Charleville und der Rueckblick auf eine einmalige Erfahrung

29.November 2012 - Charleville


Nach knapp 2 Monaten Outback brachte uns Debbie nach Charleville, eine 3500 einwohner Metropole und es ist Zeit fuer einen Rueckblick.

In Charleville suchten wir, verstaendlicherweise, die erste Bar fuer, ich zitiere "ein Bier" auf. Dummerweise setzten wir uns neben einen australischen Farmer, der uns erstmal ansprach bzg. unserer Herkunft, Rammstein und Robbie Williams. Jedenfalls beschloss er uns eine Runde Bier auszugeben, und dann noch eine und noch eine und eine Runde Jaegermeister und noch ein Bundaberg Cola. Naja, im Endeffekt hat ihn der Spass 150 Dollar fuer uns gekostet, aber "i dont care".

Ein weiteres Beispiel fuer die "mateship" im Outback erzaehlte uns Debbie auf dem Weg nach Charewille. Vor 4 Jahren hatte die Familie auf ihrem Besitz ebenso wie der groessere Nachbarbesitz Buschfeuer. Allerdings war Debbie und die Kinder bei ihrer Schwester und Roger lag im Krankenhaus, da er vom Motorad gefallen war. Trotz des eigenen Feuers schickten die Nachbarn 8 Leute rueber um das Buschfeuer in Grenzen zu halten, was auch gelang ohne das auch nur ein einziges Rind starb, auf beiden Propertys, Grundstuecken.

Das letzte Beispiel war ein Mann aus der Tankstelle in Windorah, der naechstgelegenen "Stadt". Der Mann fuerhte einen Laden, obwohl er blind war und als ich mein Eis mit einem 10 Dollarschein bezahlte, fragte er mich, was fuer einer das sei und gab mir im besten Vertrauen mein Rueckgeld.

Die Leute im Outback sind harte Arbeiter, immer freundlich und hilfsbereit und grosszuegig. Hier wird wirklich niemand mit einem Problem allein gelassen, das Leben ist hart, einfach und ehrlich.

Obwohl die Zeit dank der Hitze, der Langeweile und der Abgeschiedenheit nicht ganz einfach war, war es eine einmalige Erfahrung und ich habe auch persoenlich sehr viel daraus gelernt. Das bezieht sich nicht nur aufs Cattle treiben und Debatten, wie man ein Buschfeuer bekaempft, sondern auch auf den Blick auf Dinge, die man fuer selbstverstaenlich nimmt, wie ein Supermarkt oder die eigene Kindheit, auch wenn das jetzt poetisch abgedroschen klingen mag.