Schlachtfest in Dubbo

23.October 2016 - Dubbo


Woche 3 - Back in Brisbane
- unsere neue Gastgeberin Claire, Claire Ogden...11000 Wahlerstimmen for Lilley. Ihre Partei: Die Greens - die Grünen, Beruf: bringt Kindern und Schulklassen Zirkustricks bei. Vegetarierin und ist am Anreisetag 28 Jahre alt geworden

Die Woche bei Claire:
- Anreisetag: Stammtischtreffen der Grünen..- aus allen Gesprächen rausgehalten, 40 Dollar für 4 Bier (das Preiswerteste ) ausgegeben und nem deutschen Rotzjungen Disziplin beigebracht
- Ausflug zu Mount.(Berg) Glourious - das einzige Coole an dem Ort war der Name...ehrlich ma, da sieht man beim Bucheckern sammeln im Bauernbusch mehr exotische Tiere
-OKTOBERFEST in Brisbane...reichlich 0.5 Glasmantelgeschosse versenkt
-nur deutsche Lieder, gefühlt 35 mal den Andreas Gaballier gespielt und keiner hat zu Helene Fischer getanzt...feine Nummer gewesen das Ganze

- Samstag Abreisetag nach Dubbo - Josias und sein treuer Begleiter ein Landrover Freelander, den wir in Gatton kennenglernt hatten und mit dieser neuen Arbeit gelockt haben, sollte unser Ticket nach Dubbo sein außerdem ein sehr netter Reisebgeleiter

- nach anderhalbtägiger Reise, einer Nacht auf dem Rastplatz und Versorgung mit Gratis Tee eines sehr netten alten Roadtrip Paares kamen wir am Sonntag in Dubbo an

!!!Jetzt begann das Schaf-Schlachtfest von Dubbo!!!!

Montag: Das Vorstellungsgespräch bei Fletcher
- Ankunft im Headquarter...puh hier riechts aber, Ausfüllen des Schriftkrams
kurzes Gespräch mit dem Personalchef Adam

Dienstag: Einweisungstag
- Treffen der zukünftigen Killermaschinen...junge scheue picklige Backpacker aus Deutschland, Estland, Finnland, Großbritannien und Australien...Unterweisung in Arbeitschutz, Hygiene-Vorschriften, Verschwiegenheitspflicht hahahaha und Austeilung der Arbeitssachen

Mittwoch
- kurzer Begehung in der Fleischerei...
- natürlich wird hier halal geschlachtet, heißt Kehle durch...vorher werden die Tiere aber noch elektrisch betäubt...ist das noch halal fragen wir uns?

-egal gerade noch am lauschen gewesen, ging es für uns sofort los... Fett rauskratzen aus dem Körper des Schafes...einer die rechte Seite, der andere die linke Seite, danach ging es zur Station Nieren entfernen, danach erfolgte das Trennen von Magen und Därmen und zum krönenden Abschluss durfte man Herz und Leber sortieren aber vorher noch die Galle entfernen
- was lässt sich zu diesen Arbeit wohl sagen... naja beim Fett rauskratzen und Niere entfernen wird man nur etwas blutig...beim Därme trennen hast du eigentlich immer die Scheiße, den Urin und das Blut im Gesicht kleben...mmmh da schmeckt da die Pausenschnitte
- achja zum Thema Pause...Toilettenpause gibt es nicht...ist aber nicht schlimm, weil man ja eh alles rauschwitzt
Frühstückspause und Mittagspause sollten insgesamt 50 min sein...sind aber grob nur 30 min...pünktlich sein, das Fließband verzeiht nie, genau wie die Anscheißerin nicht

Was gibt es sonst noch so zu erzählen:

- die moralischen Bedenken die man am Anfang der Arbeit noch hegte bei einer Massentötung von rund 5000 Schafen täglich, verwandelte sich schnell in einen alltäglichen Ablauf

als Beispiel: das Aufknacken des Schafschädels mit anschließenden herauslöffeln des Gehirns mit einer Gabel wurde quasi zum Knicken und Auslöffeln des Joghurt's mit der Ecke...man macht nur noch die Handgriffe und denkt nicht drüber nach...Automatismus pur

wenige lustige Momente in der Michaela (Schaf)frath Fabrik...höhöh..Achtung sehr schwarzer Humor:
- als der vordere männliche Teil der Fließbandarbeiter urplötzlich anfängt wie wild zu mähen Mäh Mäh Mäh...wir dachten die Schafe wären wieder auferstanden

Gespräch zwischen mir und einer asiatischen Mitarbeiterin:

Whats your name?
Michael
Your?
Iawa!
Where cou coming from?
Germany
Where you coming from?
Tawain!
Oh Taiwan? My shoes also from Taiwan!

Fazit nach 3 Tagen in der Schlachterei:
In unserem ganzen Leben hat keiner von uns, je so hart gearbeitet wie in dieser Schlachterei. Da war Montage bei Büttner und die Arbeit im Heidehof ein Waldspaziergang dagegen.
Fast 10 Stunden ununterbrochen arbeiten, ohne Toilettenpause und wahnsinnig schnelle Akkord-Arbeit
Riesen Respekt vor der Leistung, die,die Menschen dort jeden Tag leisten. Die Ärzte werden sich später freuen.
Hätte ich das früher gewusst, wieviel Arbeit dahinter steckt bis das Fleisch auf den Teller landet, hätte ich wohl Sonntag öfters aufgegessen.

Da wir leider keine Videos oder Bilder machen durften, haben wir einen Youtube Link für euch um nachzuvollziehen, wie es in einer Großschlachterei von statten geht:
ttps://www.youtube.com/watch?v=BoB3tf9Q2AA&oref=https://www.youtube.com/watch?v=BoB3tf9Q2AA&has_verified=1

https://www.youtube.com/watch?v=3Nx8iEYb7Xk

Die zweite Doku spiegelt die Schwere der Arbeit wieder, auch wenn es sich hier um Rinder handelt.

PS: Pfiffige Beobachter stellen übrigens fest, dass wir endlich Umlaute in unserem Blog benutzen.