall bevorstuende. Welch eine frohe Kunde! Nachdem wir diesen dann doch ueberraschend leicht ueberwunden hatten, und uns fuer unsinkbar hielten, belehrte uns die naechste Stromschnelle eines Besseren. Eben noch wurde uns angeraten, unbedingt gerade durch die Schnelle zu fahren. Wir liessen uns jedoch von so einem laecherlichen Rat nicht den Spass vermiesen. Den hatten wir naemlich, als wir so quer wie irgendwie moeglich durch die Schnelle gespuelt wurden. Nach geschaetzten 2 Sekunden hatten wir beide mehr oder weniger freiwillig das Boot verlassen. Aber das war ja kein Problem, weil alles, was der Fluss verschluckt, spuckt er irgendwann wieder aus....in unserem Fall waren das wir, die irgendwo 20m weiter wieder an die Oberfläche kamen.. Aber dank unserer grossartigen Sicherheitsbelehrung haben wir das gut ueberstanden. Also kein Grund zur Beunruhigung. So waren dann die schlimmsten Stellen ueberwunden, der Rest war keine Herausforderung fuer Profis wie uns. Im Bus zurueck nach Cairns bekamen wir eine Staerkung serviert, als Helden kamen wir im Hostel an. Eine gute Voraussetzung fuer einen folgenden faulen Tag. Den brauchten wir auch, um unseren Muskelkater in den Armen zu kurieren und über dieses unglaubliche Abenteuer zu sinnieren!