New York, New York

18.August 2009 - New York


5:30 Uhr
Jet-Lag hat wohl zumindest den Vorteil, dass man zeitig aus dem Bett kommt. Da es bei uns zu Hause ja schließlich schon fast Mittag ist (und im Zimmer dank automatisch abgeschalteter Ventilatoranlage gut warm) sind wir fluchs aus dem Haus und schon mit den ersten Bewohnern der Stadt unterwegs. Unsere erste Sorge: Frühstück! Leichte Flugkost und lange Reise machen sich bemerkbar. Wir finden ein kleines Deli und erklären dort der Angestellten die Frühstückskarte (sie war wohl genauso neu wie wir dort - "What kind of ham do you want? Wait - What kinds do we have?"). Ich esse Pfannkuchen mit Ahornsyrupersatz zu meinem Kaffee und bin fünf Dollar ärmer, aber rundum glücklich.

6:30 Uhr
Wir erkunden den Central Park. Wo kommt dieses komische Ratschen her? Später stellt sich heraus, nein, es sind keine Wassersprenger, es sind daumengroße Zikadenverwandte, die in allen Bäumen sitzen. Werden die noch von Spatzen gefressen, oder fressen sie die Spatzen...? Wir erfahren es nicht.

Der Central Park ist ein Traum für alle Rollsportler: großzügige, perfekt geteerte, autofreie Straßen schlingen sich durch das grün, es huschen kleine Verbände von Rennradlern vorbei. Und natürlich Jogger, überall und in allen Formen, mit Krücken, ohne Kleidung (na gut, wenig Kleidung), alt, jung, vorgealtert, jung geblieben... wir stechen etwas unsportlich aus der Menge hervor und versuchen, etwas sportlicher zu schlendern.

Unser Weg führt uns am Guggenheim-Museum vorbei, Fototermin... etwas kleiner als gedacht, aber nett.
Weiter zum Metropolitan Museum, dort erst Einlass um 9:30 Uhr. Also zurück in den Central Park: wir entdecken den schönsten, wilderen Teil rund um den "Lake", mit der Bow Bridge und Bethesda Brunnen, Heerscharen von völlig unbeeindruckt stolzierenden Eichhörnchen, trägen Schildkröten und den ersten Kunstliebhabern, die bereits für die Kartenvergabe im Shakespeare-Theater in der Schlange sitzen.

10:00 Uhr
Wir präsentieren stolz unsere Internationalen Studentenausweise im Met, um 50% des Eintrittspreises zu zahlen - der sich im Nachhinein als freiwillige Spende erweist. Aber wir nehmen das als wahre Philantropen natürlich kaum zur Kenntnis. :)
Nach einigem Irren durch das alte Ägypten landen wir bei den großen europäischen Meistern der Pinselkünste, sehen uns an den bekannten Hausnummern und so manch anderem satt, bis die aggressive Klimaanlage uns dann doch dazu überredet, weiterzuziehen.

Mittag:
Wir pilgern ehrfürchtig die 5th Avenue entlang, gewöhnen uns an die Straßenschluchten und die New Yorker Vertikale. Unterwegs nehmen wir die Sehenswürdigkeiten (unspektakulär: das Rockefeller-Center) mit und speisen beim freundlichen Mexikaner hervorragende und bezahlbare Fajitas.

Nachmittag:
Der Time Square passt nun endlich so wirklich zu den Bildern, die wir im Kopf hatten. Überall bunte Lichter, Werbung, Menschen, Autos, Lärm, Gerüche, Sprachgewirr, und über allem die Wolkenkratzer. Wir sind begeistert und verirren uns darüber sogar in einen dreistöckigen M&M's Merchandise Store... wow, ich hatte keine Ahnung, dass man kleine Schokolinsen so aggressiv und erfolgreich vermarkten kann! Umschwärmtes Highlight: Die M&M's Wand mit Abfüllanlagen zum selber Mischen in allen Regenbogenfarben... ich kann nicht widerstehen.

Irgendwo zwischen einem Abstecher zum Empire State Building, einem Besuch beim achtstöckigen Macy's (dem selbsternannt größten Kaufhaus der Welt - ich bin geneigt es ihnen zu glauben) und dem Versacken im nächsten Buchladen kriegen wir plötzlich die Zeit rum, ein kurzer Abstecher noch mal zum nun im Dunkeln nicht weniger imposanten Times Square, und dann erst mal nach Hause... 13 Stunden auf den Beinen machen sich bemerkbar.

Kaum zu Hause, entlädt sich die drängende Schwüle und der Smog in einem ordentlichen Sommergewitter. Wir hoffen auf Abkühlung.

Morgen geht's weiter!