Wanderslust

05.February 2012 - Nelson Lakes


Nach der ersten großen Mehr Tages Wanderung in den Marlborough Sounds trampe ich (inkl. Dem großen Kitebag und meinen anderen beiden nicht gerade leichten Rucksäcken) weiter Richtung Süden nach Nelson. Dort verweile ich eine kurze Zeit, schaue mir die Stadt um danach weiter zum Abel Tasman National Park zu Trampen (Diesmal leider ohne Kite, die Ausrüstung musste ich in Nelson lassen um flexibler reisen zu können). Dort unternehme ich eine weitere Wanderung, entlang wunderschöner Strände, alleine mit meinem Zelt. Ab und zu fühl ich mich recht einsam aber man lernt immer wieder nette Leute kennen die mich dann ein Stück begleiten. Wie immer gelange ich dort ganz zufällig in eine Art Hipi Camp und verbringe eine lustige Nacht bei Gitarrenspiel und Gesang am Feuer. Die nächsten Tage bin ich recht unentschlossen und weiß nicht wirklich, wo ich als nächstes hin soll. Aber jedes Mal, wenn der Moment kommt, wo man nicht mehr weiter weiß kommt es doch anders als gedacht. Ein sehr nettes (selbst sehr reiseerfahrenes) Ehepaar aus Amerika gabelt mich beim Trampen auf und bietet mir gleich an am nächsten Tag mit nach Motueka zu nehmen. Ich hab so wie so keine Pläne, also fahr ich einfach mit. Weil ich sofort als Wasch echter Deutscher erkannt werde halten wir auf dem Weg sogar an einer Brauerei und ich erhalte eine gratis Bierprobe. In Motueka angekommen realisiere ich das in diesem Ort so gaaar nichts los ist, außer? Nationalpark natürlich. Da mir die nette Frau im Infocenter (eins von 8 Häusern in dem Ort) empfiehlt eine Wanderung zu machen und ich ja nicht gerade zwei drei Tageswanderungen in den letzten Wochen hinter mir habe entschließ ich mich auch diesen Part Neuseelands nicht unentdeckt zu lassen. Nach einer Nacht in der Lazy Cow (Name des Hostels) werde ich mal wieder versuchen zum Startpunkt der Wanderung zu trampen. Leider ist dieser Tag nicht so erfolgreich. Nach zwei Stunden an der Straße stehen mit Schild und ohne Schild hält dann doch jemand an. Ein ziemlich durchgeknallter Straßencowboy, der sein leben lebt mit Sex Drugs and Rock ?n Roll. Nachdem er Töpfe, Bücher, Müll und Hundehaare vom Beifahrersitz entfernt hat darf ich Platz nehmen und los geht die lustige Fahrt mit Rap Einlagen, interessanten Gesprächen über Gott und die Welt inkl. philosophischen Fragestellungen. Das Ergebnis: man braucht kein Job geschweige denn Geld zum Überleben! (Naja!? ) Auf dem Weg werden noch zwei Däninnen aufgegabelt und auf mysteriöse Weise in das übervolle Auto gesteckt. Diese planen auch eine Wanderung in dem Nationalpark zu unternehmen, so dass unser Fahrer gleich beschließt ca. 50 km Umweg in Kauf zu nehmen, um uns mahl eben am Arsch der Welt abzusetzen. Am Ziel angelangt schließ ich mich einfach den Däninen an und los geht?s ab auf den Berg? Die weiteren Tage verlaufen ähnlich und ich arbeite mich langsam die Westküste hinunter, um von Greymouth den Transalpinzug einmal quer über die ganze Insel rüber nach Christchurch zu nehmen. Dort treffe ich Carsten und wohne für drei Wochen bei seinem sehr netten Chef in Austausch für ein bisschen Abwasch und Unkraut jäten?.