Schnorcheln und Regenwald

20.July 2012 - Cairns


In Cairns wollen wir unseren Ostküsten-Trip beginnen und von hier aus Richtung Süden bis zurück nach Sydney reisen. Unser Hostel, das Gilligans, ist riesig und total viel Party. Es gibt auch einen riesigen Club gleich nebenan. Leider ist es zu zweit ein bisschen schwierig eine große, lustige Partygruppe zu finden. Am Samstag haben wir zuerst ein wenig die Stadt erkundet. Dabei sind wir bei einem Reisebüro hängen geblieben und haben uns spaßeshalber ein Angebot für die Ostküste eingeholt. Das hat dann insgesamt mehrere Stunden gedauert. Dabei haben wir immer wieder mit Jess von einem anderen Reisebüro in Perth geschrieben / telefoniert, um Preise zu vergleichen. Am Ende haben wir dank eines Rechenfehlers unsererseits das eine Angebot ziemlich weit runtergehandelt und gebucht. Wir mussten nur irgendwie Jess beichten, dass wir ihres nicht nehmen. Und das, obwohl sie so viel Arbeit und Zeit reingesteckt hat. Aber am Ende zählt das Geld und mehr nicht. Wir haben also für 1.828 $ ein komplettes Paket mit vielen verschiedenen Touren und einem Buspass von Cairns nach Brisbane bekommen. Ein ganz guter Deal. Eigentlich wollten wir ja wieder versuchen mit Mitfahrgelegenheit, Relocation und Mietwagen die Tour zu machen. Aber die Ostküste ist so voll mit Sehenswürdigkeiten, etc., dass uns kaum Spielraum bleibt, um immer im Internet nach einem Fortbewegungsmittel zu suchen. Außerdem nimmt das sehr viel Zeit in Anspruch und ist nervig. Jetzt sind wir also 100 % Touris und gar nicht mehr unabhängig. Dafür ist alles gebucht und wir brauchen uns kaum noch Gedanken zu machen. Ach, und das Bankkonto ist leer

Am Sonntag haben wir so gut es ging ausgeschlafen und den Tag mit Wäsche waschen, Reisen fertig buchen und Cairns erkunden verbracht.

Am Montag (16.07.) stand unsere Great Barrier Reef Tour auf dem Programm. Es hieß also mal wieder früh aufstehen und aus dem Hostel auschecken und Gepäck einlagern. Das Boot legte schon um 8 Uhr ab. Es war bis auf den letzten Platz voll und ziemlich eng. Aber es gab Kekse und Kaffee zur Begrüßung. Nach einem kurzen Briefing ging die ca. 2-stündige Fahrt zum ersten Riff los. Da das Wetter an diesem Tag richtig schlecht, sprich windig und kalt war, konnte man den Wellengang ganz schön spüren. Auf dem Boot konnte man auch Intro Dives (Einführungstauchgänge) machen. Wir haben diese aber nicht dazu gebucht, weil uns gesagt wurde, dass sie auf der Whitsunday Tour enthalten sind (das war falsch?wissen wir jetzt). Durch das schlechte Wetter und die hohen Wellen war das Schnorcheln am ersten Stop ganz schön anstrengend. Es ist auch ständig Wasser in meinen Schnorchel geschwappt. Man musste immer gegen die Wellen anschwimmen, um nicht zu sehr davon getrieben zu werden und zu nahe an die Korallen zu kommen. Denn das tut sehr weh. Eine der Bootsmitarbeiter hat uns eine kurze Tour gegeben, dabei haben wir eine Schildkröte gesehen. Aber nur sehr kurz und relativ weit weg. Trotzdem sehr cool. Das Great Barrier Reef ist sehr schön. Nur ohne Sonne fehlt ein wenig die Farbe. Nach dem Schnorcheln gab es Mittagessen an Bord. Es gab ein BBQ mit richtig guten Salaten, Fisch, Scampies und Würsten. Kurz darauf waren wir schon wieder an einer anderen Stelle und sind nochmals Schnorcheln gegangen. Auch hier waren die Wellen wieder relativ hoch und man musste wirklich aufpassen nicht gegen die Korallen gespült zu werden. Die Rückfahrt nach Cairns war noch rauer als die Hinfahrt und so manchen ist es ganz schön schlecht geworden. Das Boot ist richtig über die Wellen gesprungen. Es gab Wein und Käse und der Skipper hat mit seiner Gitarre richtig schöne Lieder gespielt. Das war sehr schön! An unserem Tisch saß ein amerikanisches Pärchen und eine Holländerin, mit denen wir uns sehr gut unterhalten und sogar ein Treffen für den Abend ausgemacht haben.

Wieder in Cairns mussten wir erst einmal Hostel wechseln. In unserem Zimmer war ein Australier namens Dwayne. Der war sehr nett und wohnt dauerhaft in dem Hostel. Zwischendurch hatten wir beide noch riesen Ärger mit unserer Bank, da wir kein Geld mehr aus dem Automat bekommen haben. Schon ziemlich ungünstig ohne Geld in Australien zu stehen. Vor allem, wenn man Hostels bezahlen muss. Das hat sich aber zum Glück alles irgendwie geklärt. Hat uns nur leider sehr viele Nerven gekostet.

Am nächsten Morgen konnten wir wieder (mehr oder weniger) ausschlafen. Heute war unser eingeschobener freier Tag in Cairns. Also gab es gemütliches Frühstück, noch ein Nickerchen. Natürlich sind wir an diesem Tag auch wieder zu TravelBugs, um noch ein paar Sachen für unsere Tour zu klären. Alles in allem war der freie Tag viel zu schnell rum und wir haben viel zu wenig gemacht.

Am Mittwoch und Donnerstag (18.-19.07.) haben wir einen Trip nördlich von Cairns unternommen. Eigentlich wollten wir uns dafür ein Auto ausleihen. Nur leider waren schon wieder alle (günstigen) weg. Wir haben aber eine sehr praktische Lösung hierfür gefunden: Dwayne, der im Moment arbeitslos ist und Geld braucht, hat uns dankenswerterweise sein Auto für die nächsten beiden Tage ausgeliehen. Sein Auto ist fast neu und hat hinten einen Aufbau drauf mit einem Bett drin. Äußerst praktisch. Das hat er uns für nur 100 Dollar für beide Tage gegeben. Dazu gehört ganz schönes Vertrauen / Geldnot. Blöd war nur, dass es auf der Beifahrerseite kein Seitenspiegel gab. Vor allem in der Stadt musste der Beifahrer also immer seinen Kopf rausstrecken, um zu sehen ob etwas kommt. Wir sind also nach dem Auschecken (mal wieder) in Richtung Kuranda gestartet. Dabei haben wir nach ca. einer halben Stunde Fahrt in einer an einem sehr schönen Fluss angehalten und dort in der Sonne gefrühstückt. Das war sehr entspannend und hat sich ein wenig wie Zuhause angefühlt. Danach ging es weiter nach Kuranda. Es führte eine sehr kurvenreiche Straße durch die Berge dort hin. Man kann auch eine Seilbahn direkt über den Berg nach Kuranda nehmen, aber das war uns zu teuer. Kuranda ist ein kleines süßes Örtchen und hauptsächlich für seine Regenwald-Märkte bekannt. Das sind kleine, verwinkelte Märkte mit viel Regenwald außen rum. Das Ganze war leicht hippiemäßig angehaucht. Es gab dort aber schöne Sachen zu kaufen und ich habe mir ein Armband gekauft. Neben einem der Märkte befindet sich ein kleiner Zoo, in dem man Koalas relativ günstig halten kann. Das haben wir dann auch noch gemacht, denn im Australia Zoo kostet das doppelt so viel und man muss lange anstehen. In Kuranda waren wir die Einzigen. Nach Kuranda sind wir weiter nach Port Douglas gefahren. Die Straße nach Port Douglas ist wunderschön und geht direkt am Meer entlang. Port Douglas ist ein ziemlicher Touristenort mit vielen Hotels. Der Strand ist wunderschön und riesig. Wir haben dort zu Abend gegessen und uns einen mehr oder weniger versteckten Parkplatz gesucht auf dem wir schlafen konnten.

Am nächsten Morgen haben wir in aller Ruhe am Strand gefrühstückt und sind dann weiter Richtung Daintree aufgebrochen. Mit einer Kabelfähre überquert man einen Fluss und gelangt so in den berühmten (Weltkulturerbe) Regenwald. Unser erster Stop war der Alexandra Range Lookout mit einer wunderschönen Aussicht. Danach ging es weiter zum Regenwaldcenter, das wir aber aufgrund der total überteuerten Eintritts weggelassen haben, und einen kleinen Rundgang. Der Regenwald ist sehr beeindruckend und die Bäume riesig. Wir haben anschließend noch zwei andere kleine Rundgänge gemacht und kamen letztlich am Cape Tribulation an. Das Cape war nicht so außergewöhnlich wie alle sagten. Es war ein schöner Strand mit einem Aussichtspunkt. Wir haben dort Lunch gemacht und sind danach die Rückfahrt angetreten. Eigentlich wollten wir unterwegs nochmal an einem schönen Strand anhalten und etwas entspannen, aber die Zeit ist mal wieder schneller vergangen als gedacht und natürlich kamen auch Wolken. Abends waren wir also wieder in Cairns, wo wir wieder in dasselbe Zimmer eincheckten.