Der erste Job

30.October 2009 - Mount Garnet


die 17 tage in mount garnet auf der rinderfarm sind nun vorbei und ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll, weil wir so viel erlebt haben.
mount garnet ist ca. 3 stunden mit dem bus von cairns entfernt und hat nicht viel zu bieten.
noch waehrend der busfahrt wurde uns klar, auf was wir uns da eingelassen haben - wir waren uebrigens die einzigen beiden, die im bus waren.
der busfahrer fragte uns, wo wir aussteigen wollten und wir wussten selbst nicht, wo er uns rauslassen soll.
auf meine frage, wie gross mount garnet doch ist, sagte er uns, dass es lediglich aus einer strasse besteht, die 500 meter lang ist.
wir stiegen schliesslich an der post aus und riefen unseren farmer an, der innerhalb von wenigen minuten da war.
das war unsere erste begegnung mit einem richtigen australier, die wir uns allerdings anders vorstellten, denn es gab keine begruessung oder so. er machte seine kofferraumtuer auf, wir packten unsere rucksaecke da rein und fuhren los. auch waehrend der fahrt wurde nicht wirklich gesprochen. der erste eindruck war somit schnell gefunden und eigentlich wollte ich an dieser stelle schon wieder zurueck.
als wir die farm nach 25 minuten erreicht haben, zeigte uns die tochter unser zimmer und stellte uns einer weiteren backpackerin und dem bruder des farmers vor.
wir waren also 5 leute auf der farm, die so gross wie 2.400 fussballfelder ist und auf der ueber 5.000 rinder herumlaufen.
die farm bestand allerdings nicht nur aus rindern, sondern man traf auch noch auf einige hunde, auf unzaehlige huehner und last but not least: schlangen und spinnen.
spinnen haben wir einige gesehen, schlangen blieben uns erspart.
unter anderem kann man da auch auf die taipan (= die giftigste schlange der welt) und andere schlangen stossen. einer der farmer sagte mir, dass er vor einiger zeit eine taipan gesehen hat, die so gross wie er war. nach einem biss von dieser taipan hat man wohl noch 10 minuten zeit, um abschied zu nehmen, denn das gift wirkt so schnell, dass man eben innerhalb der ersten minuten stirbt.
unser tag startete jeden morgen um kurz vor 6, was mich an meine zeit bei der bundeswehr erinnert hat :P
in der zeit, die wir dort verbrachten, fand gerade das mustering statt. das mustering ist 2 bis 3 mal im jahr und in dieser zeit werden alle rinder eingetrieben und dann nach groesse und anderen kriterien sortiert.
am schlimmsten traf es die kleinen. diese mussten noch gebrandmarkt werden und zudem wurden die hoerner abgetrennt, was eine ziemlich blutige angelegenheit war. den boys wurde ausserdem noch die maennlichkeit genommen. die hoden bekamen zum teil die hunde, aber auch einer der farmer hat diese zum teil gegessen. ich habe dankend abgelehnt.
das wochenende sieht auf solchen farmen auch etwas anders als in deutschland aus. da geht man nich in die kneipe oder feiern, da steht rodeo an.
wir wurden auch gefragt, ob wir uns auf eine kuh setzen wollten. die antwort koennt ihr euch sicher denken. ich bin nicht hier, um die australischen krankenhaeuser kennenzulernen und habe auch diesen spass dankend abgelehnt, da es alles andere als ungefaehrlich ist, was sich auch spaeter herausstellte. die tochter des farmers durften naemlich noch mit dem krankenwagen ins krankenhaus fahren, weil der verdacht auf oberschenkelbruch bestand. mitleid hatte ich auch nicht wirklich, denn wer so doof ist und setzt sich auf solche wilden tiere, muss sich nicht wundern, wenn mal so etwas passiert.
zum ende hin wurden wir sogar noch zeugen eines buschfeuers, was erst auf dem nachbargrundstueck ausbrach und anschliessend auf das grundstueck unseres farmers uebersprang.
ich koennte noch viel mehr schreiben, aber das alles in einen text zu verfassen, wuerde einfach zu lange dauern.
was ich abschliessend als kleines fazit noch erwaehenen moechte: die bezeichnung dumme kuh kommt nicht von ungefaehr!