Wartezeit in Darwin Teil 1

19.November 2010 - Darwin


Nach 3,5 Tagen Fahrt durch die australische Wildnis, kamen wir endlich total verschwitzt in Darwin an. Darwin ist eine 70.000 Seelengemeinde, die im Umkreis von mehreren tausend Kilometern die einzige größere Stadt ist und so dann gewissermaßen doch den nach europäischen Maßstäben nicht nachvollziehbaren Anspruch hat, eine Metropole genannt zu werden. Nach ca. drei bis vier Tagen hat man dann auch schon alles gesehen, was diese ?Metropole? so zu bieten hat. Doch dummerweise sitze ich nun seit acht Tagen hier und außer ?scheiße heiß? kann ich Darwin momentan keine weiteren Adjektive zuordnen. Kathrin ist seit vier Tagen in Singapur bzw. von dort aus gleich weiter nach Thailand, wo sie mit Christian (ihrem Freund, der im Moment in Singapur arbeitet) nach fünf Monaten räumlicher Trennung endlich ein paar wohlverdiente Tage Urlaub (wahrscheinlich mehr Urlaub von mir) macht. Aber morgen werde auch ich mich ins Flugzeug schwingen und nach Singapur nachkommen und dort meine ersten asiatischen Erfahrungen machen.

Das bisher Erlebte in Darwin lässt sich eigentlich ganz einfach zusammen fassen. Kathrin und ich fanden einen ganz süßen Campingplatz, etwa 10 Autominuten von Darwin Innenstadt entfernt, der vom Preis her ganz in Ordnung war und vor allem unsere Fulsci günstig die sechs Tage über, die ich auch in Singapur sein werde, unterstellen würde. So schlugen wir dort unsere Zelte auf und richteten uns gemütlich ein. Wir bummelten mehrere Tage in Darwin umher und schauten uns die kleine Innenstadt und den neu gestalteten Hafen (mit Lagune) an, ich ließ mir neue Strähnchen (nach neun Monaten war das mal mehr als nötig) und aßen lecker Barramundi-Fisch. Leider war es so heiß, dass wir uns mehr in klimatisierten Räumen und am Pool des Campingplatzes aufhalten mussten.
Seit Montag ist Kathrin nun weg und ich habe zum ersten Mal die Schattenseiten des Backpacker-Reisens kennengelernt und bin heilfroh, dass wir die meiste Zeit zu zweit reisen. In der zweiten Nacht, in der Kathrin fort war, versuchte jemand ins Auto einzubrechen. Wir lassen nachts auf Grund der Hitze die Heckklappe offen, verschließen sie aber mit einem Moskitonetz. Da sich aber trotzdem kein Luftzug rührte, ließ ich in dieser Nacht das Beifahrerfenster einen Minispalt offen. Gegen vier schreckte ich dann wegen eines Geräusch auf, rief ?Hey!? und hörte nur noch jemanden hastig wegrennen. Mir schlug das Herz natürlich bis zum Hals und als ich aus der Seitentür geklettert war, sah ich, dass der ?Einbrecher? die Beifahrertür bereits geöffnet hatte (vermutlich hat er mit nem Draht o.ä. das Knöpfchen hochgezogen). Glücklicherweise bin ich rechtzeitig aufgewacht und hatte auch alle Wertsachen bei mir hinten im Schlafbereich, so dass nichts weggekommen ist. Aber am nächsten Morgen bin ich dann ausgecheckt und habe mir ein Hostel gesucht, das zwar etwas teurer ist, aber das ist es mir dann doch wert und Fulsci kann die sechs Tage sogar kostenfrei nächtigen.
Den Rest der Zeit habe ich etwas vertrödelt, war viel Schwimmen, habe einen kleine Ausflug zur Fannie Bay (nettes kleines Naturreservat a Rande von Darwin) gemacht und dort ein ehemaliges Gefängnis besichtigt, habe mir Öllagertunnel aus dem Zweiten Weltkrieg angeschaut und bin mal wieder viel in klimatisierten Shoppingcentern, etc. gewesen.

Die nächsten spannenden Geschichten gibt es dann aus Singapur zu erzählen. Bis dahin: Cya later!