Ghetto...Ghatton...Gatton

04.October 2016 - Gatton


Tag 6- Brisbane
- das erste Jobangebot liegt im Hostel aus, Call Simon - 25 Dollar pro Stunde - direkt angerufen und "of course" direkt den Job klargemacht
- 10 Uhr Ankunft im Gewerbegebiet Brisbane, ein freundlicher wahrscheinlich vom anderen Buffet naschender Engländer begrüßt uns - das musste Simon ( Chef von Kitten D' Amour) sein - sofort begann die kurze Einweisung:
1. Esst bitte die 4 Tüten Weingummi, die ich alle mit einmal aufreiße, aus was für Gründen auch immer.
2. Schleppt bitte alle Kisten mit Schuhen und Kleidern ( $280) von einem Lagerraum in einen anderen Lagerraum
Läuft; nach 4 1/2 125 Dollar eingesackt und in der Mittagspause noch von seinen Models erfahren...das Sahnestück eine "Halb Italienerin-Halb Brasilianerin", die anschließende Frage, ob er denn einen Hausmeister für seine Geschäfte bräuchte, lächelte er nur weg

Tag 7 - Auf nach Gatton
- nach dem Auschecken und dem Hinterlassen des obligatorischen Dynamo Stickers, sowie einer braunen Banane und viel zu süßen Cashewkernen ging es zu Wilson Chan, dem chinesischen Gegenstück von Yvonne oder Frau Pfeifer...es ging einfach zur Bank - Konto eröffnen
- als wir dann endlich unser Knax Konto hatten, leider ohne Kalender, Comic und König der Löwen Plüschfigur ging es zur Roma-Station wo der Reisebus auf uns wartete...der Knecht Ruprecht Greyhound Bus ( TV Gebildete verstehen diesen anspruchsvollen Witz)
- kurz vor 18 Uhr angekommen im Caravan Park Gatton wurden wir gleich von unserer Arbeitsvermittlerin/Ausbeuterin Selina empfangen und dem eher unfreundlichen Caravan Park Personal
-wir hörten im Vorfeld viel Negatives über den Park, sodass wir gleich die Frage stellten, ob es möglich wäre einen Blick in die Behausung zu werfen...sofort kam die Antwort: "Honey, ich hab gleich Feierabend, also ist das eher schlecht. Außerdem müsst ihr für ne ganze Woche bezahlen, müsst eure Reisepässe da lassen und Duschen kostet 1 Dollar - dazu noch die nervös an ihrer Cola nuckelnde Selina, die uns sagte das die Zwiebelernte erst Sonntag losgeht und wir somit eher kein Geld verdienen,machte es nicht besser
-nach einem kurzen Plausch untereinander, der wie folgt von statten lief:
Mi. Sollen wir das nehmen?
S: Weesch ni? Finden eh nichts besseres!
Mi: Jo, jetzt sind eh mal hier.
S: Na los.
Mi: Ok fine. We take it.
- Nummer 98 sollte unser Domizil sein
-auf auf ging die wilde Sucherei...bei unserem Glück gab es natürlich zwei Caravans mit der Nummer 98
- wir erwischten den Schlechten natürlich zuerst...ist euch eigentlich klar, wie sauber der Zentralhof ist
-zum Glück haben wir dann doch unseren richtigen Caravan endeckt...was heißt zum Glück...wir sagen es mal so...richtige Krabbeltiere gab es nicht, paar Ameisen Schimmel, kaputtes Möbilar und dreckiges Geschirr dagegen schon
-die nächsten Tage war es dann aber halb so schlimm, man gewöhnt sich an alles... außer an Zimt

Um euch aber mal den Caravanpark zusammenzufassen:
Eine Putzfrau die ausgestorben ist und leider keinen Nachwuchs gezeugt hat, eine Zugstrecke die 150m entfernt lag, kiffende Franzosen und Engländer, Italiener die nicht abspielen, eine Wochenend Drogenrazzia beim Chilenen und ne voll geschissene Dusche. Hatte was von Jugendherberge.

- so endlich Sonntag - Zwiebelzeit
5 Uhr Treff Ausgang Caravan Park
5:30 Uhr alle Mann im falschen Bus
6 Uhr Arbeitsbeginn nachdem 50 Dollar für Equipment bezahlt wurde (Schere, Wäschekörbe)
8 Uhr erster Bin voll = 40 Dollar Laune ok.
10:30 Uhr zweiter Bin voll = 80 Dollar Laune naja.
13 Uhr dritter Bin voll = 120 Dollar Laune mies.
15:30 Uhr vierter Bin voll = 160 Dollar Laune - das war das erste und letzte Mal

Fazit: ca 2 Tonnen Zwiebeln, Blasen an den Händen, krummer Rücken, Sonnenbrand,umgerechnet 6,40 Euro Stundenlohn...aber man hat es einmal gemacht.

Wir widmen diesen Tag bzw. diese Arbeit unseren Großeltern, die früher schon alles auf dem Feld gegeben haben!!!

...übrigens wurde Stephan noch frischgeduscht von nem Vogel angeschissen...Soll ja Glück bringen...bei uns geht es jetzt wieder nach Brisbane auf der Suche nach neuer Arbeit.