Rrrruuuuummmmm

04.April 2011 - Bundaberg


Juhu! Mein erster freier Tag seit langen! Habe den aber auch dringend noetig gehabt. Kam mir die letzten Tage schon wie ein Zombie vor.
(Habe immerhin 12 Tage durchgearbeitet ? Bitte eine Runde Mitleid)
Doch statt zu faulenzen, machten wir uns auf den Weg zur Rum Destillery.
Schliesslich ist Bundaberg fuer seinen Rum bekannt. Der Weg zur Destillery war zwar alles andere als schoen, dennoch waren wir sehr froh, mal was anderes su sehen. Mittlerweile kennen wir unser Gebiet naemlich genauso gut, wie Bramfeld. ;)
Fuer die Tour mussten wir stolze 50,00 AUD hinblaettern. Aber man goennt sich ja sonst nichts! Zudem duerfen wir die Schluesselbaender, fuer unseren Visitorpass behalten und sollten am Ende der Tour in den Genuss von 2 Verkostungen kommen.
Wenn das Nichts ist. Da die Tour erst um 15.00 Uhr beginnen sollte (hatten Glueck, war die letzte Tour des Tages), schauten wir uns das kleine Museum an. Wirklich aufschlussreich war es nicht. Man erfuhr kurz und knapp etwas ueber die Gruendung,die Entwicklung, die Zerstoerung (2 x abgebrannt) und den Wiederaufbau. Haetten wir nur die Selbsterkundungstour gemacht (sprich das Museum), haetten wir uns echt in den Allerwertesten gebissen.
Zumal die Selbsterkundungstour nicht wesentlich guenstiger als der Rundgang war.
Aber gut. Da wir schnell durch waren, gingen wir zum Kino, von wo die Tour starten solte. Bis zum Beginn waren es noch 20 Minuten hin, so dass wir und den Film ueber den Eisbaeren (Wahrzeichen des Bundy Rums) bestimmt um die 15 Mal anschauten. Konnten den Text nachher schon mitsprechen. :)
Puenktlich um drei ging es dann los. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde (Was?! Ihr kommt extra aus Deutschland. Das ist aber ein langer Weg) betraten wir das Fabrikgelaende, welches genauso gesichert war, wie ein Hochsicherheitsgefaengnis. Zuerst wurde uns gezeigt, wie der Rum in die Flaschen kommt. Laueft eigentlich alles maschinell ab. Lediglich 6 Leute arbeiten dort.
Eine kontrolliert die Flaschen, drei weitere sind fuer die Labels verantwortlich und zwei uebernehmen das Packen.
Ehrlich gesagt, bleibe ich dann doch lieber bei meinen Tomaten. Es war jedoch beeindruckend wie schnell das ging. In einer Minute wurden ueber 1000 Flaschen produziert. Anschliessend wurde uns der Herstellungsprozess vom ersten bis zum letzten Schritt erlautert. Nur 6 Monate lang, wird die Destillery mit Zuckerrohr versorgt. Da die Australier ihren geliebten Rum jedoch das gesamte Jahr verkosten wollen, haben sie ein extra Lager, dass sogenannte ?Melasselager?. Man roch den suesslichen Duft schon von weitem. Lecker! Der Anblick war dagegen nicht so appetitanregend. Eine braeunlich-schwarze, klebrige Substanz. Ich war deshalb auch etwas skeptisch, als uns die Melasse zum probieren angeboten wurde. Tue mich ja immer schwer mit Sachen, die ich nicht kenne. (Was ich nicht kenne, esse ich nicht) Ich gab mir aber einen Ruck ? und es war soooooo lecker.
Es schmeckte sehr sues und nach Lakritz. Am liebsten haette ich mir die ganze Probiertube gekrallt und mich aus dem Staub gemacht. :)
Doch ich beherrschte mich und so folgten wir brav der Truppe. Als naechstes wurde uns der Destillierungsvorgaenge erlaeutert. Ingesamt gibt es drei davon.
Wenn der Destilierungsprozess durchgefuehrt wurde, kommt die Substanz in riesige Holzfaesser, die eigens angefertigt werden. In diesen Faessern reift die Substanz dann zum beruehmt beruechtigten Bundy Rum ran. Es gibt sogar einen Rum, der einen Reifungsprozess von 10 Jahren benoetigt. Die Holzfaesser fassen ungefaehr 10.000 Liter und haben jeweils einen Wert von 6 Millionen. Wahnsinn!
Da das ganze Rum-Gequatsche durstig macht, ging es anschliessend ab in die Bar.
Jeder durfte zwei Getraenke verkosten. David entschied sich fuer ein Ginger Bier, waehrend ich mir ein Mischgetraenk aus Cola und Rum bestellte.
Als wir die Glaeser beklamen schauten wir uns nur an und dachten ?HILFE.?
Wir hatten bei Verkostung mit einen kleinen Schluck zum proebieren gerechnet: stattdessen bekamen wir wir Glaeser, die bis zum Rand voll waren. Na, dann mal Prost. Wie gut, dass wir davor nicht wirklich viel gegessen hatten. Die Wirkung liess auch nicht lange auf sich warten. Waehrend wir immer noch mit unserem 1. Glas beschaeftigt waren, hatten alle anderen (waren alles Australier) entweder ihr 2. Glas schon geleert oder hatten nur noch einen kleinen Schluck davon uebrig. Wir fuehlten uns etwas genoetigt und tranklen schneller. Hui, Hui, Hui ? sage ich nur.
Als 2. Getraenk bestellten wir uns einen Rumlikoer mit Schoko-, Vanillle,- Kaffee- und Caramelgeschmack. Getrunken wird dieser entweder auf Eis und mit Milch oder mit Sahne. Wir probierten beide Variationen. Unser Favorit ist eindeutig die Milchkreation. SUCHTGEFAHR!!!! Das 2. Glas leerten wir um einiges schneller und haetten gerne das Gleiche noch einmal genommen.
Fuer einen kurzen Augenblick kam uns die Sorge auf, dass wir in Bundaberg bzw. in Australien wohl zu Alkis mutueren wuerden, als wir festellen mussten, dass der Likoer nur im Shop der Destillery zu erwerben sei. Wir ueberlegten kurz, eine Flasche mitzunehmen, entschieden uns letztendlich aber dagegen. Haben schliesslich keine Eiswuerfel und eine Flasche Rum die ganze Zeit im Rucksack mitzuschleppen ist auch nicht so der Knaller. Immerhin sind diese auch so schon schwer genug. Leicht beschwipst machten wir uns auf den Rueckweg. Im Hostel angekommen, stuermten wir die Kueche, bevor wir uns in unserem Zimmer in Sicherheit brachten. Alle waren naemlich wieder am trinken (davon hatten wir genug fuer heute) und am Remmi-Demmi machen.