Tagestrip in den Norden

11.November 2011 - Cape Reinga


Da gibt es wieder ein Update. Es ist viel und eigentlich nichts passiert.
Ich bin noch immer in Kerikeri, ich bin jeden Tag auf Jobsuche (sind ja immer nur 1-Tages-Jobs, daher jeden Tag neu suchen) und mir geht es immernoch bombastisch...
Was ist passiert in letzter Zeit?
Nunja, zum einen habe ich Jost kennengelernt - ein Slovene, der seit 8 Jahren (oder mehr?!) durch die Weltgeschichte reist und mittlerweile fast alles gesehen hat.
Meines wissens nach fehlen ihm noch Canada und Nordamerika - oder so... Nun ja, bereits einiges von ihm gelernt, a looot to go.

Meine nächsten Projekte sind surfen, (free-) climbing (keine Sorge, ich werd erstmal das normale gesicherte Klettern lernen und mich evtl. danach steigern), Schach und Wildwaterrafting.
Wann bekommt man sonst nochmal die Gelegenheit von jemandem zu lernen, der schon an Expeditionen im Himalaya, professioneller Kayaking-guides ist, an internationalen Schachturnieren teilgenommen und sowohl Fotografie als auch Sport studiert hat. Jedenfalls nicht innerhalb des nächsten Monats ;)

Soweit so gut. Natürlich gibt es auch noch einige andere Menschen, deren Gegenwart ich genießen durfte. Viele sind schon weiter gezogen, einige sind gerade erst angekommen. Ein Kommen und Gehen, fühle mich bereits, als wäre ich seit Monaten hier, dabei sind es nichtmal 2 Wochen.

Mittlerweile war ich auch schon mit zwei Tschechen (Petr und Tomas - es war sehr lustig mit ihnen) am nördlichsten Ende Neuseelands. Ein wahrlich beeindruckendes Bild, was sich einem dort bietet. Viel kann ich an dieser Stelle leider nicht schreiben, da jede Beschreibung der Schönheit spotten würde.
Es ist ein unglaublich schönes Gefühl an der Spitze zu stehen, der durchaus kraftvolle Wind kaschiert die Hitze der Sonne und vor einem, nichts außer den endlosen Weiten des Ozean.
Was diesen Fleck von dem gemeinen Strand unterscheidet: Man steht tatsächlich auf einer Art Landzunge - man ist also umgeben vom Meer. Korrekt wäre Meere, denn genau vor einem treffen der Tasmansee und der Pazifische Ozean aufeinander.
Die beiden Meere haben unterschiedliche Farben (wenn auch nur sehr leicht), was aber zusammen zu einer faszinierenden Mischung von hell blau, dunkel blau und dem Weiß der Schaumkronen wird.
Auch wenn es dort im Norden viele Touristenattraktionen gibt (wie zum Beispiel Sandboarden), sind diese absolut lächerlich, gegen die Attraktionen, die die Natur einem bietet.

Genug davon - ich hoffe ihr haltet noch durch, denn ein wenig Infos gibt es noch.
Gestern (heute ist der 16.11) war ich mit 4 anderen deutschen bei den Rainbow Falls - was für ein Paradies. Auch einmal hinter einem Wasserfall zu stehen war ein unglaubliches Erlebnis. Auf dem Weg zu jenen Fällen fanden wir diverse Orangenbäume, verbunden mit der Erkenntnis: Das schütteln solcher Bäume ist zwar unheimlich effektiv - kann jedoch schmerzhaft sein.
Ich als "Touri-Hasser" bin zudem unheimlich froh, dass es hier kaum diese Spezies gibt. Die Wanderwege sind selten ausgebaut und man hat tatsächlich das Gefühl, man läuft durch den Wald und nicht über eine Straße.

Das Wetter hat mittlerweile eine Temperatur erreicht, die durchaus mit dem deutschen (Hoch-)Sommer vergleichbar ist (nein, ich meine nicht den diesjährigen Sommer). Momentan sitze ich wieder in der Sonne, blauer Himmel und lasse mich rösten. Sonnencreme benötige ich mittlerweile kaum noch, was mich sehr freut.

Lediglich an meiner Ernährung muss ich noch arbeiten. Fleisch ist hier so unglaublich teuer (500g hack für 8-10$ - leck mich!), sodass ich mir nur selten eine gescheite Mahlzeit gönne. Zumeist lebe ich von Toast, InstantNudeln und Reis. Ab und an mal einen Apfel und wenn ich mir wirklich was gönne auch mal einen Salat (die fertig-saucen sind aber wirklich scheiße) - und das erstaunliche ist: Ich fühle mich trotzdem Kerngesund.
Habe mittlerweile aber den Plan gefasst bei meiner Rückkehr mich eine Woche nur in der Küche einzuschließen und alles zu kochen, was immer ich essen will. Das wird der Hammer!

So genug für heut. Für mich gibt es nun noch ein verspätetes Mittagessen (Nudeln - yay!) und eine Wanderung am Fluss entlang. Liebste Grüße an alle, die bis hierher durchgehalten haben - aber auch an alle anderen.

Philipp