Freitag ging unser Abenteuer los- bei Regen den ganzen Tag über, eiskaltem Wind und gefühlten Minusgraden! Unser Campground fürs ganze Wochenende zeichnete sich eigentlich nur durch eine kleine Feuerstelle und einer Holzkiste mit Klobrille drauf aus, ansonsten waren wir mitten in der kanadischen Wildnis! Die so genannte "Latrine" hatte nicht mal Wände und dadurch, dass ja kaum noch Blätter an den Bäumen waren konnte man von der Feuerstelle aus genau sehen, wer gerade das Stille Örtchen besuchte (Schööööön!!). Zitternderweise bereiteten wir unser Abendessen vor, bauten das Zelt auf und freuten uns auf eine erholsame Nacht im trockenen Zelt. Leider waren unsere Sachen im Zelt teilweise etwas feucht geworden, was die erste Nacht ziemlich ungemütlich gemacht hat. Auch die Vorstellung an mögliche Bären oder Wölfe, die durch unser Lager ziehen, hat nicht gerade zur Ruhe beigetragen!
Am Samstag sind wir dann zum Fuß des Giant und zur sog. Bird Oberservatory gewandert. Die Strecke war teilweise mehr Kletterweg als Wanderweg, wir mussten zeitweise richtig über riesige Steine klettern, die dicht aneinander standen! Und daneben ging es manchmal einige Meter nach unten. Hat aber echt Spaß gemacht! Bei der Bird Oberservatory waren bei unserem Eintreffen kaum Vögel, dafür aber zwei dicke Stinktiere, die sich über einen Berg Gemüseabfälle hermachten. Der Samstagabend gestaltete sich als deutlich netter als der vorherige, zumal es nicht regnete. Trotz allem sind wir nach dem langen, anstrengenden Tag sehr früh ins Bett gegangen, auch weil wir am Sonntag schon um 6:30 Uhr loswandern wollten, um vom höchsten Punkt des Sleeping Giant den Sonnenaufgang zu betrachten. Das war eigentlich echt ziemlich cool, alle hatten ihre Kopflampen auf und dann gings ab durch die kanadische Wildnis- krasses Gefühl! Der Aufstieg war hingegen echt zum Zusammenbrechen und "lieber-ohnmächtig-wieder-runter-fallen", als auch nur eine verfluchte Treppenstufe mehr von gefühlten 90cm Höhe bewältigen zu müssen. Man, war das krass! Vor allem nach den 2 Tagen Powerwandern davor, da war nur noch Wackelpudding in den Beinen. Oben angekommen hatten wir aber einen fantastischen Ausblick über den Lake Superior, viele kleine Inseln und Thunder Bay! Das war echt einmalig schön, auch der Moment des Sonnenaufganges! Sehr romantisch! Nach unserer kräftezerrenden Extremsportwalking-Tour sind wir wieder zurück zum Lager, haben unsere Zelte abgebaut und uns auf den Weg zurück zum Bus gemacht (was auch sicher noch mal 2 Stunden Fußmarsch in Anspruch genommen hat- und wieder mit bepackten Rucksäcken). Ein tolles Wochenende, trotz einiger Strapazen und ein TOLLES Gefühl wieder eine warme Dusche und eine Toilette mit Tür zum abschließen zu haben!