Blutmarsch zur Weltfriedensstupa

27.August 2010 - Pokhara


Am Freitag stehe ich wieder gegen fuenf Uhr auf und werde wieder mal mit keinem Sonnenaufgan aber dafuer mit einem gigantischen Fruehstueck am see belohnt. Jaime, alex und ich mieten ein Boot. unser Ziel ist die kleine Insel im See, auf der sich ein Tempel und jede Menge Tauben befinden. Nach dem Sammeln von Inspirationen geht es weiter auf die andere Seeseite. Ich steige aus um mich auf dem Weg zur Weltfriedensstupa zu machen, die beiden paddeln weiter. Die Stupa ist auf einem Berg gelegen und ich mache mich an den Aufstieg, welchen ich in etwa 30 Minuten meister. Schweissnass und gluecklich geniesse ich den blick von oben und die wirklich schoene Stupa. Leider ist das Anapurnagebirge von Wolken umhuellt. Mein Reisefuehrer schreibt, dass die Aussicht von hier unglaublich ist... finde ich auch :-)

Nach kurzer Rast mache ich mich auf den Rueckweg Richtung Damside, einem Stadtteil von Pokhara.Der Weg soll etwa zwei stunden dauern und ich bin gespannt, was mich erwartet. Nach ca. 10 Minuten schliesst sich mir ein hund an, den ich auch bis kurz vorm Ende meiner Wanderung nicht mehr los werde... Nach weiteren 30 Minuten hoert der Weg auf. Gettreu dem Motto "Vorwaerts immer, Rueckwaerts nimmer!" geht es weiter, denn ich weiss ja die richtung in die ich muss. Es faengt an zu regnen, aber mit meinem Regenschirm geruestet geht es tapfer weiter. Schnell wird mir klar, dass ich nur meinen Kopf trocken halte, denn die Straeucher, Buesche und Graeser sind nass und sorgen dafuer dass ich das selbe nach kurzer Zeit auch bin. Auf eigenen Pfaden geht es weiter, manchmal lassen sich "Wege" erahnen, manchmal nicht.

Problematisch wird es erst, als ich vor Haengen und Felsen stehe und nicht vor und zurueck komme. Jedoch, mein treuer Hund vfindet immer einen guten Weg und wartet dann artig. Durch Bachlaeufe und Matsch ueber rutschige steine und Moos geht es weiter. Es gibt vieles zu sehen und ich habe stehts ein lied auf den Lippen. Sogar noch nach meinem dritten Sturz, der mir den Regenschirm zerstoert. Frohen mutes geht es weiter, bis ich einen leichten Stich in meiner Leistengegend spuere. Ich ahne schreckliches und schaue nach - ich habe tatsaechlich einen Blutegel in meiner Unterhose sitzen.

Da ich weder Salz noch eine Feuerzeug bei mir habe, lasse ich das Tier sitzen und bin froh, dass es nicht an meinem Geschlecht sitzt. Nach einiger Zeit erreiche ich dann eine Lichtung auf der ich mich kurz ausruhe und mich staerke. Dabei ueberlege ich mir, wie der Blutegel wohl in meine Unterhose kam und bekomme angst. Natuerlich durchs Hosenbein. Hastig ziehe ich mich aus und stehe nackt auf der Lichtung und zaehle im ersten Durchgang neun Blootsucker. Ich befreie meine Kleidung von weiteren Tieren und ueberlege, was ich wohl am Besten machen soll. Es wiederstrebt mir die Tiere sitzten zu lassen.Ich ueberpruefe meinen Rucksack und finde tatsaechlich ein Feuerzeug. Ich mache mich also daran sie anzuschmorren und kann sie alle in einem kleinen Blutbad entfernen. Nun zaehle ich 11. Ich ziehe mich wieder an und mache mich auf, meinen Ausflug zu beenden.

Die letzte halbe Stunde kommt mir ewig vor und die heisse Dusche im Hostel ist ein Hochgenuss. Anschliessend goenne ich mir eine Ganzkoerpermassage und lasse den Abend gemeinsam mit den spaniern ausklingen.