Die letzten 7 Tage..

13.May 2012 - Melbourne


Es ist sehr aufregend. Ich liege hier gerade am 19. Mai 2012 auf der Matraze in Elizas WG Zimmer gucke auf die Digitaluhr meines Computers und rechne aus, dass ich in nicht einmal 14 Stunden im FLieger richtung Dubai sitze und dann nur noch 7 Stunden bis nach Frankfurt habe. Trotz der Vorfreude und Aufregung versuche ich trotzdem von den vergangen 6 Tagen zu berichten.

Ich landete nach 4 Stunden Flug um 13 Uhr in Melbourne.

Der Shuttlebus bringt mich in Melbournes Innenstadt, an die ich mich so gut wie garnicht mehr erinnern kann, obwohl wir ja Ende Januar schonmal fuer ein paar Tage hier waren mit Leo Pia Daniel Cem und Jil. Ich treffe Eliza Bourke Street Ecke Elizabeth Street. Eliza ist das Maedchen, dass mich unbekannterweise, als eine von Nyashas besten Freundinnen zu ihrem 21. Geburtstag in Adelaide eingeladen hat. Ihre Familie wohnt in Adelaide, sie jedoch studiert schon seit 2 JAhren in Melbourne Architektur und hat nach ihrem Geburtstag fallen lassen, dass ich mich doch bitte melden solle, sobald ich in Melbourne irgendwie eine Unterkunt braeuchte. Auf dieses Angebot kam ich mehr als gerne zurueck, wenn man die Hostelpreise in der zweitgroessten Stadt Australies bedenkt.

Die Freude ueber das Wiedersehen nach zweianhalb Monaten war gross. Nach nur 10 Minuten Fahrt mit der Tram erreichten wir schon ihre WG, ein Haus, etwa 100 Meter Luftlinie von einem der Unicampusse (richtiger Plural?). Ihre Mitbewohnerinnen waren allesamt weibliche Studentinnen, mit absolut unterschiedlichen Studien. Medizin, Kommunikation, Tanz, Design und Architektur waren hier vertreten. Eliza und ich kochten nachdem wir shoppen im Nachbarstadtteil Brunswick waren, der trotz des Namens ein ziemlich interessanter und alternativer Studentenstadtteil ist. Es erinnert mich hier ein wenig an Linden.

Meine Miete zahlte ich in Merlot und Deutschnachhilfe. Eins von Elizas Nebenfaecern ist naemlich deutsch, was auch daher ruehrt, dass sie bereits 6 Monate in Deutschland verbracht hat.

Den Montag verbrachte ich alleine mit meinem ipod in der Innenstadt. Meine Taktik mich absichtlich zu verlaufen um auf diesem Weg mehr von der Stadt zu sehen ging in Melbourne so gut auf wie noch nie zuvor. Ueber 5 Stunden liess ich mich treiben im Meer von extravaganten Strassenmusikern, Parks, Studenten, Businnesmaennern, historischen Bauten und unglaublich gewagten modernen Gebaeuden.

Am naechsten Tag organisierte ich meine Taxback Organisation taxback.com, die mittlerweile errechnet haben, dass ich von meinen 1700 Dollarn Steuern 980 wieder bekomme. Diese Abzocke von Backpackern ueberall ist echt ein Riesenproblem und sehr nervtoetend. Das Geld aus meinem Fond muss ich von Deutschland aus beantragen sobald mein Visa Ende Juli abgelaufen ist. Ich werde mein bestes geben!

Nach diesen eher unschoenen Erkenntnissen gab es aber auch noch eine sehr erfreuende Ueberraschung. Will und Caroline aus Warwick, immernoch ein Australisch- Deutsches Paerchen leben nun schon seit Januar in Melbourne. Ihre gemeinsame Reiseaera von November bis Januar ist in Melbourne geendet, wo sich beide bestmoeglich um Jobs bemueht haben. Das kleine jedoch sehr stadtnahe Apartment in Brunswick wird momentan von Will finanziert, der als einziger Nicht- Asiate bei einem Joghurteis- Shop namens Tuti Fruti arbeitet und 5 mal die Woche eine extrem haessliche, orangene Cap aufsetzen muss. Nichtsdestotrotz kann er sich gluecklich schaetzen in Melbourne ueberhaupt einen Job gefunden zu haben. Caro, aus Muenchen, hat ihren sehr gut bezahlten Job in einem Cafe verloren nachdem sie ungluecklicherweise wahrheitsgetreu gestanden hat, dass sie keine 6 Monate dort arbeiten wird.
Gerade aus Warwick, wo sie mit den Stubbings' Caros und Wolf Geburtstag gefeiert haben, wieder in Melbourne eingetroffen konnten wir auch schon ein Treffen arrangieren.

Es war sehr angenehm mit den beiden wieder rumzuhaengen, zu lachen und zu reden. Das letzte mal haben wir uns in Sydney vor Sylester gesehen. Sie halfen mir beim Geschenke Shopping und fuehrten mich ein wenig in Melbourne herum, das sie ja nun seit 5 Monaten auch schon ziemlich gut kannten. Unsere Treffen sollten sich in den naechsten Tagen taeglich wiederholen, da Will bei Tuti Fruti sehr angenehme Arbeitszeiten hatte und Caro leider immernoch arbeitslos ist. Wir besuchten die Vicmarkets, assen desoefteren in ihrem Stammasiaten zu Mittag und fuehren mit Caros Auto abends in den Strandstadtteil St. Kilda um dort die Pinguine und den Sonnenuntergang mit einem kalten Bier in der Hand zu geniessen.

Es war super die beiden hier zu haben, da Eliza durch diverse Uniprojekte zeitlich sehr eingespannt war. Caro und Will sind eines der angenehmsten Paerchen, die ich bisher kennengelernt habe. Es war immer lustig und sehr entspannt mit ihnen. Ich freue mich riesig darauf, wenn Will im August nach Deutschland kommt um Caro zu besuchen und das Oktoberfest zu erleben. Beide sind bei mir immer herzlich willkommen.

Am Mittwochabend zogen wir zusammen ins Crownplaza, einen gigantischen Komplex in Melbournes Innenstadt aus Luxusboutiquen, Sternehotels und einem riesigen Casino, Vegas- like. Am Empfang gab es die erste Ueberraschung.

Eine Frau mit einem Klemmbrett drueckte uns einen Stressball, 5 Dollar und nach Aufnahme unserer Namen eine goldene Mietgliedskarte in die Hand. Alles Abo.- und Kostenfrei. Nach diversen Dollarn in den Pokingmachines zog es uns zum 2,50 Dollar Roulette, da wir uns die ganzen Kartentische nicht wirklich zutrauten. Es hat wirklich SPass gemacht. Umso besser war es dann als die kleine weisse Kugel im Rouletterad in der 34 liegen blieb, die Nummer auf die ich nur Sekunden vorher just for fun meinen 2,50Dollar Chip platziert habe. Aus 2,50 wurden 75 Dollar und ich verliess das Casino spaeter nach einem sehr gelungenen Abend und einigen ueberteuerten Getraenken fuer uns drei, mit 50 Dollarn plus.

Der Donnerstagabend war nicht minder gut. Eliza, die wohl schon vorzeitig fuer die Woche mit der Uni abgeschlossen hatte lud Caro und Will zu uns in die WG ein und wir hatten einen sehr lustig, feucht- froehlichen Abend mit einigen ihrer WG Mitbewohnerinnen und Will an der Gitarre.

Melbourne war ein perfekter Abschluss eines perfekten Trips. Ich danke Eliza dafuer, dass sie mich so selbstlos bei sich aufgenommen hat und ich danke Will und Caroline, dass sie mir so eine unglaublich gute Gesellschaft hie rwaren. Ich freue mich beide schon sehr bald wieder zu sehen.