Dingos auf Fraser Island

01.August 2012 - Fraser Island


Am nächsten Morgen mussten wir relativ früh aufstehen, da wir den Bus nach Rainbow Beach nehmen wollten. Nach einer relativ kurzen Busfahrt nach Rainbow Beach checkten wir gegen Mittag in das Hostel ein. Am frühen Nachmittag hatten wir das Briefing für die Frasertour. Dabei schauten wir einen Film, der uns sagte wie man 4WD auf Sand fährt, sich vor Dingos hütet, etc.

Am Montag, 30.07., startete unsere Tour um 7:30 morgens. Unser Tourguide war Geoff. Wir hatten zwei Autos, ein Tag-a-Long car mit Hänger, dass Geoff fuhr. Und einen 8-Sitzer, den wir alle abwechselnd gefahren sind. Bevor es losging mussten wir das Essen sortieren und die Autos einräumen mit sämtlichen Campingequipment. Die Fahrt zur Fähre war nicht sehr lang. Die Überfahrt auf Fraser Island dauerte ca. 20 Minuten und dann ging auch schon das Fahren am Strand los. Zuerst hielten wir in einem kleinen Ort an und haben Lunch gemacht. Danach ging es über einen Sandweg durch den Wald zu Lake McKenzie. Das ist ein relativ großer glasklarer Frischwassersee in der Mitte der Insel. Da es die Wochen vorher geregnet hat, war der See sehr voll und der Weg zu einem kleinen ruhigen Strand war etwas überschwemmt. Das führte dazu, dass wir eine Brücke überquerten die ca. 40 cm tief unter Wasser stand?und somit ihren Zweck nicht so ganz erfüllt hat. Am See sind wir kurz ins Wasser gegangen und haben ansonsten relaxt. Danach sind wir noch ein Stückchen weiter zur sog. Central Station gefahren. Dort sind wir durch den Wald gelaufen und Geoff hat uns einiges zu den Pflanzen und Aborigine-Geschichten erklärt. Danach bin ich gefahren. Erst ein wenig über die Sandwege im Wald und dann am Strand. Das war gar nicht so einfach, hat aber megaviel Spaß gemacht! Da einige Tage bevor wir auf Fraser waren, ein Deutscher von Dingos (selbstverschuldet) angegriffen wurde, konnten wir nicht im richtigen Camp übernachten, sondern sind auf den Strandplatz ausgewichen. Unser Campingplatz war also eine ebene Stelle direkt hinter einer Düne am Strand. Dort haben wir alle Zelte aufgebaut. Das waren ganz normale 3-Mann-Zelte. Ich habe mir mit Susi eins geteilt. Geoff baute auch eine ?Camptoilette? auf. Das war wie eine aufklappbare Umkleidekabine mit einem Eimer mit einer Klobrille drauf innendrin. Besser als nichts. Als wir das Kochen anfangen wollten, stellte Geoff fest, dass wir den falschen Gasanschluss eingepackt hatten. Das führte dazu, dass wir zurück in den Ort gefahren sind (im Dunkeln am Strand entlang) und dort ein Buffet bekommen haben. Denn er ist als Tourguide verpflichtet und ein warmes Abendessen zu servieren. Das war sehr gut für uns?Backpacker bei einem kostenlosen Buffet. Da kann sich ja jeder vorstellen, wie wir alle zugeschlagen haben.

Am nächsten Morgen weckte uns Geoff zum Sonnenaufgang. Nur leider haben wir seinen Weckruf dank Ohr-o-pax nicht gehört und somit den Sonnenaufgang verpasst. Wir haben uns schnell fertig gemacht, alles zusammen gepackt und sind losgefahren. Die Zelte blieben aber stehen. Wegen dem immer noch fehlenden Gasanschluss konnten wir zunächst ja noch nicht frühstücken, denn Kaffeewasser kochen ging nicht. Wir haben kurz bei Airlie Creek angehalten. In der Zwischenzeit ist Geoff zum anderen Camp gefahren und hat einen Gasanschluss geholt. Danach sind wir alle zusammen zum Campingplatz gefahren und haben dort in aller Ruhe gefrühstückt. Die schnellste Gruppe waren wir nicht. Nach dem Frühstück fuhren wir zu Indian Heads. Das ist wie ein sehr großer Felsvorsprung. Wir kletterten dort hinauf und schossen viele schöne Fotos. Als nächster Stop folgten die Champagne Pools. Das sind wie kleine Pools am Meer, allerdings hinter einer kleinen Steinmauer und abgetrennt vom Meer. Wenn immer mal eine große Welle kommt, werden die Pools wieder aufgefüllt. Wir sind dort baden gegangen. Das war nicht besonders warm, aber noch auszuhalten. Danach fuhren wir noch zum Mildura Shipwreck. Das ist ein Schiffwrack, das schon seit ca. 80 Jahren am Strand rumliegt. Es ist eigentlich nur noch ein verrostetes Eisengestell übrig. Sah aber trotzdem sehr cool aus. Wir hielten auch nochmals an Airlie Creek, denn hier kann man eigentlich auch baden und sich von ganz oben nach unten treiben lassen. Aber dafür hatten wir keine rechte Zeit, denn dank des Vollmondes kam die Flut viel eher und schneller als erwartet und wir mussten ja noch ein ganzes Stück am Strand entlang zurück fahren. Diese Fahrt war sehr aufregend. Es ging über Steine und ständig kamen Wellen. Wir mussten immer die Wellen abwarten und dann schnell vorbei fahren. Es war auch fast kein Strand zum drauf fahren übrig. Zwischendurch trafen wir noch einen Dingo, der ganz neugierig an unserem Hänger (mit dem ganzen Essen drin) schnupperte. Letztlich haben wir es aber sicher ins Camp zurück geschafft. Als wir zu viert kurz am Strand standen und uns unterhielten, stand plötzlich ein Dingo sehr nahe neben uns. Das erschreckte uns kurz ein bisschen. Wir gingen langsam zurück zum Camp. Geoff fand das sehr lustig, weil er den Dingo vorher schon gesehen hatte und wusste, dass der zu uns kommt. Er ist uns auch ein wenig gefolgt, aber letztlich tun die ja nix. Notfalls sollten wir Sand kicken um sie zu verscheuchen. So weit kam es aber nicht.

Am letzten Morgen (01.08.) sind wir extra zum Sonnenaufgang aufgestanden. Leider war er an diesem Tag sehr unspektakulär. Nach einem schnellen Frühstück räumten wir das Camp zusammen und fuhren zu Lake Wabby. Dort liefen wir 45 Minuten zu einer wüstenähnlichen Gegend an deren Ende ein kleiner See lag. Wir ließen uns den Sandberg hinunter ins Wasser rollen. Das war lustig und verursachte einen ganz schönen Drehwurm. Danach relaxten wir einfach ein wenig in der Sonne, bevor wir zurück zu den Autos gingen und unser übriges Essen als Lunch kochten. Dann war die Tour auch schon zu Ende und wir fuhren mit der Fähre zurück nach Rainbow Beach. Dort räumten wir alle zusammen noch das Auto auf. Wieder zurück im Hostel machten wir den Sunset Walk an den Strand mit. Fraser war unsere letzte Tour gewesen. Eigentlich hatten wir noch einen Gutschein für eine Kanu-Tour durch die Noosa-Everglades. Aber Susi und ich hatten von Campen und draußen Schlafen die Nase voll, zumal es in den Nächten auch immer kälter wird.