Exmouth war unser nördlichstes Ziel (und ich sag euch, bis nach Darwin hoch wollte ich nicht fahren, sogar die Fahrt bis Exmouth war echt heftig ? da fährt man gut und gerne mal sechs Stunden am Stück ohne dass man irgendwas sieht ausser vielleicht alle 500 km mal ein Roadhouse. Da ist das Beobachten der Benzinanzeige lebenswichtig...) und das vor allem wegen dem Ningaloo Reef! Das war vielleicht der abenteuerlichste Teil unseres Roadtrips. Drei Tage im Cape Range National Park (was bedeutet: keine Dusche oder fliessend Wasser...) mit wunderschönen Stränden und perfekten Schnorchelbedingungen. Wenn denn nicht gerade ein Hai genau zu dem Zeitpunkt nur fünf Meter vom Strand entfernt auf Jagd geht an dem man ins Wasser gehen will...gefährlich wäre er zwar nicht gewesen (was wir natürlich erst später rausgefunden haben), aber die Lust aufs Schnorcheln ist Nina und mir dann trotzdem vergangen ;) Aber damit fingen unsere tierischen Begegnungen erst an...am nächsten Tag war Tauchen angesagt, was natürlich absolut genial war...so viele bunte Korallen hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Und dann gabs da noch mal nen Hai zu beobachten (der direkt vor mir aus einer Höhle geschossen kam und meinen Weg gekreuzt hat...) und einen Rochen mit zwei Meter Durchmesser =) Tierisch gings dann am selben Abend noch weiter, wenn auch nicht ganz so positiv ? beim Abendessen kreuzte unsere erste Schlange unseren Weg und dann haben wir leider den ganz grossen Fehler gemacht (was uns NIE wieder passieren wird...), uns zu verquatschen und erst nach Einbruch der Dunkelheit zum Schlafen zurück in den National Park zu fahren (auch wenn man zu unserer Verteidigung sagen muss, dass es hier halt leider auch im Sommer um halb 8 dunkel wird...). Auf unserem Weg zurück haben wir zwar kein einziges Auto gesehen (jetzt wissen wir auch wieso...die Australier fahren schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Dunkeln, wenn es vermeidbar ist), dafür aber hunderte ? und ich schwöre, ich übertreibe nicht ? Känguruhs. Dummerweise sind die Viecher nicht gerade superklug und anstatt vor den Scheinwerfern wegzuhüpfen, versuchen sie den Autos dadurch zu entkommen, vor dem Auto über die Strasse zu springen. Also kriechen wir mit 30 km/h die Strasse entlang und versuchen sie mit konstanten Hupen zum wegspringen zu bewegen, aber gut, wir wussten eigentlich nach fünf Minuten, dass wir eigentlich keine Chance haben. Direkt nachdem eins von den Känguruhs vor uns die Strasse überquert hat und wir sowieso schon auf grade mal 10 km/h runtergebremst hatten, beschliesst ein anderes Känguruh seinem Vorgänger zu folgen und springt zwei Sekunden zu spät los, womit er nicth VOR unserem Auto über die Strasse springt (was okay gewesen wäre, wir sind ja sowieso nur noch gekrochen und waren ständig bremsbereit), nein, es springt direkt IN unsere Seite! Känguruhs sind ja wirklich ganz süsse Tiere, aber nach so ner Fahrt kann man nicht anders als sie etwas zu hassen. Wir haben uns ja grösste Mühe gegeben, aber wir hatten einfach keine Chance, das Känguruh nicht zu überfahren, die scheinen einen ziemlich grossen Selbstmordtrieb zu haben ;) Naja, das war jedenfalls das letzte Mal, dass wir nach sechs Uhr noch gefahren sind. Unser Auto hat zum Glück nichts abgekriegt (würde eh nicht auffallen, so verbeult wie das schon war...) und um das Känguruh sollte es einem auch nicht so ganz leidtun, schliesslich sind die hier nicht mal ansatzweise bedroht, sondern eher ne ziemliche Plage und wenn man mal drauf achtet, wie viele tote Känguruhs hier auf und neben den Strassen liegen, wird einem auch klar, dass unser Unfall nicht gerade ein Einzelfall ist...Leider blieb das nicht unsere einzige ?Begegnung?, weil uns leider im Süden dann noch ein Adler (oder was ähnlich riesiges) wieder mal beim Versuch, wie seine Artgenossen über die Strasse vor uns zu fliehen direkt vor die Kühlerhaube geflogen ist...um den hats mir dann schon eher Leid getan, aber auch hier hatten wir absolut keine Chance =(
Nach Exmouth wurde es eigentlich nur noch besser, da ging es nämlich in den Süden! =)