New Zealand Part III

14.March 2012 - New Zealand


Wir verliessen Queenstown am naechsten Tag, weil Benni am Tag drauf wieder im Flieger zurueck nach Deutschland sitzen musste. Wir waehlten eine Route durchs Inland um noch einen Blick auf den Mt Cock zu erhaschen, wenn auch nur aus der Ferne, Neuseelands hoechsten Berg mit 4000 Metern. Genaechtigt haben wir am wunderschoenen Lake Wanaka. Man gewoehnt sich bedauerlicherweise sehr schnell an all die Postkartenkulissen, die Naturschauspiele und die malerischen Sonnenuntergaenge. Es fiel schwer jedem einzelnen Ort, jedem einzelnen Blick noch die Wertschaetzung zu schenken, die er eigentlich verdient haette. Bennis Abschied am Christchurchflughafen fand um 10 Uhr nachts statt, woraufhin wir wieder in unser Hostel fuhren.

Den folgenden Tag schenkten wir Christchurch Innenstadt, der alten sowie der neuen. Mit der alten Innenstadt meine ich die zerstoerte, komplett verlassene nachkriegsaehnliche Innenstadt. Wir konnten an einem Gang durch die Ruinen der Stadt teilnehmen. Es war ziemlich erschreckend, in die alten Geschaefte und Resturants zu gucken, die noch so sind wie am Tag des Erdbebens, welches nun 1 Jahr her ist, nur halt zerstoert. Die Atmosphaere war eigenartig, wenn auch nicht depressiv, trotz der vielen Blumen und Bilder an den Bauzaeunen zu Ehren der ueber Hundert Toten. Die neue Innenstadt war ebenso unique wie die alten Ruinen. Containercity ist die offizielle Bezeichnung, die es eigentlich ziemlich gut trifft. Ein Meer aus buntbemalten Containern, die die buchstaeblichen vier Waende fuer Cafes, GEschaefte und sogar Banken darstellten. Hoffnungsparolen und Blumen schmueckten die Wege durch die COntainercity.

Strassenmusiker Passanten erweckten den Eindruck einer ganz normalen Innenstadt an einem Sonntagnachmittag.
Auf der Road waren wir auf einmal nur noch vier, was den Sitzkomfort auf der Rueckbank erheblich verbesserte. Guter Dinge fuhren wir aus Christchurch gen Norden, wo wir vorhatten in Picton mit der Faehre auf die Nordinsel ueberzusetzen. Wir entschieden uns die 600 Kilometer Fahrt zu halbieren und residierten in Kaikoura am St Ptricks Day, einem sehr schonen Kuestenort mit erstaunlich vielen irischen Pubs, die natuerlich am selben Abend noch von uns unsicher gemacht wurden, anlaesslich des sinnlosesten und duemmsten Feiertages ueberhaupt, zu Ehren des Heiligen der das Christentum in das Land, des blutigsten christlich motivierten Konflikts, brachte.

Am naechsten Tag, nicht ganz so frueh wie geplant, verliessen wir Kaikoura und kamen 3 Stunden spaeter in Picton an. Die Fahrt wurde nur unterbrochen fuer Photos von Brandungskulissen wie sie sehr der Great Ocean Road aehnelten oder um fuer gefuehlte 2 Stunden lang Seehunde und Robben zu beobachten, die in riesigen Kolonien die Felsen parallel zum Highway bevoelkern. Nach Walen hielten wir stetig Ausschau, leider vergebens.

In Picton wurde mir von Katharina und Konstantin aus Bayern (die Gaeste von Eliza aus Adelaie), das Tombstone (Grabstein) Hostel empfohlen, welches neben einem Friedhof lag. Entgegen unserer Erwartung entpuppte sich das Hostel mit dem makaberen Namen und der eigentlich geschmacklosen Eingangstuer (ein Sarg) als sehr nettes, guenstiges, von einem alten Rentnerpaerchen familiaer gefuehrtes Hostel.

Den Abend verbrachten wir im Jakuzi mit Blick auf die wunderschoene Bucht von Picton, die stark an eine kleine etwas weniger spektakulaere Version von den Fjorden um Milford erinnerten. Unsere Kanutour hatten Cem, Daniel und ich am darauffolgenden Tag zu einer sehr brutalen Uhrzeit, weil wir puenktlich genug zum Ablegen der Faehre wieder in Picton sein mussten. Die Delphine, Seeloewen und Pinguine, die wir uns erhofft haben zu sehen, blieben leider aus. Trotzdem waren die 2 Stunden Kanufahren durch die Buchten sehr schoen. Wir schafften es tatsaechlich voellig durchnaesst und mit Salz im Gesicht und in den Haaren puenktlich Leo vom Hostel abzuholen und mit unserem Auto auf die 12 Uhr Faehre zu fahren.

Auch die 2 stuendige Ueberfahrt nach Wellington muss erwaehnt werden. Windstaerke 7 machten die Schifffahrt zu einem einzigartigen Erlebnis. 6-9 Meter hohe Wellen schlugen mit maechtiger WUcht gegen die Schiffsflanken und Fensterscheiben. Die Interislander Faehre, die um die 700 Passagiere geladen hatte aehnelte nach einer Stunde Fahrt eher einem Kriegslazaret als einer Faehre. Ueberall lagen Jugendliche und Erwachsene auf dem Boden, die Gesichter vergruben in randvoll gefuellten Kotztueten, Geschirr aus dem Bodresturant zerschellte auf dem immer wieder den Winkel aendernden Boden. Passagiere purzelten uebereinander weil sie das Gleichgewicht verloren und bei jedem weiteren ohrenbetaeubenden Wums der Wellen an die Schiffswaende wimmerten und kreischten einige weibliche Passagiere.

Alles in allem war es sehr amuesant. Daniel, Cem und ich waren nach der Kanutour so geschafft, dass wir weder brachen, kreischten oder wimmerten. Wir schliefen fast die gesamte verbleibende Fahrt ueber, hin und her geschaukelt wie kleine Babys.

In Wellington angelegt verliessen mehrere hundert blasse Gestalten immernoch schwankend auf den Fuessen die Interislander Faehre. Wir gehoerten nicht dazu. Naja ausser vielleicht Daniel, der das erste mal in seinem Leben eine so lange Fahrt auf einem so grossen Schiff verbracht hat. In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands regnete es, was auch ziemlich stark unsere restliche Tagesplanung beeinflusste. Im XBase Hostel empfing uns kurz nach unserem einchecken Marius. Ein weiterer Freund von Daniel und eo aus Heidelberg, dessen Work and Travel Abenteuer in NZ gerade erst begonnen hat. Am naechsten Tag stand das beruehmte Neuseelaendische Museum auf dem Programm. Das groesste Museum indem ich jemals war, war kostenlos und behandelte beinahe alle Themen von der Urzeit bis zur Gegenwart rund um Natur, Mensch , Technik und Neuseeland. Wir verbrahcten 5 Stunden im Te Papa (Maouri fuer "our place") und haetten noch laenger bleiben, staunen und lesen koennen. Uns reizte jedoch auch die Innenstadt, die sich spaeter leider als relativ enttaeuschend herausstellte.

Zwei Naechte spaeter regnete es immernoch und wir machten uns wieder auf die Road 1 weiter Richtung Norden, wo wir erst wieder am Lake Taupo hielten, einem Backpackerort, der bekannt fuer seine Groesse, seine warmen Quellen und seine Vulkanlandschaft (zu sehen in Herr der Ringe, Mordor) ist. Vorallem aber auch ist Taupo der guenstigste Ort zum Fallschirmspringen in NZ. Der anhaltende Regen machte es uns leider nicht moeglich viel vom Ort zu erkunden, geschweigedenn fallschirmzuspringen. Kurz vor unserer Weiterfahrt statteten wir den Hot Springs dann doch noch einen Besuch ab. Das Erdloch wirkte eigentlich unscheinbar, wenn aus ihm nicht stetig ein Schwall kochend heisses Wasser sprudeln wuerde. Der kleine Bach aus aufgeheiztem Grundwasser erstreckte sich bis in eine kleine AUsbuchtung eines grossen Flusses. Mit dem einen Fuss im flachen, kalten Wasser des Fluss zu stehen, waehrend sich der andere Fuss im aufgeheizten Vulkanwasser befindet war temperaturmaessig ziemlich verstoerend.

Die Etappe von Lake Taupo nach Auckland, weiter gen Norden, sollte fuer mich die letzte Fahrt mit den Jungs und unserem mittlerweile wieder viel zu kleinen Mietwagen sein (nun hatten wir Marius mit dabei). Nach 5 Stunden quer durch die nicht ganz so atemberaubende Landschaft, verglichen mit der Suedinsel, jedoch nicht weniger schafreich, erreichten wir Auckland. Jene Stadt, die ein Drittel der neuseelaendischen Gesamtbevoelkerung beheimatet. Und genauso imposant war sie auch. Der gigantische und markante Fernsehturm, der das Wahrzeichen der Millionenmetropole darstellte, fuehrte uns ziemlich gut richtung Stadtzentrum. DIe Suche nach einem 24 Stunden geoeffnetetn PArkhause endete erfolgreicher als erwartet.