Wochenende mit Prof Sato und Gastfamilie

26.August 2012 - Niigata


Samstags hat das Restaurant unserer Gastfamilie ebenfalls geöffnet, Sonntag jedoch geschlossen. Damit wir viel von Japan sehen, hat sich Professor Sato am Samstag um uns gekümmert. Marco, der Student aus Dresden, ist auch mitgekommen.
Professor Sato hat uns um 10 abgeholt - ausschlafen war trotzdem nicht, weil wir wieder 6.45 Uhr gefrühstückt haben - und ist mit uns zuerst zum größten Fischmarkt in der Präfektur Niigata gefahren - der Teradomari fish market. Niigata ist ja für seinen guten Fisch bekannt und es kommen wohl sogar Reisebusse aus Tokio mit Japanern, die nur nach Teradomari kommen um da frischen Fisch zu kaufen. Unglaublich aber (wohl) war. Es war schon sehr erstaunlich, in welchen Größen man da zum Beispiel Tintenfischarme oder Fischköpfe kaufen konnte. Prof Sato hat uns auch in ein Restaurant beim Fischmarkt eingeladen... also frischer geht es ja wohl nicht. Ich hatte Krebsfleisch auf Reis. Lecker! Und auch nicht teurer als Tunfisch oder eine mixed Platte. Aber einen ganzen Krebs wollte ich mir dann auch nicht auf den Teller legen.
Anschließend ging es dann zum Mount Yahiko (knappe 600 m), von dem man eine wunderschöne Aussicht auf das Meer, auf Reisfelder, auf andere Berge und einfach ins Grün hatte. Uns begleitete natürlich wie immer strahlende Sonne und feucht-heiße Luft.
Zum Schluss haben wir noch den Schrein vom Mount Yahiko besichtigt. Sehr schöne japanische Architektur, viel Natur und Harmonie. Lustig war, dass es da auch einen Schrein für Autos gibt. :-D Da kann man sein Auto davorstellen und es bringt ihm Glück und Segen. (Ich will ja mal ganz kätzerisch sagen, dass es auch einfach ein günstiger Parkplatz ist. Ist nämlich näher am großen Schrein als die anderen Parkplätze. :-D ) Bevor man durch das Tor vom Yahiko Shrine geht, muss man sich noch an einer Wasserstelle Hände und Mund waschen. Dann geht man vor den Schrein, verbeugt sich 2 mal, klatscht 2 mal in die Hände und verbeugt sich noch ein Mal. Nur bei großen Anlässen kann man dafür bezahlen auch in den Schrein hineinzugehen und dort zu beten. Die gläubigen Japaner glauben ja an viele Götter. Der große Schrein war nur für den Gott des Berges Yahiko. Daneben waren noch mehrere kleine Schreine.
Auf dem Rückweg zum Auto hat Prof Sato in einem Laden noch etwas zu Essen gekauft, was es wohl nur dort gibt. Außerdem wurden dort runde und quaderförmige Sachen an Stäbchen verkauft, die in heißem Wasser steckten. Da wir so fragend aussahen, hat uns doch die Frau glatt jedem ein rundes Ding am Stil geschenkt. :-) Es war wohl eine Art Kartoffel, die mit scharfem Senf gegessen wird. Voll nett die Japaner.

Am heutigen Sonntag waren wir also mit unserer Gastfamilie unterwegs. Da sie nicht arbeiten mussten, meinten sie, dass sie dann immer später aufstehen. Wir fragten, wann wir also frühstücken werden und sie antworteten: so um 7. :-D Wir haben uns später auf 7.30 Uhr geeinigt.
Mit ihnen sind wir zuerst in eine Reiscrackerfabrik gefahren, in der man auch seine eigenen Reiscracker rösten, bzw ihnen bestimmt selbstgewählte Geschmacksrichtungen geben konnte. Aber an der Röststation war es natürlich noch wärmer als so schon... aber wir haben den Spaß mitgemacht. :-)
Danach ging es zu einer ehemaligen Samuraitrainingsanlage mit den Samuraiunterkünften nebenan. Auch sehr idyllisch, traditionell und grün. Schöner Gartenbereich in der Mitte mit See und stuff. In einem museumsartigen Gebäude wurden auch Rüstungen, Spiele und Geschirr ausgestellt.
Auf dem folgenden Programm stand dann eine Sakebrauerei. :-) Sake ist übrigens ein Reisschnaps, der jedoch durchschnittlich nur 15 Alkohol hat. Kann aber auch nur 10 Prozent haben oder bis zu 20 - je nach Sorte. Eigentlich schmeckt er Weißwein recht ähnlich. Beim höherprozentigen hat man aber auch endlich mal eine leichte Schnapsnote mit drin und es gibt auch sehr süßen, in den vorher Früchte eingelegt wurden. Das japanische Wort für Alkohol ist übrigens "Osake". Es kann aber sein, dass das nur für das Getränk "Alkohol" gilt. Jedenfalls... da Sonntag war, konnte man die Brauerei nicht direkt besichtigen, aber man konnte durch das Museum gehen. Und anschließend haben wir im Shop mal bisschen Sake verkostet... Tim und ich hatten je 6 Sake innerhalb von 3 Min. ^^ Manche waren trüb, manche stark, einer leicht süß. Aber wirklich reingehauen haben sie trotz der Hitze nicht.
Gefüllt mit Sake ging es noch zu einem alten Schloss, von dem aber bis auf bisschen Hof, Mauer, Eingangstor und Wachtürmen nichts mehr übrig war. Also Schloss konnte man keines sehen. Aber schön war es trotzdem.
Zum Abschluss des Tages sind wir noch in ein Restaurant gegangen, wo wir zum ersten Mal die Schuhe am Eingang ausziehen mussten und barfuß hineingehen. Das war ein spezielles Restaurant, in dem in der Mitte der Tische eine heiße Kochplatte war, auf der man sein Essen dann selber angebraten hat und somit super frisch essen konnte. Das hat nicht nur super geschmeckt, sondern auch noch Spaß gemacht.

Das war mal wieder ein sehr schöner Tag in Japan. Irgendwie gewöhne ich mich langsam an das Leben hier! ;-) Ich komme mir hier schon gar nicht mehr so "fremd" vor.


Liebe Grüße in den Westen. Irgendwann wird auch bei euch die Sonne ankommen, dich ich schon hatte. ;-)

Denis san


PS: Ich habe gerade mitbekommen, dass wir Sa mit Prof Sato erst noch in einem Weinanbaugebiet waren, wo es auch gutes, frischgebackenes Brot gab mit Walnüssen und so. Da aben wir auch kurz was gegessen. (also Brot)
Und dann waren wir erst auf dem Mount Yahiko und DANN auf dem Fischmarkt.
Ich habe jetzt keine Lust, alles umzuschreiben. ;-) Aber... ihr wisst bescheid! :-P