4. Tag in Pokhara

31.July 2010 - Pokhara


Eigentlich wollten wir nach Sarankot oder Sarangkot?! hoch wandern, aber als der Wecker um vier Uhr morgens klingelt hoere ich nur den Regen aufs Dach prasseln und habe weiter geschlafen. Sarah, die Englaenderin, mit der ich auch bei der Weltfriedenspagode unterwegs war, und ich hatten am Vorabend einmal 4.30Uhr und 5.30Uhr vereinbart, um uns auf den Weg zu machen, falls es nicht regnet. Aber es hoerte erst gegen elf Uhr auf und so lohnte es sich nicht mehr den Aufstieg zu machen.

Also beschliesse ich Pokhara zu erkunden und zu den Masseuren der "Seeing Hand" zu gehen. Diese sind blinde einheimische Masseure, die von hollaendischen und amerikanischen Physiotherapeuten ausgebildet wurden und nun einen eigenen Betrieb in Pokhara laufen lassen.

Zuvor erzaehlte mir Sarah von einem Tattoo-Shop, der gut und guenstig sein soll und direkt auf dem Weg zu den "Seeing Hands" liegt. Als wir vorbei kommen ist aber nur der Bruder da und sagt, ich soll nochmal in ner Stunde vorbei kommen. Passte perfekt mit der Massage.

Danach ging ich wieder zum Tattoo-Laden und spontan beschliesst er an seinem freien Tag und fuer den halben Preis mein Tattoo am Fuss zu erneuern :-). So zahle ich fuer mehr als drei Stunden Arbeit am Ende weniger als 30 Euro und er hat es sehr gut gemacht!

Danach ist aber klar, dass erstmal nichts mehr mit Wandern ist, so kam die Idee zum Mountainbiken auf (was eigentlich bescheuert war, weil der Fuss dabei mindestens genauso dreckig wird....). Also beschliessen wir am naechsten Tag mit dem Rad nach Sarangkot hoch zu fahren und anschliessend noch eine knapp 60km Tour dranzuhaengen.

UND...ich habe mir meine ersten FlipFlops in meinem Leben gekauft, diese Schuhe, die ich so verachtet habe :-). Geht wegen dem Tattoo nicht anders und barfuss laufen geht bei den Blutegeln auch nicht so toll.

Das Schoene an Pokhara ist, dass man so wunderbar abhaengen kann. Einerseits. Andrerseits wird auch deutlich, wie anstrengend es in Nepal ist "sich auf den Weg zu machen". Um etwas Tolles zu erleben, muss man entweder erstmal stundenlang steil den Berg hoch, sich im Chaos und Smog durchwinden oder sich mit einer langwierigen und anstrengenden Organisation abmuehen, um vorwaerts zu kommen. Dies fuehrt dazu, dass die meisten Backpacker den ganzen Tag im Cafe abhaengen (Bar-Hopping). Auch ich bin froh ueber die zwei Regentage in Pokhara, die mich guten Gewissens faulenzen lassen :-). Aber bei Sonnenschein muss es dann doch los gehen und ich bin froh, dass ich Sarah getroffen habe. Zu zweit rafft man sich nochmal eher auf und die Muehen lohnen sich sehr!