Da bin ich also...

03.October 2010 - Shanghai


Hallo ihr Lieben,

am 28. sollte meine Reise nach Shanghai losgehen. Pünktlich am 27. begann ich meinen Koffer zu packen. Mit nur 20 Kilo Freigepäck eine schwierige Aufgabe. Nach mehrerem Hin - und Herpacken, Wiegen und Nervenzusammenbrüchen, war am Ende jedoch alles im Koffer oder im Handgepäck, was mitsollte.

Am Flughafen war dann eine ganze Meute, um mich zu verabschieden, was es mir auf der einen Seite leichter gemacht hat, weil ich weiß, was für tolle Menschen zu Hause auf mich warten, auf der anderen Seiten sind so natürlich noch mehr Tränen geflossen. Vielen, vielen Dank euch allen, dass ihr da ward!

Am Mittwoch bin ich nun sehr ausgeschlafen in Shanghai gelandet. Der Flug von Frankfurt nach Pudong war nur etwas über die Hälfte belegt, so hatte ich einen Zweier ganz für mich alleine und konnte fast den ganzen Flug lang schlafen.

Der Flughafen ist sehr übersichtlich und schon bald hatte ich meine Kollegen mit meinem Namen auf einem Schild entdeckt. Mit dem Taxi ging es zu meinem Appartement. Auf der Fahrt erzählte sie mir ein wenig was über die verschiedenen Stadtteile von Shanghai und Dank meiner besonders guten Englischkenntnisse ;-) konnte ich sie gut verstehen.
Im Appartement angekommen ging es hoch in den 28. Stock. Da ich schon einige Bilder geschickt bekommen habe, wusste ich, was mich erwartet.
Mein Zimmer ist zwar sehr klein, dafür aber in einer super Lage und recht gut ausgestattet. Freundlichetweise hatte meine Kollegin Celia mir bereits das große Bett überzogen. Bettwäsche hatte ich auch gar nicht dabei. Ich habe also ein altrosa Bettbezug, der für unsere westlichen Verhältnisse mehr als kitschig ist. Egal, hauptsache man kann drin schlafen. Sogar ein Paar Hausschuhe hat sie mir besorgt. Auch in rosa....
Nachdem sie mir das wichtigste erklärt hat, war ich auf mich allein gestellt.
Erstmal Sachen ausgepackt und dann ab zum Supermarkt, der zum Glück direkt unten am Haus ist.
Am Ende musste ich dann sogar zweimal gehen, weil ich so viel gekauft habe. Neben ein wenig Lebensmitteln, wie Milch und Obst habe ich mir Geschirr, Wasserkocher und Bügel kaufen müssen. Ich hatte nicht einen Bügel im Kleidreschrank...

Mein erstes Dinner war dann KFC. Da kann man ja nichts falsch machen, hab ich mir gedacht. Als ich dann aber so alleine in diesem Schnellrestaurant saß, habe ich doch ganz schön Heimweh bekommen, den Burger liegen lassen und bin wieder zurück zum Appartement gegangen. Alleine essen macht einfach keinen Spaß...

Zurück "zu Hause" wollte ich, nachdem ich ausgiebig mit meiner Familie und Fabian telefoniert habe, nur noch duschen und ins Bett. Da leider der Heater noch nicht eingestellt war, lief das duschen eiskalt ab und ich war froh, als ich dann in meinem Bett lag, das erstaunlich gemütlich ist.

Am nächsten Morgen ging es nach ganzen 2 Stunden Schlaf mit dem Taxi ins Büro. Die Adresse hatte Celia mir in chinesichen Zeichen aufgeschrieben. Alles hat super geklappt und als ich ankam, erfuhr ich, dass der Dresscode eher casual als smart ist ;-) Ich kam mir mit meinem schwarzen Hosenanzug also reichlich bekloppt vor und beschloss, in Zukunft eher in Jeans und Turnschuhen zu kommen.
Zwei meiner Kollegen haben mich dann zum Lunch eingeladen. Es gab chinesisch....Zum Glück war auch ne Gabel dabei...Eigentlich schmeckte das Essen recht gut und bis auf das Fleisch konnte man alles essen. Fleisch wird hier nicht wie in D fertig serviert, sondern das Fleisch wird einfach nur mundgerecht gehackt. Mitsamt Knochen muss man sich also alles in den Mund stecken und im Mund ordnen, was man nun runterschluckt oder wieder auf den Teller spuckt. Ziemlich gewöhnungsbedüftig und ich habe Zweifel, dass ich mich daran gewöhnen kann oder will.

Nachdem ich 3 Stunden im Büro verbracht habe, konnte ich gehen und wollte wieder mit dem Taxi nach Hause fahren. Einfacher gesagt, als getan... Ich bin ca. ne Stunde durch die Straßen geirrt und habe ein Taxi gesucht, jedoch war jedes, das vorbeifuhr schon besetzt. Irgendwann habe ich mich einfach vor die Einfahrt zu einem Hotel gestellt und ein Taxi, welches eigentlich zum Hotel wollte, abgefangen.
Nachdem ich mich umgezogen hatte bin ich noch ein wenig durch die Straßen gelaufen, um die Umgebung kennenzulernen. Zum Dinner gab es Pizza Hut....;-)
Am Wochenende bin ich zum ersten Mal mit der U-Bahn gefahren. Das Netz ist schnell durchschaut und nach einer Haltestelle war ich auch schon am Ziel. Die Super Brand Mall. Dies ist die größte Shopping Mall Chinas. Wenn wir denken, die Waterfront sei groß, haben wir uns getäuscht. Die Mall hatte 10 Stockwerke, davon jedes ca. so groß wie die gesamte Waterfront. Ich war im Paradies, nur leider ohne Geld, wird aber auf jeden Fall nachgeholt.
Morgen gehts wieder ins Büro. Da im Moment chinese holiday sind, bin ich die nächste Woche mit dem Deutschen alleine im Büro, so kann er mir in Ruhe alles erklären.

Vom Tag der Deutschen Einheit bekommt man hier gar nicht mit. Frauke sagte, in Mel wären Deutschlandflaggen gehisst, ich bezweifle, dass hier überhaupt jemand weiß, wo Deutschland liegt. Und da die Menschen auf der Straße auch nicht annähernd englisch sprechen, kann man es ihnen auch nicht erklären. Zudem, was gibt es da übherhaupt zu feiern??? ;-)

Ich bin also gespannt auf die vor mir liegende Woche.

Ich habe mir vorgenommen, wöchentlich was hierrein zu schreiben, mal sehen, was davon wird ;-)

Bis Bald und liebe Grüße aus dem 28. Stock