Party, EXPO etc

18.October 2010 - Shanghai


Hallo ihr Lieben,
ich hab wieder viel erlebt.
Am 10.10. hab ich mich mit meiner Kommilitonin Kea getroffen. Kea macht ihr Praktikum beim Germanischen Lloyd in Shanghai. Das verbessert die Zeit hier um einiges und ich bin an den Wochenenden endlich nicht mehr alleine. Kea und ich sind dann gemütlich die Nanjing Road (eine sehr bekannte und lange Einkaufsstraße) lang geschlendert. Wir sind dann noch in den Jing`an Temple gegangen, den wir zufällig entdeckt hatten. Dieser Tempel war riesengroß und es gab ne Menge Buddhastatuen aus Jade und irgendwelchem anderen Gestein. Für 2 Yuan konnte man sich auch so witzige Räucherstäbchen kaufen und beten. Wir hatten drei Wünsche frei. Na da bin ich ja mal gespannt, ob der liebe Buddha sich dran hält?
Letzte Woche Mittwoch hat meine Kollegin Celia mich zu sich nach Hause zum Dinner eingeladen. Nach der Arbeit bin ich dann also mit in ihr Appartement, wo sie zusammen mit ihren Eltern wohnt. Sehr herzlich wurde ich von ihrer Mutter im Schlafanzug begrüßt. Ihre Mutter spricht außer dem allbekannten ?nice to meet you? kein englisch und somit hat Celia alles für uns übersetzt. Das Essen war sehr lecker und es wurde natürlich richtig aufgetischt. Ich hab mich gefragt, wer wohl noch alles kommt, aber der Tisch war nur für uns drei gedeckt.
Es gab Duck mit chinesischen Nüssen, Salat mit Shrimps, Beef und verschiedenes Gemüse. Ihre Mutter war sehr süß und gastfreundlich. Das war China, so wie ich es mir vorgestellt habe. Celia hat mich auch gleich zu ihrer Hchzeit Ende des Jahres eingeladen. Es gab Blumenkohl und Broccoli und witzig war, dass Celia mir weiß machen wollte, es sei dasselbe Gemüse, nur würde Blumenkohl nur in China wachsen und Broccoli in Deutschland. Fand ich echt niedlich. Ich hab sie dann erstmal aufgeklärt, dass es bei uns durchaus Blumenkohl gibt.
Zum Schluss gab es noch Dumplings. Das sind mit Fleisch und Gemüse gefüllte Teigtaschen, die typisch chinesich sind. Nur leider nicht mein Geschmack. Das habe ich aber ja nicht gesagt und so wurde mir prompt der Rest für zu Hause eingepackt. Großartig!
Zu Hause hab ich die Dinger gleich weggeschmissen. Ist zwar schade drum, aber ich kann sie mir ja nicht reinprügeln. Ich muss hier schon genug Abstriche machen.

Seit Neuesten lasse ich mir übrigens frische Brötchen und Brot vom deutschen Bäcker liefern. Ohne Aufpreis habe ich ab nun jeden Samstagmorgen meine frischen Brötchen am Appartement. Das Brot friere ich mir dann ein und so komm ich gut die ganze Woche aus. Perfekt, wenigstens mein Frühstück ist gesichert.

Am Freitag war ich mit Kea abends im Yes Club feiern. Das war mal wieder was ganz besonderes. Wir waren mit ner Menge Deutschen unterwegs und hatten viel Spaß. Die Chinesen wussten gar nicht, wohin sie gucken sollten, bei so viel blondem Haar. Für umgerechnet 5 Euro hatten wir open bar und konnten somit soviel Fusel trinken, wie wir wollten. Es standen auch extra für uns Deutsche Karaffen bereit in denen sich eine mysteriöse Flüssigkeit befand. Schmeckte aber ganz gut das Zeug, wobei ich sagen muss, dass ich nach dem zweiten Gin Tonic schon so blau war, dass es mir egal war, was darin war.
Uns war es auch egal, dass die Gläser irgendwann nicht mehr abgewaschen wurden. Der Restinhalt wurde ausgekippt, der Barkeeper hat dran gerochen und es meist für noch brauchbar befunden und einfach wieder voll gemacht und dem nächsten Gast gegeben.
Egal, die Chinesen überleben das Ganze schließlich auch. Ich habe auch erfahren, dass bei den Männern auf den Toiletten ganz besondere Sitten herrschen. Wenn man also da so steht und sich erleichtert, kommt der Klomann von hinten und massiert dir schön den Rücken. Danach wäscht er dir die Hände und steckt dir kurzerhand noch ein Kaugummi in den Mund. Auch nicht schlecht. Das nenn ich mal Service.
Bei den Frauen ist das soweit ich weiß nicht so, ich bin aber auch gar nicht erst aufs Klo gegangen in dem Schuppen. Die Party war jedenfalls echt super und ich habe viele neue Leute kennengelernt, was hier in Shanghai nie verkehrt ist. Um 3 Uhr morgens war ich dann düdeldick zu Hause, mit Schluckauf und Sodbrennen. Ab ins Bett und am nächsten Tag auch erst um 14 Uhr wieder aufgestanden. Gut, dass ich dann meine frischen Brötchen hatte ;-)
Am Nachmittag bin ich dann in die Super Brand Mall gefahren um mir ein paar Herbstsachen zu kaufen. Tja meine Lieben?.es war schier unmöglich. Chinesinnen sind nämlich alle nur 1,50 m groß und wiegen 45 Kilo. Bei H&M hab ich tatsächlich einen Pullover und eine Strickjacke gefunden aber ne Hose war nicht drin. Wenn man die Verkäuferinnen fragt, ob sie auch eine Hose in etwas größer als 40 haben, wird man belächelt und darf mit rotem Kopf wieder rausgehen. Aber hey, noch ein paar Kilo, dann pass ich in die Männerhosen von C&A!!! Wenn das kein Ansporn ist.
Ich werde also schnellstmöglich zum Stoffmarkt fahren und mir ein bis zwei Hosen schneidern lassen. So schnell geht das ja nunmal mit meiner Diät nicht?
Am Samstagabend hab ich mich dann noch mit Kea und ihrem Mitbewohner Christian zum Dinner verabredet. Wir waren im Brazil Steak House und auch dort war es super lecker. Endlich mal wieder Fleisch, das man essen konnte. Ansonsten führe ich hier nämlich ein vegetarisches Leben.

Am Sonntag waren Kea und ich dann endlich auf der EXPO. Ich finde es ziemlich schwierig zu erklären, was da abgeht. Man muss einfach dort gewesen sein. Wir hatten Glück, am Sonntag dort gewesen zu sein, am Samstag sollen es nämlich 1 Million Besucher gewesen sein. Aber natürlich war es auch gestern total voll. Ein europäisches Gesicht trifft man nur sehr selten und somit waren Kea und ich die Hauptattraktion des Tages. Alle 5 Minuten mussten wir anhalten um ein Foto mit den Chinesen zu machen, die dann scharrenweise zu uns kamen. Bei 50 Fotos haben wir aufgehört zu zählen, aber es waren sicher weit über 100. Auf der einen Seite ist das ja ganz niedlich und viele Chinesen haben vielleicht wirklich zum ersten Mal in ihrem Leben eine ?weiße? mit blonden Haaren gesehen. Andererseits ist es mit der Zeit wirklich mühsam und nimmt auch sehr viel Zeit in Anspruch. Naja, wir mochten die süßen kleinen Chinesen aber auch nicht enttäuschen ;-)
Wir waren, trotz der vielen Besucher, in recht vielen Pavillons und waren wirklich begeistert. Am besten hat uns natürlich der deutsche Pavillon gefallen und auch objektiv gesehen, haben wir einfach die beste Show dort. Mit unseren Ausweisen durften wir durch den VIP-Eingang und mussten nicht 8 Stunden anstehen.
Allerdings ist das Gelände sooo groß (mit Hannover nicht zu vergleichen) und somit haben wir eigentlich nur einen Bruchteil gesehen. Nächstes Wochenende wollen wir aber wieder hingehen und dann auch mal zum Bremen Stand.

Ich hatte also ein wirklich tolles Wochenende hier in Shanghai und hoffe, dass noch weitere folgen werden. Zwar gehen so viele Attraktionen auch ziemlich ins Geld, aber ich bin ja schließlich nur einmal hier. Spenden werden gerne entgegen genommen ;-)
Ich grüße euch alle ganz herzlich aus dem 24 Grad warmen Shanghai!!!!
Auf Bald