Outbacktour

24.May 2012 - Alice Springs


Am nächsten Morgen (es war ein Samstag) wurden wir dann zu unserer 6 Tagestour von Adelaide nach Alice Springs (also durchs Outback) abgeholt. Ja - wir! Tobias hatte zufällig die gleiche Tour gebucht wie ich.
Unsere Gruppe war ziemlich cool. Wir waren 18 Leute Guide.
Die Strecke direkt sind etwa 1600km. Allerdings sind wir nicht direkt sondern alle möglichen Umwege gefahren - hatten also mindestens 2000km auf dem Tacho. Und wir sind mit einem Kleinbus Anhänger gefahren. Damit will ich sagen, dass wir einen großen Teil der Tour mit Busfahren verbracht haben. Was aber auch gut war, denn dann konnte man wenigstens schlafen (also unser Guide ja nicht, der musste schliesslich fahren). Aber wir. Und das haben wir auch immer fleißig genutzt, weil wir jeden einzelnen Morgen zwischen 4 und halb 7 aufgestanden sind.
Durchs Outback zu fahren hat schon was. Du kannst Hunderte von Kilometern nichts sehen. Nichts außer rote Erde und hier und da ein Busch. Und dann auf einmal rennt eine Herde wilder Kamele vor unseren Bus (wo auch immer die auf einmal her kamen). Oder man sieht in der Ferne ein Känguru her hoppeln. Oder ein Emu.
Abgesehen von Busfahren sind wir auch ziemlich viel gewandert. War gut als Abwechslung zum vielen Sitzen. Aber nur weil es Winter ist in Australien, heißt das nicht zwangsläufig, dass es auch kalt ist. Man kann trotzdem noch 28°C und pralle Sonne haben tagsüber.
Aber wir sind natürlich nicht einfach nur so durch die Wüste gelaufen, sondern immer nur dann, wenn es einen Berg oder eine andere Sehenswürdigkeit gab.
Am zweiten Tag der Tour waren wir in Coober Pedy. Das ist eine Stadt, die unterirdisch gebaut ist. Weil es im Sommer im Outback immer so unglaublich heiß ist und Winter verdammt kalt werden kann. Und "underground" sind es immer zwischen 22° und 26°C. Also ganz angenehm.
Sieht ein bisschen aus wie eine Mondlandschaft da. Außerdem ist Coober Pedy für seine Opale bekannt. Deshalb meinte unser Guide auch nach dem Lunch zu uns, das wir jetzt ins Opal-Museum fahren würden, wir würden da eine coole Tour machen..blabla.
Wir also raus aus unserer Höhle (die, in der wir nachts geschlafen haben - hab ich schon erwähnt, dass Angelina Jolie und Brad Pitt da schon genächtigt haben?!) und rein in den Bus. Unser Guide erzählt uns den Plan, fährt los und hält (ungelogen!!) 8 Sekunden später vor dem Opalmuseum. Dessen Eingang war direkt neben unserem. Hauptsache er hat uns dahin GEFAHREN! Hat bei uns erstmal für Verwirrung, aber so war unser Guide einfach die ganze Zeit drauf. Er hatte IMMER gute Laune. IMMER! Auch morgens um 4, wenn er uns geweckt hat und erzählt hat, wie bombastisch dieser Tag werden wird und das er uns jetzt Frühstück macht.
Die Nacht in Coober Pedy war übrigens die Einzige, in der wir richtige (Hoch-)betten hatten. Sonst haben wir immer in Swags in einem Kreis um ein Lagerfeuer rum geschlafen. Direkt unterm Sternenhimmel. Es war soooooo schön =)
Bevor wir schlafen gegangen sind, haben wir immer zusammen um das Lagerfeuer herum gesessen und unser Guide hat uns - je nach Wunsch - witzige oder gruselige Geschichten erzählt, die er in seiner Zeit als Tourguide schon so erlebt hat.
Geschlafen habe ich übrigens immer mit etwa 5 Oberteilen, 2 Paar Socken einem Schal um meinem Kopf, einem um Hals und Gesicht. 2 Schlafsäcken, 2 Decken und halt in dem Swag neben dem Feuer. Also im Prinzip in allem, was ich hatte. Obwohl es tagsüber ziemlich warm war, ist es nachts doch verdammt kalt geworden. Besonders ohne Dach und Wände.
Aber der Ausblick auf den Sternenhimmel war das echt wert!
Ansonsten haben wir verdammt viel und lecker gegessen auf der Tour. Einmal hatten wir sogar Pizza abends :)
Und dann haben wir natürlich noch die Hauptattraktionen der Tour gesehen. Ayers Rock, oder Uluru. Und die Olgas und Kings Canyon. Haben wir alle umwandert. War echt cool. Haben von unserem Guide dann auch noch ein bisschen mehr über Aboriginies, wie die Australier früher mit ihnen umgegangen sind und was da heute noch passiert, was aber Niemand weiß, weil die australische Regierung das zu Verstecken versucht. War komplett interessant.
und Donnerstag Abend kamen wir dann endlich in Alice Springs an. Meine Klamotten haben leider alle nach Lagerfeuer gestunken und hatten einen rötlichen Ton (vom Staub im Outback).
Wir waren dann alle zusammen noch in einer Bar was essen und trinken. Ich leider mit dreckiger Stinkehose, weil ich keine Zeit hatte zu waschen und es sich eh nicht gelohnt hätte, da ich am nächsten Tag ja nach Cairns geflogen bin und es da tags und nachts warm genug für kurze Hose war. Es war auf jeden Fall eine richtig schöne Tour, ich würde sie sofort nochmal machen!
Am nächsten Morgen bin ich dann wieder früh raus (wozu auch ausschlafen, in einem Urlaub!) und hab mir Alice Springs angeguckt und ein paar Sachen besorgt, die diverse Leute mit aufgetragen haben zu kaufen.
In Alice Springs ist zum Beispiel "The School of the Air". Eine Schule. Aber eine besondere. Es sind nur 120 Schüler, aber das Klassenzimmer ist 1.000.000km² groß. Meint, die Schüler aus dem Outback fahren nicht zur Schule, sondern werden (mittlerweile) per Internet unterrichtet. Früher war das noch per Radio. Einfach, weil es viel zu wenig Schüler über eine viel zu große Fläche verteilt sind um alle an einem Fleck zusammen zu bekommen.
Und dann gibt's dann noch die Royal Flying Doctors. Ein Team von Piloten, Krankenschwestern und Ärzten. Quasi das Krankenhaus vom Outback. Nur halt fliegend. Wegen der großen Distanzen zwischen Farmen und dem nächsten Krankenhaus. Eine ziemlich gute Sache, aber auch verdammt teuer.
Am frühen Nachmittag bin ich dann zurück zum Hostel und mit dem Shuttlebus an den Flughafen von Alice Springs und auf ging es nach Cairns :)