Uluru, Kata Tjuta and Kings Canyon

17.December 2010 - Ayers Rock


So, nun endlich schreibe ich den Bericht über unseren Besuch beim Uluru (Ayers Rock).

Wir waren am späten Vormittag in Alice Springs losgefahren, so dass wir die geringen 450km zum Ayers Rock mühelos an diesem Tag bewältigen konnten, um dann in der Nähe unsere Fulsci zu parken und gemütlich den Tag ausklingen lassen zu können.
Die ersten 200km bis zur Abzweigung vergingen äußerst unspektakulär. Ca. 50km nach der Abbiegung auf die einzige zum Uluru führende Straße (immerhin 250km lang), schrie Kathrin auch schon: ?Da ist er! Schau links! Ich hab ihn als Erste gesehen!? Oh ja, da war er (dachten wir)! Doch irgendwie hatte ich ihn mir deutlich röter vorgestellt und irgendwie konnte die Lage laut meines ausgeprägten Orientierungssinns auch nicht so ganz stimmen. Am Abend wurde dann der allwissende Lonely Planet zu Rate gezogen und siehe da: Es handelte sich hierbei um den wenig bekannten Mt. Connor. Aber zu unserer Entschuldigung ist zu sagen, dass wir wohl nicht die Einzigen sind, die diesen versehentlich für den Ayers Rock halten. Na immerhin ein kleiner Trost.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf zum berühmten Stein, der im Uluru-Kata Tjuta-National Park beheimatet ist. Wir fuhren also in den National Park hinein (Eintritt AUD 25,- pro Person für drei Tage). Zunächst nahmen wir die Abzweigung, die zum Uluru führte. Am Parkplatz angekommen wurde eben noch der Stand der Sonne diskutiert, bevor wir uns auf den 10km langen Rundweg um den Stein begaben. Es war ein ebener Weg, der trotz der starken Hitze mühelos zu bewältigen war. Da viele Stellen religiöse Stätten der Aborigines sind, war das Fotografieren nicht überall erlaubt. Es herrschte zwar eine sehr bewegende Stimmung, aber dennoch waren wir etwas enttäuscht, denn so aufregend war der Stein und sein Rundweg dann doch nicht. Etwas mehr Spannung hätten wir uns dann doch gewünscht. Der bei den Aborigines zwar (noch) geduldete, aber nicht gewünschte Rock Climb, war auf Grund des heißen Wetters (über 36°C) geschloßen, sodass wir später im Tourist Center guten Gewissens den Button ?I didn?t climb Uluru!? kaufen konnten.
Vor den Toren des National Parks wurde die Stadt Yulara errichtet, die ganz auf die Bedürfnisse der zahlreichen Touristen maßgeschneidert ist (auf deren Geldbeutel aber weniger). Dort verbrachten wir unsere Mittagspause, bevor es dann auf zu den Kata Tjuta ging. Die Kata Tjuta, oder auch The Olgas genannt, sind eine Felsformation aus 36 einzelnen Bergen. Kata Tjuta heißt übersetzt ?viele Köpfe?, was ich äußerst passend finde. Leider war auch dort der Hauptwanderweg ?Valley of the Winds? mit den besten Aussichtspunkten wegen der Hitze gesperrt. So blieb uns also nur der kurze Weg in die Walpa Gorge. Dieser war aber trotzdem wesentlich spannender als der Weg um den Uluru.
Da wir leider am Morgen den Sonnenaufgang über dem Uluru verpasst hatten, machten wir uns trotz bewölktem Himmel schließlich auf zum Sonnenuntergangsaussichtspunkt, um uns voll und ganz dem Sonnenuntergang hinzugeben. Glücklicher Weise riss die Wolkendecke dann noch auf und wir hatten ein wunderschönes Farben- und Lichterspiel über dem Uluru. Das war definitiv das Highlight des Tages.

Da wir uns ja erst am Freitag mit Marcus und Azha treffen, hatten wir noch den ganzen Donnerstag Zeit und so entschieden wir uns die 300km Umweg in Kauf zu nehmen, um den Kings Canyon zu besuchen. Und ich kann euch sagen, es hat sich gelohnt. Vor ein paar Tagen hätte ich noch gesagt: ?Ich fahr zum Ayers Rock und nehm halt den Kings Canyon mit!? Heute sage ich: ?Ich fahr zum Kings Canyon und nehm halt den Ayers Rock mit!? Auch an diesem Tag schnürten wir unsere heißgeliebten Nike-Turnschuhe und machten uns auf, um den diesmal 6km langen Wanderweg zu bezwingen. Dieser stellte sich dann als etwas größere Herausforderung heraus, denn es ging gleich mal mit einer endlos wirkenden Steilwand los. Diese erklommen, befand man sich in Mitten einer mondähnlichen Landschaft aus Gestein und tiefen Schluchten. Bis auf einzelne kleine Schilder, die einen vor der Schlucht warnten, waren allerdings keinerlei Sicherheitsmaßnahmen vorhanden. Wunderschön! Leider hatte uns weder unser Lonely Planet noch ein Informationsschild zu Beginn des Weges verraten, dass man in einem kleinen See mitten im Canyon baden kann. Da wir also keine Schwimmsachen mithatten, wurde halt kurzer Hand beschlossen in BH und Shorts baden (das vorher geplante Nacktbaden, ließen wir dann doch sein, da es zufälliger Weise gerade dann vor Menschen nur so wimmelte als wir ins kühle Nass steigen wollten). Die pitschnasse Hose war dann auf der zweiten Hälfte des Weges eine echte Wohltat und bis wir wieder am Auto ankamen staubtrocken. Zwar war dies wesentlich anstrengender als die Wanderung am Tag zuvor und dummerweise hatten wir zu wenig Trinkwasser dabei, aber dennoch war dies eines der wunderschönsten Erlebnisse meines Australienaufenthalts.

Nun sitzen wir am Roadhouse in Erldunda, wo wir auf Markus und Azha warten, um mit ihnen gemeinsam nach Adelaide zu fahren. Mal sehen, wie lange uns die beiden noch warten lassen ;)